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Der Hexer von Sunnydale

Der Hexer von Sunnydale

Titel: Der Hexer von Sunnydale
Autoren: John Vornholt
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daran konnte man sich echt gewöhnen.
    Sie hatte Giles' Telefonnummer und erwog, ihm von den Kojoten zu berichten - aber wahrscheinlich würde auch er sich nur über sie lustig machen. Und wenn sie es jetzt so recht bedachte, war es ein ziemlich schwaches Bild, vor ein paar räudigen Kojoten Angst zu haben, auch wenn die kleine Hunde zum Frühstück fraßen. Wenn die Schule anfing, war Giles wieder in seiner geliebten Bibliothek zu finden, dann konnte sie ihn über Kojoten und Coyote Moon ausfragen. Bis dahin war es ihre Pflicht als lebenslustiger Teenager, sich die langen heißen Nächte um die Ohren zu schlagen und sich soviel wie möglich zu amüsieren.
    Die Kojoten waren verschwunden, doch nun tauchten überall in der Stadt Plakate auf, auf denen die Kirmes angekündigt wurde. Am Freitag war das Bronze menschenleer, und jeder Teenie, der etwas auf sich hielt, stopfte sich mit Zuckerwatte voll und steckte Münzen in Spielautomaten.
    „Cool!" rief Xander aus, als sie die Hügelkuppe erklommen und die grellen Neonlichter von Riesenrad,
    'Oktopus', 'Frisbee' und anderen, wenig magenfreundlichen Attraktionen sahen. Über Nacht hatte sich das leere Grundstück in ein knalliges buntes Wunderland verwandelt. Unzählige junge Leute tummelten sich dort, sie wurden von den gleißenden Lichtern und den Soundeffekten angezogen wie Motten vom Licht. Aus knisternden Lautsprechern klang Surfermusik und versprach den endlosen Sommer, von dem alle träumten.
    Na ja, alle außer Willow, dachte Buffy.
    Sogar aus der Entfernung roch man schon fettige Fritten und Paradiesäpfel. Hörte eine Kakophonie von Geräuschen: süßliche Klänge vom Karussell, kreischende Mädchen auf der Achterbahn, Marktschreier in der Menge, und Gasgeneratoren, die die Lichtversorgung intakt hielten. Buffy wußte, daß sie unbedingt kehrtmachen sollte - dieser ganze Aufwand war nur dazu da, sie von ihrem sauer verdienten Geld zu trennen - doch ihre Füße bewegten sich gegen ihren Willen weiter vorwärts. Sie war von den flackernden Neonlichtern wie hypnotisiert. Nun ging es den Hügel hinunter.
    „Ist das nicht 'n Riesenspaß?" grinste Xander.
    „Echt riesig", stimmte Willow zu. „Ich überleg gerade, ob ich zuerst meinen Hot Dog esse und hinterher kotze - oder ob ich lieber zuerst kotzen soll und dann erst was esse. Die zweite Möglichkeit macht mehr Sinn, aber dann schmeckt der Hot Dog nicht mehr so gut."
    „Das ist unsere Willow, wie sie leibt und lebt, hat immer das Praktische im Sinn", sagte Xander leicht hämisch. Widerwillig wandte Buffy den Blick von den blinkenden Lichtern ab. „Warum muß es denn entweder/oder sein? Warum läßt du nicht die Dinger aus, auf denen dir schlecht wird?"
    „Mir wird ja auf allen schlecht", entgegnete Willow. „Und außerdem werde ich sowieso immer zu allem überredet." Xander legte den Arm um ihre schmalen Schultern. „Hey, Willow, damit's dir 'n bißchen leichter fällt, fangen wir mit der Geisterbahn an. Dann gehn wir zu diesem 'Luna'-Ding, wo man im Käfig festgebunden und rumgeschleudert wird. Und wenn du tapfer genug bist, werd ich dir vielleicht sogar 'nen Hot Dog spendieren."
    Willow warf Buffy einen kläglichen Blick zu. „Siehst du, was ich meine? Xander lädt mich nur dann zu etwas ein, wenn ich mit ihm auf diese fürchterlichen Dinger gehen soll." Sie seufzte. „Aber es klappt jedesmal."
    „Ich werd heute vernünftig sein", schwor Buffy. „Hab keine Lust zu reihern."
    „Aber die Achterbahn ruft dich schon", lockte Xander und zwinkerte ihr zu.
    „Okay", gab Buffy nach. „Woher wußtest du, daß ich auf Achterbahnen stehe?"
    „Weil du ein Mädchen der Gefahr bist!" tönte er.
    „Aber jetzt hab ich Ferien", erinnerte ihn Buffy.
    Die Gassen der Kirmes waren mit Fahnen geschmückt und von Scheinwerfern erleuchtet, die hoch über ihren Köpfen an schlanken Holzmasten befestigt waren. Xander machte sie auf ein wettergegerbtes Skelett aus Metall aufmerksam, das mit seiner Höhe von drei Stockwerken glatt vor ein Scheunentor gepaßt hätte. Die Achterbahn sah schon von unten betrachtet gefährlich aus - viel zu altersschwach, um eine Fahrt darauf zu wagen. Als eine Wagenkette langsam zur ersten Abfahrt hochrollte, knirschten die Schienen bedenklich.
    „Die sieht aber wackelig aus, die Achterbahn", bemerkte Xander und verzog übertrieben besorgt das Gesicht. „Das ist die Sorte, die ächzt und dich durchrüttelt, wenn du um die Kurven saust."
    Seine Aussage wurde von den Schreckensschreien der
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