Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer von Sunnydale

Der Hexer von Sunnydale

Titel: Der Hexer von Sunnydale
Autoren: John Vornholt
Vom Netzwerk:
sein!"
    Die Kojoten heulten und kläfften triumphierend, während die Jugendlichen vor Angst weinten.
    „Okay, Jungs", meinte Xander und wich langsam vor dem Zombie zurück, der rittlings auf seinem Grab saß. „Ihr habt uns Angst gemacht - das war echt 'ne Vorstellung! Können wir jetzt gehn?"
    Die Kojoten schienen zu lachen. Der scheußliche Leichnam sprach mit hohlklingender Stimme. „Noch nicht. Ihr habt meine beste Nummer noch nicht gesehen."
    Unter Knochenknirschen ließ sich das Ungeheuer nach vorn fallen und war nun vollends von der durchlöcherten Bärenhaut bedeckt. Sie sah aus, als sei sie mindestens eine Million Jahre alt. Während die Kojoten heulten und kläfften und die Jugendlichen weinten, schwankte die alte Bärenhaut langsam vor und zurück. Blitze zuckten am Himmel. Der Mond nahm einen gräßlichen roten Schimmer an.
    Willow blinzelte ungläubig, sie wollte ihren Augen nicht trauen. Schwarze Haare am Rücken des Bärenfells richteten sich auf und zuckten. Das ist elektrostatisch - sie sind bloß aufgeladen, redete sie sich ein.
    Verängstigt faßte Xander nach ihrer Hand. „Das ist alles die Schuld unserer Eltern, weil sie zum Höllenmund umgezogen sind."
    „Weiß ich", sagte Willow.
    Aus irgendeinem geheimnisvollen Grund hörten die Kojoten plötzlich auf zu heulen und sahen sich verblüfft um. Ein paar von ihnen rannten sogar in Richtung der Straße davon, während die anderen unsicher hinterher zockelten. Die entsetzten Jugendlichen nutzten die Gelegenheit und rannten wie die Hasen in die andere Richtung. Willow wollte sich ihnen gerade anschließen, als sie ein Brüllen vernahm, so markerschütternd, daß die Bäume bis zu ihren Wurzeln erschüttert wurden.
    Sie fuhr herum und erblickte einen gewaltigen Grizzlybär, der sich vor ihr und Xander aufbäumte. Er maß mindestens drei Meter - tausend Pfund Zähne, Knochen und Muskeln! Das urzeitliche Monster stieß ein ohrenbetäubendes Gebrüll aus - es klang wütend und sehr, sehr hungrig.
    „Sag nein zum Pelz!" rief eine helle Stimme hinter ihnen. Willow und Xander ließen sich zu Boden fallen. Eine geschmeidige Gestalt kam hinter ihnen durch die Luft geflogen. Es war Buffy! Saltoschlagend setzte die Jägerin über ihre Köpfe hinweg und krachte dem Grizzly vor die Brust. Das Untier heulte vor Wut und taumelte rückwärts, versuchte mit den Klauen etwas Glänzendes in seinem Fell zu erwischen.
    Da erkannte Willow, daß Buffy den Bären mit einer Art Klinge durchbohrt hatte - der Griff ragte noch ein paar Zentimeter heraus. Mit lautem Knurren stürzte sich die Jägerin ein zweites Mal auf den Grizzly und warf ihn drei Meter weit zurück. Die mächtige Gestalt des Bären krachte mit solcher Wucht gegen das weiße Grabmal, daß die ganze Konstruktion schwankte, den Halt verlor und schließlich einstürzte. Tonnenweise regnete weißer Marmorbruch um das verwundete Untier herab.
    Buffy konnte sich im letzten Augenblick zur Seite rollen, bevor das ganze Monument mit lautem Krachen auf der Erde aufschlug. Das qualvolle Jaulen des Bären wurde zu den erstickten Schreien eines Menschen, dann war nichts mehr zu hören - Marmorbrocken hatten die Kreatur erschlagen. Nach ein paar Sekunden stieg nur noch eine dünne Staubwolke aus dem Grab auf, und man roch den fauligen Gestank des Todes, sonst nichts.
    Sofort wandte sich Xander Buffy zu. „Hey, wir haben dir wirklich die ganze Zeit geglaubt! Wir wollten sie nur im Auge behalten, weil du ja irgendwie nicht da warst." „Danke", war alles, was Willow herausbrachte. Zu mehr fehlte ihr der Atem. Dafür meinte sie es ernst.
    Buffy stieß einen Seufzer aus. „Ich hoffe nur, Mom zählt nie das Tafelsilber nach." Sie schnippte mit den Fingern. „Giles!"
    Die drei joggten über den Friedhof und flitzten zum Tor hinaus. Giles saß in seinem Wagen. Ungefähr zwanzig Kojoten hatten sich um das Fahrzeug versammelt und kratzten wütend mit ihren Krallen daran herum. Giles hatte sein Fenster ein wenig heruntergedreht und blies auf einer Art Pfeife - aber man hörte keinen Ton.
    Dann sah er die drei, und Buffy winkte ihm zu. Einen Moment später ließ er den Motor an und fuhr langsam davon, während die Kojoten verspielt hinterherliefen.
    „Das ist aber Pech", meinte Buffy. „Ich glaube, eure Lover haben euch sitzenlassen - für 'nen Typen mit 'ner Hundepfeife."
    „Warum wollten sie bloß Kojoten sein?" fragte Xander völlig verwirrt. „Hat man als Mensch denn nicht auch seinen Spaß? Besonders, wenn man so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher