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Der Hexer von Sunnydale

Der Hexer von Sunnydale

Titel: Der Hexer von Sunnydale
Autoren: John Vornholt
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diesem seltsamen Doppeldate entkommen, aber Lonnie hielt sie mit festem Griff untergehakt. Hinter ihnen giggelte Rose. Als Willow den Kopf drehte, sah sie, daß Rose und Xander eng aneinandergeschmiegt dahergingen.
    Es wäre doch nicht nett, jetzt die Verabredung abzusagen, redete sie sich zu. Es betrifft einfach zu viele Leute.
    Trotz ihrer Befürchtungen folgte Willow Lonnie durch die immer länger werdenden Schatten hinter den Kulissen. Ein paar Meter vor ihnen stand ein zerbeulter Pickup, und nun sollte sie mit einem Wanderarbeiter, der auf einer Kirmes malochte, dort einsteigen und auf den Friedhof fahren?
    Aber immerhin waren sie in vertrauter Umgebung, und Xander war ja dabei.
    Diese Verabredung ist doch nicht so verrückt, oder?
    Als sie auf den Wagen zugingen, studierte Willow Lonnies Gesicht unter dem Cowboyhut, und er schenkte ihr sein Lächeln mit den zwei Grübchen. Sie hoffte inständig, daß er der nette Typ war, der er zu sein schien.
    In einer kleinen Praxis im Erdgeschoß eines zauberhaften Einfamilienhauses versorgte ein alteingesessener freundlicher Landarzt die Patienten. Der weißhaarige Medikus fixierte mit ein paar Klebestreifen eine Bandage, mit der er eine Schnittwunde bedeckt hatte, die es nicht lohnte, genäht zu werden. Dann umwickelte er Buffys Unterarm mit weichen Mullbinden und klebte die ebenfalls fest.
    Dr. Henshaw lächelte müde. „Das wird für heute Nacht noch genügen, aber morgen müssen Sie zurückkommen und den Verband wechseln lassen."
    „Okay", versprach Buffy und schaute nervös auf die Uhr am anderen Handgelenk.
    „Und seien Sie ja vorsichtig", warnte der Arzt. „Keine körperliche Anstrengung, sonst reißen die Nähte wieder auf. Das gilt auch für Sie, Giles."
    Der Bibliothekar nickte ernst. Er trug einen schützenden Verband über der Brust, wo er die meisten Verletzungen abbekommen hatte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht streifte er ein altes Flanellhemd über, das der Arzt ihm geliehen hatte.
    „Die Tetanusspritzen können ein bißchen benommen machen", fuhr Dr. Henshaw fort. „Gehen Sie besser direkt nach Haus und ins Bett. Wissen Sie, in vierzig Jahren Praxis in dieser Stadt hab ich ja schon viele seltsame Dinge gesehen, aber noch nie jemanden, der von einem Kojoten gebissen wurde."
    „Wir waren zur falschen Zeit am falschen Ort", erklärte
    Buffy mit hilflosem Achselzucken. „Wir versuchten, einen Hund vor dem Angriff der Biester zu retten - das war einfach blöd."
    „Das war es", bestätigte Giles und knöpfte sein Hemd zu. „Danke, Dr. Henshaw, daß Sie uns so spät noch behandelt haben."
    Der alte Landarzt stand auf und reckte sich. „Das ist doch Ehrensache, Giles. Wie oft haben Sie mir geholfen, irgendwelche obskuren Zeitschriften und Pamphlete auszugraben." Er wandte sich erklärend an Buffy. „Ich interessiere mich für ganzheitliche Medizin, wie sie um die Jahrhundertwende praktiziert wurde, und Giles ist ja ein wahrer Quell des Wissens."
    „Tja, nicht wahr?" meinte Buffy. Dann sprang sie auf. „Vielen Dank, Dr. Henshaw, aber wir müssen jetzt los. Ich sollte schon längst im Bett liegen, wissen Sie."
    Der Arzt begleitete sie zur Haustür. „Nehmen Sie eine Schmerztablette, dann wird die Schwellung nicht so schlimm. Und denken Sie dran, ich will Sie beide morgen hier Wiedersehen."
    „Glauben Sie mir, wir werden sehr froh sein, wenn wir morgen wieder hier aufkreuzen", versicherte Buffy ihm.
    „Ja, in der Tat", meinte Giles. „Bis morgen also."
    Sie liefen aus dem Haus und die Treppe hinunter. Buffy fühlte sich ein bißchen benommen von den Spritzen, aber sie versuchte, das zu verdrängen. Nachdem sie ein letztes Mal dem Arzt zugewinkt hatten, stiegen sie in Giles' Auto, und er ließ den Motor an.
    „Sie müssen mich jetzt nach Haus fahren", sagte Buffy, während sie es sich im Sitz bequem machte.
    „Bist du denn fertig für heute?" fragte der Wächter fassungslos.
    „Noch nicht. Ich fühl mich zwar wie ausgebrannt, will aber trotzdem noch auf die Rolle. Nein, im Ernst - ich will nach Hause und eine Waffe holen."
    Mit kreischenden Reifen schoß der Wagen los. „Was für eine Waffe hast du denn zu Hause?"
    „Eine Waffe gegen Wer-Kojoten", murmelte Buffy. „Und Sie müssen auch etwas finden, das wir gegen die Biester einsetzen können. Unsere übliche Ausrüstung - Pflöcke, Weihwasser und Kruzifixe - hilft uns hier nicht weiter. Und erzählen Sie mir nicht, daß Sie die ganzen Viecher mit Silberkugeln durchlöchern wollen. Unsere Freunde
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