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Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin
Autoren: Maya Banks
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mir schon hoch“, knurrte er.
    Kopfschüttelnd zog Ewan ihn hoch. „Ich schwöre, ich habe keine Ahnung, wessen Lenden du entstammst. Gewiss hast du als Findelkind eines Tages auf der Treppe vor dem Wohnturm gelegen.“
    Die Worte ernüchterten Caelen, der gerade versuchte, auf die Füße zu kommen. Trotz seiner Benommenheit erinnerte er sich daran, was Cameron über ihren Vater gesagt hatte. Er würde nie erfahren, ob an Camerons wilden Behauptungen etwas dran war. Und er hatte nicht vor, seinen Brüdern davon zu berichten. Was brachte es schon, ihren Vater in Zweifel zu ziehen? Cameron war jahrelang von Hass und Rachsucht getrieben worden, und es hatte ihm nicht das Geringste genützt. Schließlich hatte er Schande über sich selbst sowie über den Vater gebracht, den er hatte rächen wollen.
    „Es ist vorbei, Ewan“, murmelte er, während er sich, von Ewan gestützt, den Gang entlangschleppte. „Nach acht Jahren ist es endlich vorbei. Cameron ist tot, wenn auch nicht durch unsere Hand.“ „Aye. Vater kann nun ruhen. Sein Tod ist vergolten.“
    „Nay“, wandte Caelen ein. „Dieser Krieg war keine Fehde der Rache, sondern der Ehre und Gerechtigkeit. Cameron hat ehrlos gehandelt und ist ehrlos gestorben. Und damit genug.“
    Ewan runzelte die Stirn und warf ihm aus den Augenwinkeln einen Blick zu. „Was ich deiner Gemahlin schulde, kann ich nie wiedergutmachen. Sie hat nicht nur dir das Leben gerettet, sondern auch einen Mann getötet, der meiner Frau viel Leid angetan und meine Tochter bedroht hat.“
    „Wie es aussieht, stehen viele von uns in Rionnas Schuld“, bemerkte Caelen trocken.
    Ewan klopfte an die Kammertür, doch Caelen schob sie kurzerhand auf, ohne eine Erwiderung abzuwarten. Ihm setzte fast das Herz aus, als er Rionna bäuchlings auf dem Bett liegen sah, das Gesicht zur Seite gewandt und die Augen geschlossen.
    Gannon hob begütigend eine Hand. „Sie hat vor einer Weile die Besinnung verloren, aber sie atmet. Die Schmerzen sind wohl zu übermächtig geworden.“
    „Können wir ihr nicht ein Trank gegen die Schmerzen geben?“, fragte Caelen. „Hat dieser Clan eine Heilerin? Ich will nicht, dass Rionna unnötig leidet.“
    „Ganz ruhig“, sagte Alaric. „Nicht dass sie sich erschreckt, falls sie zu sich kommt. Wir haben ihr erzählt, dass es sich um eine leichte Verletzung handelt, wegen der sie sich keine Gedanken machen müsse. Sie bangt mehr um dich als um sich selbst, und das ist gut so. Damit hat sie etwas, für das sie kämpfen kann.“
    Caelen trat ans Bett und kämpfte Schmerz und Fieberhitze nieder. Ihm war schwindelig, und er fühlte sich, als wate er durch zähen Schlamm, aber er war entschlossen, nicht von Rionnas Seite zu weichen.
    „Der Dolch steckt tief, Ewan.“
    „Aye, und wenn die Klinge erst heraus ist, wird die Wunde noch stärker bluten. Ich muss rasch nähen.“
    „Sie ist eine Kämpferin“, sagte Gannon rau. „Das hält sie aus.“ Caelen hatte seinen ranghöchsten Mann noch nie so bleich gesehen. Da stand er über Rionna gebeugt und ballte die Hände zu Fäusten, nur um sie gleich wieder zu öffnen, als wüsste er nicht, was er tun sollte.
    „Hatte sie noch andere Blutungen?“, fragte Caelen bang. „Immerhin ist sie schwanger.“
    Alaric schüttelte den Kopf. „Mir ist jedenfalls nichts aufgefallen. Auch über Bauchschmerzen hat sie nicht geklagt, nur über den Stich im Rücken.“
    „Leg dich neben sie, bevor du umfällst, Caelen“, befahl Ewan barsch. „Dort, auf die andere Seite, damit du nicht im Weg bist, wenn du ohnmächtig wirst.“
    Es klopfte, und Gannon und Alaric zückten die Schwerter. Gannon eilte zur Tür und öffnete sie zunächst nur einen Spaltbreit, ehe er sie weiter aufzog und eine grauhaarige Greisin einließ, die so alt wie einst Methusalem sein musste.
    Sie wirkte aufgewühlt und rang die Hände.
    „Verzeiht, Laird McCabe, aber mir wurde gesagt, dass Ihr eine Heilerin braucht.“
    Ewan sah die alte Frau durchdringend an. „Und bist du in der Heilkunst bewandert?“
    Die Greisin straffte die Schultern und durchbohrte Ewan mit dem Blick. „Das war ich schon, als Ihr noch in den Windeln lagt, Jungchen.“ „Ich brauche einen Trank gegen die Schmerzen und einen Umschlag für die Wunde, nachdem ich sie genäht habe.“
    Sie nickte. „Aye, damit kann ich dienen. Braucht Ihr jemanden mit einer ruhigen Hand zum Nähen? Ich bin alt, fürwahr, aber in meinen sechzig Jahren haben mir die Finger nicht einmal gezittert.“ „Nay“,
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