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Der Hexer von Sunnydale

Der Hexer von Sunnydale

Titel: Der Hexer von Sunnydale
Autoren: John Vornholt
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den Grabsteinen herumschwankten und mit allen Gliedern zuckten. Die Kids aus der Stadt drängten sich jetzt alle zusammen, als bildeten sie das gegnerische Team, das auf den Anstoß wartete.
    „Also, ihr Gesinge ist ja nicht gerade berauschend", murmelte Xander, „und der Tanz reißt einen auch nicht vom Hocker." „Wenn du abhauen willst - ich bin sofort dabei."
    Inmitten der Rauchschwaden begannen die Tanzenden nun, ihre Kleider auszuziehen. Es war kein erregender Striptease - ganz nüchtern entledigten sie sich ihrer Klamotten, als ob sie gleich duschen wollten.
    Xander grinste Willow an. „Paß auf, jetzt wird's endlich spannend!"
    Ein paar andere Jugendliche kicherten ebenfalls, aber die besessenen Tänzer achteten nicht auf sie. Sie fuhren fort zu singen und zu tanzen, als ob kein Mensch der Welt ihnen zusähe - und das war das Seltsamste daran. Als Willow eben dachte, daß es nicht mehr verrückter werden konnte, griffen die Tänzer in ihre großen Taschen und zogen alte Kojotenfelle heraus, die sie sich über die Schultern drapierten.
    Xander blickte sie achselzuckend an. „Kostüme."
    „Das ist mir zu schräg", sagte Willow. „Ich mach, daß ich wegkomme."
    Sie drehte sich um und ging von den Tänzern weg. Zwei andere Mädchen aus der Stadt folgten ihr dicht auf den Fersen. Bevor sie wenige Meter zurückgelegt hatten, wurden sie von einem leisen Knurren aufgehalten. Alle drei starrten zu Tode erschrocken auf ein paar Kojoten, die vor ihnen auf Pfade und Grabsteine sprangen und ihnen den Weg versperrten.
    Willow hörte die beiden anderen nach Luft schnappen und schreien. Sie fuhr herum und sah, daß die sieben Tänzer nun auf Händen und Knien krochen, sie zitterten und knurrten, als seien sie besessen. Der wirbelnde Rauch vermittelte den Eindruck, als veränderte sich ihre Gestalt. Als Willow genauer hinsah, erkannte sie, daß es tatsächlich so war.
    Sie verwandelten sich in Kojoten!
    Triumphierendes Geheul brandete ringsum auf, als die Kojoten den Kreis um die verängstigten Teenager schlossen.
    Willow sah nun, daß es mindestens fünfzehn dieser Biester waren - ohne die, die sich dort hinten auf der Erde wälzten und erst darangingen, sich in Kojoten zu verwandeln!
    Mit vor Angst riesengroßen Augen drückte Xander sich enger an Willows Seite. „Das nächste Mal hör ich auf Buffy."
    „Wenn's ein nächstes Mal gibt", gab sie zu bedenken,
    Da ertönte hinter ihnen tiefes Stöhnen. Xander, Willow und die anderen Jugendlichen wirbelten herum und sahen, wie das Grab unter dem weißen Turm zu zittern begann. Erde und verwelkte Blumen wurden vom Erdboden verschlungen, als läge unter dem Grab das Zentrum eines kleinen Erdbebens. Dann hörten sie splitternde Geräusche, als bräche der Sarg im Grab langsam entzwei.
    Plötzlich rannten ein paar Kojoten auf das Grab zu und begannen wie wild zu scharren, versuchten auszugraben, was immer da unten verborgen lag. Zitternd las Willow die Inschrift auf dem Grabstein: „Spurs Hardaway".
    Ein paar der Jugendlichen wagten wieder einen Ausbruchsversuch und wurden sofort von hinterhältigen Kojoten umzingelt. Schnappend und knurrend trieben die Tiere alle in einer verängstigten Herde zurück. Als ein Junge nicht schnell genug war, sprang ihn ein dunkelbrauner Kojote an und biß ihn in den Oberschenkel. Schreiend humpelte der Junge hinter den anderen her. Die Kojoten hatten ihre Zahl verdoppelt, und Lonnie und seine Freunde waren verschwunden.
    Wohin Willow auch blickte, geschahen gräßliche Dinge, besonders aber hinter ihr. Die Kojoten hatten das Grab aufgebuddelt, und nun bahnte sich ein Etwas seinen Weg aus dem Sarg. Verfaulte Holzspäne flogen zum Himmel - und dann ragten zwei Knochenfäuste aus dem Grab empor! „Befreit mich!" ächzte eine tiefe Stimme, die nicht einmal entfernt menschlich klang.
    Der Vollmond schickte einen breiten Strahl, der die Spitze des Grabmals traf. Sie explodierte wie vom Blitz getroffen, und überall flogen Funken und Splitter. Willow ließ sich zu Boden fallen, was sie bald bereute, denn nun war sie auf gleicher Höhe mit dem Grab.
    Sie schnappte vor Schreck nach Luft: Aus der Grube tauchte langsam ein grotesker wurmzerfressener Leichnam auf. Das Ungeheuer war in eine zerlumpte Bärenhaut gewickelt. Auf dem Kopf saß ein mumifizierter Bärenschädel. Rauch und Blätter umwehten die gräßliche Erscheinung, die nun den Schädel zurückwarf und in Kichern ausbrach.
    „Ladies und Gentlemen, wie schön, wieder bei Ihnen zu
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