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Der Hof am Ende des Tales (German Edition)

Der Hof am Ende des Tales (German Edition)

Titel: Der Hof am Ende des Tales (German Edition)
Autoren: Titus A. Durendorff
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als schmolle sie.
    „ Nein, natürlich nicht, mein Schatz. Einen dritten Grund gibt es natürlich auch“, lachte Johannes auf und legte seine Hand auf Susannes Venushügel.
    „ Ich glaube es nicht…“, entrüstete sich Susanne, bis sie das warme Lächeln in Johannes Augen sah.
    „ Im Ernst, mein Täubchen. Der wahre Grund ist…“, setzte Johannes an.
    „ Ja?“ fragte Susanne zickig mit gespitzten Lippen.
    „ Du bist eine herrliche Frau. Voller Leben, voller Wärme. Und kannst anpacken, zupacken. Das imponiert mir. Ich kann mir gut vorstellen, mit dir zusammen alt zu werden, Susanne.“
    Susanne sah Johannes mit großen, liebevollen Augen an, dann fiel sie über ihn her und küsste ihn stürmisch. Elisabeth und Alexander mussten ob des wilden Ansturms Susannes auf ihn lachen. Dann küssten auch sie sich lange und innig. Anschließend verspeisten die beiden Pärchen die noch vorhandenen Leckereien aus dem Korb und tranken dazu Wein.
    Wieder überkam sie eine seligmachende Müdigkeit und sie schliefen ein. Ein Knacken im Unterholz ließ Johannes blitzschnell wach werden. Er griff nach seiner Muskete, spannte den Hahn und lauschte angestrengt in den Wald. Mit der Hand rüttelte er an Alexander, der nur langsam zu sich kam.
    Als er aber Johannes mit der Muskete sah, wurde auch er schlagartig wach und griff nach seiner Waffe. Er schlich leise zu Johannes und setzte sich neben ihn ins Gras.
    „Was ist?“ fragte er leise, während er den Hahn der Waffe spannte.
    „ Weiß nicht. Ein Knacken im Wald“, flüsterte Johannes. „Vielleicht ein kleiner Suchtrupp oder versprengte Soldaten.“
    Beide verhielten sich vollkommen ruhig und lauschten wieder. Wieder war ein Knacken zu hören, jetzt aber näher am Seeufer. Johannes deutete mit der Hand in die Richtung aus der das Geräusch kam und setzte sich dorthin in Bewegung. Langsam glitt er zwischen den Weidenästen hindurch.
    Alexander folgte ihm in kurzem Abstand, schaute aber immer wieder zurück zum Lagerplatz. Die beiden Frauen schliefen tief und fest. Johannes kam nach einigen Minuten wieder leise zu Alexander zurück und sah ihn an.
    „ Ich würde sagen, da ist niemand mehr. Alles ruhig, nichts zu hören. Wenn, dann war es auch nur einer…“, sagte er, als im gleichen Moment auf einer Lichtung am Seeufer ein Rehbock ans Wasser trat.
    „ Einer“, bestätigte Alexander grinsend und gab Johannes einen Stoß mit der Faust gegen die Brust.
    „ Kann ich das wissen?“ giftete Johannes zurück. „Lieber vorsichtig bei einem Rehbock als tot an einem Soldatenstrick.“
    „ Hast ja Recht. Du würdest, so nackt wie du bist, auch keinen guten Eindruck am Galgen hinterlassen“, witzelte Alexander, der dafür einen bösen Blick von Johannes bekam.
    „ Du würdest so nackt auch keine bessere Figur machen. Ein Strick um den Hals macht keinen Mann schön…“
    „ Auch wieder wahr. Lass uns zurück zu den Frauen gehen und den Rest des Nachmittags genießen.“
    Die beiden Männer gingen zum Lagerplatz zurück, lehnten ihre Musketen in Griffweite an die Weidenstämme und legten sich wieder zu den Frauen. Elisabeth und Susanne sahen die beiden Männer fragend und etwas verängstigt an.
    „Alles in Ordnung“, sagte Johannes während er sich niederließ. „Nur ein Rehbock. Ich hatte ihn für eine Patrouille gehalten.“
    Schnell senkte sich wieder eine friedliche Ruhe über die Liebenden, während der Nachmittag langsam verstrich. Als die versinkende Sonne die Hügelspitzen auf der anderen Seite des Sees erreichte und ihre Strahlen mit goldenem Licht über Land und See ausbreitete, erwachte Susanne.
    Sie dehnte und streckte ihre Glieder und betrachtete die anderen versonnen. Welcher Frieden, welches Glück. So müsste es bleiben. Dann weckte sie Elisabeth, da es langsam Zeit wurde, sich wieder um den Hof zu kümmern. Auch Alexander und Johannes wachten auf und zogen sich zusammen mit den Frauen wieder an.
    Gemeinsam gingen die beiden Pärchen über den schmalen Pfad zurück zum Hof. Dann versorgten sie gemeinsam die Tiere und aßen zu Abend. Nach dem Abendessen setzten sich Susanne und Johannes auf die Bank vor dem Haus. Alexander lehnte mit dem Rücken an einem Pfosten und hielt Elisabeth eng umschlungen.
    Johannes kramte in seiner Westentasche nach der kleinen Pfeife, zog sie heraus und betrachtete sie. Dann schüttelte er den Kopf, legte die Pfeife auf das Fensterbrett und ließ seinen Blick über den Hof schweifen. Als er die verwunderten Blicke der anderen
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