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Der Hochzeitsvertrag

Der Hochzeitsvertrag

Titel: Der Hochzeitsvertrag
Autoren: Lyn Stone
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wird euch seinen Segen geben."
    "Vielen, vielen Dank, Lady Kendale! Sie werden ein gutes Wort für uns einlegen?"
    "Auf jeden Fall. So bald wie möglich." Sie reichte Rosie die Hand. "Ich wünsche dir viel Glück, Rosie. Liebst du ihn denn?"
    Tränen schimmerten in den grünen Augen des Mädchens. "Oh Mylady, Mr. MacFarlin ist so ein feiner Mann! Nie ist jemand so nett zu mir gewesen wie er. Blumen hat er mir gebracht. Und er hat mir den Ring hier gegeben", sagte sie ganz aufgelöst und zog einen schmalen Reif mit zwei aus bunten Steinen gebildeten, ineinander verschlungenen Herzen aus der Schürzentasche.
    "Wie hübsch", bemerkte Emily und umarmte Rosie herzlich. Sie wusste, dass sich das eigentlich nicht gehörte, aber sie kannte das hübsche rothaarige Mädchen, das einst eine Spielkameradin gewesen war, ja schon seit ihrer Jugend.
    Beide Frauen lachten ein wenig verlegen. Schließlich machte Rosie einen Schritt zurück und meinte dann, ungewohnt schüchtern: "Sie sollten sich jetzt besser anziehen, Mylady."
    "Das blaue Tageskleid", sagte Emily. Sie wünschte, sie könnte ihr Glück mit ihrer Mutter und mit der Countess of Kendale teilen, die in den vergangenen Wochen als Schutzengel über ihr gewacht hatten. Alles hatte sich für sie zum Guten gewendet.
    Als sie auf den Ring mit den blauen Saphiren hinabblickte, den Nicholas ihr an ihrem Hochzeitstag an den Finger gesteckt hatte, sah sie sie geheimnisvoll blinken. Emily lächelte.
     
    Nicholas hastete eilends zurück nach Kendale House, sobald Carrick hinter Schloss und Riegel saß und Julius Munford auf freien Fuß gesetzt worden war. Dass Carrick noch eine ganze Weile auf seinen Prozess würde warten müssen, war gut, denn wenn es erst so weit war, würden die Zeitungen sicher wochenlang kritische Berichte über die Kendales schreiben. Aber das ließ sich nicht vermeiden. Alles, was zählt, ist, dass Emily sich in Sicherheit befindet, dachte Nicholas.
    Munford war wegen seiner Verhaftung zunächst sehr aufgebracht gewesen, aber als ihm Nicholas den Klipper Madeleine für den symbolischen Preis von zehn Shilling zurückverkauft hatte, war er vor Freude fast außer sich gewesen. Er konnte es sichtlich nicht erwarten, dass der Klipper von einer Fahrt zu den Westindischen Inseln zurückkehrte.
    Beide Männer waren im Guten voneinander geschieden. Nicholas bedauerte zwar den Verlust des Schiffes, doch war es ihm die Sache wert gewesen.
    Nun freute er sich auf Emily. Sie würde ihn schon erwarten. Duquesne hatte sich darüber lustig gemacht, dass er auf der Wache die ganze Zeit glücklich gelächelt hatte, obwohl man vom Opfer eines Mordanschlages eigentlich andere Gefühle erwartete, doch Nicholas konnte an kaum etwas anderes denken als an seine tapfere Frau, die an einem einzigen Tag unter Lebensgefahr gleich zwei erwachsene Männer zu Boden gestreckt hatte, um ihn zu verteidigen. Er war überglücklich, zeigte es doch, wie viel er ihr bedeutete.
    Als er in Kendale House ankam, öffnete Jems ihm, der ihn darüber informierte, dass Upton seit dem Brand spurlos verschwunden war.
    Hoffentlich auf Nimmerwiedersehen, dachte Nicholas, während er eilig die Stufen hinauflief.
    Nachdem er die Tür zu seinem Zimmer geöffnet hatte, begrüßte Emily ihn mit einem strahlenden Lächeln. Er war irritiert: Hätte er sie nicht so gut gekannt, hätte er sich geschmeichelt gefühlt. Aber er wusste nur zu gut, dass sich hinter diesem süßen Lächeln mehr verbarg, als es den Anschein hatte. Emily hatte etwas vor, davon war er überzeugt.
    Nicholas verschränkte die Hände vor der Brust und seufzte gottergeben: "Ich höre. Was hast du jetzt wieder angestellt?"
    Emily schmunzelte. "Bis jetzt noch nichts, aber ich beabsichtige etwas."
    Er nahm ihre Hände in seine und küsste sie. "Und was, wenn ich fragen darf, wirst du tun?"
    "Was hältst du von einem Baby? Ich möchte ein Baby haben, einen netten schwarzhaarigen Jungen mit braunen Augen, der genauso wenig musikalisch ist wie sein Vater. Das Zimmer hier ist ideal für einen kleinen Jungen."
    "Mir soll's recht sein. Aber vielleicht wären zwei Babys besser. Einen Erben und einen Ersatzerben halte ich für gut. Zimmer gibt es im Haus noch genug. Und dann kannst du mit den Mädchen anfangen." Er küsste erneut ihre Hände, dann blickte er sie lächelnd an. "Ja, irgendwann wird es so weit sein?"
    Sie beugte sich zurück und sah zu ihm auf. "Ich habe schon daran zu arbeiten begonnen."
    "Es ist doch noch viel zu früh, so etwas zu
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