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Der Hexer von Sunnydale

Der Hexer von Sunnydale

Titel: Der Hexer von Sunnydale
Autoren: John Vornholt
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werden mit ihnen Zusammensein, und ich möchte nicht, daß die ganze Geschichte zu 'nem Actionspektakel ausartet."
    „Ich hab mir den Kopf zerbrochen, was wir tun können", sagte Giles, während er die stille, von Bäumen gesäumte Straße herunterdonnerte. „Da gibt es noch eine Möglichkeit. Ich hab dir das nie erzählt, aber früher habe ich mal Hunde gezüchtet - für die Fuchsjagd."
    „Ach nein!"
    „Ich besitze eine Hundepfeife. Menschen können so eine Pfeife ja nicht hören. Ich frag mich, ob die wohl bei Kojoten etwas nützt..."
    „Wer weiß? Einen Versuch ist es wert. Mit dieser Pfeife könnten Sie sie von überall her zusammenrufen, stimmt's?" „Theoretisch müßten sie zu demjenigen kommen, der die Pfeife bläst. Aber Kojoten sind unberechenbar." Giles nahm Tempo weg, um eine Kurve zu kriegen.
    „Aber wenn einige von ihnen Menschen wären, könnten sie die Pfeife nicht hören und würden nicht mitkriegen, was läuft", betonte Buffy. „Da ist mein Haus."
    „Ich weiß. Bitte beeil dich mit deiner Geheimwaffe." Giles ließ den Wagen vor Buffys Mittelklasseheim ausrollen, das zu dieser mitternächtlichen Stunde dunkel und still dalag. Buffy stieg aus dem Wagen und drückte die Tür leise hinter sich zu. Sie trabte zur Haustür, suchte ihren
    Schlüssel und schloß auf. Zum Glück befand sich die Geheimwaffe im Eßzimmer, das zur Straßenseite hin lag. Wenn Mom sie überhaupt hörte, würde sie einfach annehmen, daß Buffy jetzt erst nach Hause gekommen war. Und wie ich Mom kenne, spart sie sich die Strafpredigt bis morgen auf.
    In weniger als einer Minute saß Buffy wieder im Wagen. Sie trug jetzt eine saubere Jacke, unter der sie etwas versteckte.
    „Laß mal sehen", sagte Giles neugierig.
    Buffy grinste und zeigte ihm ein elegantes silbernes Tranchiermesser, auf dessen Griff ein 'S' eingraviert war. „Ich hab doch immer gewußt, daß dieses Sterlingsilber eines Tages noch zu was gut ist."
    Besorgt runzelte Giles die Stirn. „Da mußt du aber furchtbar nah an die Biester herankommen, um das Ding überhaupt benutzen zu können."
    „Jedesmal, wenn ich diese Kojoten treffe, komm ich furchtbar nah an sie ran. Wir könnten glatt 'nen Werbespot für Antitranspirants machen."
    „Dann fahren wir jetzt zu mir", sagte Giles und warf wieder den Motor an.
    Fünf Minuten später kam der Bibliothekar aus seinem winzigen Bungalow gerannt. Um seinen Hals hing eine Hundepfeife an einer Kette.
    Keuchend sprang er ins Auto. „Ich hab noch nach Silberkugeln gesucht, konnte aber keine finden. Erinnere mich daran, daß ich bald welche bestelle."
    „Aus dem Monstervertilgungsmittel-Katalog, was?" neckte Buffy. Dann blickte sie grimmig auf ihre Uhr. „Wir können's noch bis Mitternacht zur Kirmes schaffen. Schalten Sie bitte auf Lichtgeschwindigkeit!"
    Der Wächter rammte den Gang ins Getriebe und schoß die Straße herunter. Nach ein paar Minuten Fahrt in einem für Giles eher unüblichen Tempo donnerten sie auf das leere Grundstück mit der Kirmes zu. Sie sahen Lichter - aber nur ein paar - und nur eine Handvoll Autos entlang der einsamen Landstraße stehen. Keines der Fahrgeschäfte war mehr in Betrieb. Der Platz lag verlassen da, nur ein paar Nachzügler hingen noch herum. In der Dunkelheit wirkten die seltsamen Türmchen, Gebäude und Kabel wie ein Gefängnis in einer fremden Welt.
    „Was geht denn hier ab?" Buffy sprang aus dem Wagen. Ungläubig blickte sie wieder auf die Armbanduhr. „Wie spät haben Sie's?"
    „Fünf Minuten vor Mitternacht." Giles stieg ebenfalls aus und starrte fassungslos auf die stillen Karussells und verdunkelten Buden. Vor zwei Stunden noch war diese Geisterstadt von Kreischen, Musik und jugendlichem Überschwang erfüllt gewesen. Nun war sie verblaßt und alles Leben aus ihr entwichen - wie eine Leiche.
    Buffy sah ein paar Kids in einem alten Cabrio rumhängen und die Sterne begucken. „Was iss'n hier los? Haben die früher zugemacht?" schrie sie ihnen zu.
    „Ja, um halb zwölf!" brüllte einer zurück. „Blöde Feuerwehr!"
    „Oh, Mann!" brummte Buffy. „Jetzt sind sie unterwegs mit Xander, Willow und all den anderen liebeskranken Idioten."
    „Danke!" rief Giles höflich zu den Kids im Cabrio hinüber. „Sind denn noch irgendwelche von den Leuten da, die hier arbeiten?"
    „Ich glaub, die meisten von denen sind auch abgehauen." Buffy blickte zum Himmel auf und sah Coyote Moon, der wie eine japanische Papierlaterne glühte. Sein Gesicht schien sie auszulachen.

10

    Wenn man
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