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Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin
Autoren: Maya Banks
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beinahe. „Ihr werdet mir nicht sterben. Nicht nach allem, was ich auf mich genommen habe, um zu verhindern, dass Euch das Fell über die Ohren gezogen wird. So zeigt Ihr also Eure Dankbarkeit? Indem Ihr am Ende doch noch Euer Leben lasst? Das ist schändlich, nur dass Ihr’s wisst.“ Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und beugte sich tiefer.
    „Ihr werdet verdammt noch mal kämpfen. So leicht könnt Ihr nicht aufgeben. Gott muss warten, denn ich bin noch nicht fertig mit Euch. Wacht auf und sagt die Worte, auf die ich so lange schon warte. Mir auf dem Schlachtfeld mit dem Tod vor Augen zu bescheiden, dass Ihr mich liebt, zählt nämlich nicht. Das werdet Ihr mir gefälligst noch einmal von Herzen sagen, oder bei Gott, ich verscharre Euch in verkommenem Boden, auf dass Ihr niemals Ruhe finden und ewig in diesen Mauern umgehen und in meiner Nähe bleiben müsst.“ Verblüfft sah sie, dass er die Lider aufschlug und lächelte. Aus warmen grünen Augen blickte er zu ihr auf.
    „Ich liebe Euch.“
    Tränen traten ihr in die Augen, bis sein Gesicht vor ihr verschwamm. Die Erleichterung war so köstlich und übermächtig, dass Rionna in sich zusammensackte. Caelen fasste sie bei den Armen und ließ sie auf seine Brust sinken, wo sie erschöpft liegen blieb.
    „Habt Ihr mich deshalb geweckt, Gemahlin? Um mir diese Worte aus dem Leib zu prügeln? Ich hätte sie Euch mit Freuden freiwillig gegeben, nur leider wart Ihr tagelang ohnmächtig, und irgendwann war ich es leid, einer Besinnungslosen zu sagen, dass ich sie liebe.“ Sie stemmte sich hoch und funkelte ihn an. „Was? Aber ich dachte, Ihr wäret noch immer nicht zu Euch gekommen. Ich dachte, Ihr läget im Sterben. Keeley sagte mir, Ihr wäret noch nicht wach.“
    „Aye, war ich auch nicht“, entgegnete er amüsiert. „Weil es gestern Abend spät geworden ist. Ich habe mich überhaupt nur deshalb hingelegt, weil Gannon gedroht hat, mich mit einem Fausthieb ins Reich der Träume zu befördern, sofern ich Eure Bettkante nicht verlasse.“ Zarte Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie konnte kaum atmen, so heftig pochte ihr vor Erleichterung das Herz. „Dann habt Ihr gar  nicht mit dem Tod gerungen. Ihr werdet wieder gesund. Ihr werdet gar nicht sterben.“
    „Ich habe nicht die Absicht, Euch zu verlassen.“ Er musterte sie ernst. „Um Eure Gesundheit steht es allerdings nicht so gut. Ihr hättet nicht aufstehen sollen. Um die Wahrheit zu sagen, seht Ihr aus, als stündet Ihr mit einem Bein im Grab.“
    Während er sprach, strich er ihr mit bebenden Fingern an den Armen hinauf bis zum Gesicht.
    „Wie typisch für Euch, dem Sterbelager zu entfliehen, um mich von dem meinen zu holen“, murmelte er. „Ich habe mir Sorgen um Euch gemacht, Rionna. Die vergangenen Tage waren die längsten meines Lebens.“
    „Ich gehe nicht in meine Kammer zurück“, beschied sie ihm. „Als ich aufgewacht bin, habe ich befürchtet, Ihr hättet mich aus unserem Gemach verbannt, weil Ihr mir noch immer zürnt. Dieses Gefühl möchte ich nicht noch einmal erleben.“
    Er schaute sie zärtlich an und schob sie behutsam von sich hinunter, sodass sie neben ihm lag. Dann zog er die Fellüberwürfe zurecht, damit sie es behaglich hatte und ihre Wunde nicht schmerzte. Doch wie hätte sie an Schmerzen auch nur denken können, wenn ihr Gemahl, den sie im Sterben gewähnt hatte, sie mit so viel Liebe im Blick betrachtete?
    „Sofern es nach mir geht, trennen wir uns nie wieder“, erwiderte er. „Bei allen Heiligen, Rionna, die Angst um Euch hat mich um mindestens zehn Jahre altern lassen. Wie sehr habe ich um Euch und unser Kind gebangt.“
    Unwillkürlich fasste Rionna sich an den Bauch, die Miene erschrocken.
    Caelen legte eine Hand auf die ihre, und Rionna beruhigte sich. „Aye, unser Kind ist noch da“, sagte er. „Sicher geborgen im Schoß seiner Mutter. Gewiss ist es ganz der wilde Krieger, wie seine Mutter.“ „Erzählt mir, was geschehen ist.“ Sie wälzte sich auf die Seite, um ihn betrachten zu können. „Ich erinnere mich nur vage und weiß kaum etwas von der Schlacht. Nur dass ich schreckliche Angst hatte.“ Er streichelte ihr Haar und küsste sie auf die Stirn, als könnte er es nicht ertragen, sie einen Augenblick lang nicht zu berühren.
    „Ihr wart großartig. Ihr habt mich gerettet, und das werde ich Euch im Leben nicht vergessen. Und Ihr habt Euren Clan in den Kampf geführt. Ihr wart die grimmigste Kriegerprinzessin, die mir je untergekommen
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