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Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind

Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind

Titel: Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind
Autoren: N. Bernhardt
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dass es in Eurer Bibliothek dazu ein Buch gibt.«
    »Ich bewahre nicht alle meine Werke dort auf«, zuckte der Nekromant die Schultern. »Ich hoffe doch, Ihr seid wenigstens mit dem Lebensaspekt der Kraft vertraut?«
    »Das bin ich«, grinste Nikko und musste sich dabei an seine verwegenen Experimente mit der Pflanze im Garten von Peryndors Anwesen in Zundaj erinnern. Der Alte war damals fast ausgerastet, als der Adept ihm davon erzählt hatte, wie er der Blume die Lebenskraft entzogen hatte. Als schwarze Magie hatte er das Kunststück gebrandmarkt.
    »Seelenmuster sind eine Art… Fingerabdruck, den jedes Wesen im Lebensaspekt hinterlässt«, erklärte der Meister. »Kennt Ihr das Seelenmuster, so ist das Wesen für Euch als Magier… sagen wir erreichbar, egal wo es sich befindet.«
    So musste die magische Kommunikation funktionieren, mit der Peryndor ihn vor Monaten im Traum kontaktiere hatte! Komisch, dass er es völlig vergessen hatte, den Großmeister später darauf anzusprechen. Aber er hatte ja auch viel zu viel um die Ohren gehabt.
    »Ich suche Euch ein Buch zu diesem Thema heraus«, nickte der Graf. »Lest es genau und geht dann ins Dorf oder den Wald, um die Seelenmuster von Mensch und Tier zu studieren!«
     
    Nikko hatte das Buch über die Seelenmuster in einem Zug verschlugen und sich dann gleich der Praxis gewidmet. Mit dem Lebensaspekt hatte er ja schon genug Erfahrung, um ohne weitere Übungen loszulegen.
    Mehrere Tage lang hatte er dann im Dorf Mensch und Tier beobachtet. Jedes Wesen hatte dabei sein ganz eigenes Muster. Doch glichen sich die Seelen von Menschen stark, wie auch die von jeweils allen Tierarten. Die einzige Kreatur, die gar keine Seele zu besitzen schien, war seine untote Ratte.
    Komisch, dass man manche Dinge erst dann wahrnimmt, wenn man sie gezielt sucht. Die Muster waren ja schon vorher da gewesen und hätten im Lebensaspekt erkannt werden können. Wie viele Facetten der Kraft blieben dem Jungen noch verborgen, nur weil er nicht wusste, wonach genau er Ausschau halten sollte?
    Nun, nach fast einer Woche begierigen Studiums, wollte der Adept endlich den nächsten Schritt wagen und ein Wesen beschwören. Wenn er sich alles richtig zusammengereimt hatte, würde es wohl so laufen, dass er das Seelenmuster der zu beschwörenden Kreatur ausmachen musste und es dann einfach nur herzuteleportieren brauchte.
    Voller Vorfreude machte sich der Junge auf den Weg zum Wehrgang, wo Meister Hafuch sicherlich schon wartete. Nicht auf ihn, aber dort war er ja fast immer zu finden.
    »Fühlt Ihr Euch bereit, Adept?«, begrüßte ihn der Nekromant mit einem Grinsen, das gerade so erwartungsvoll wirkte, wie es auf der untoten Fratze des Meisters überhaupt noch möglich schien.
    Seltsam, der Graf selbst schien auch kein Seelenmuster zu haben. Er war zwar so untot wie die Ratte, d och war er nicht ohne Bewusstsein und Willen. Wie konnte er ohne Seele noch er selbst sein?
    »Das tue ich«, verkündete Nikko selbstsicher und fügte beiläufig hinzu: »Seelenmuster ausmachen und dann hier herteleportieren?«
    »Ja, für eine ganz normale Ratte genau die richtige Herangehensweise«, nickte der Graf.
    »Gut«, lächelte Nikko, »dann also auf in den Teleportraum.«
    »Unfug!«, schnauzte der Nekromant. »Was wäre die Beschwörung doch für eine unpraktische Disziplin, wenn man dafür stets einen Teleportraum bräuchte!«
    Da hatte der Meister natürlich Recht. Doch wie sollte der Junge eine Ratte hier herteleportieren, wenn er das Teleportmuster nicht kannte? Auf dem Wehrgang gab es ja noch nicht einmal einen Ankerstein, oder?
    »Lasst mich raten, Adept«, keuchte Hafuch, »Ihr habt noch nie ohne Muster teleportiert?«
    »Das stimmt, Meister«, gab der Junge kleinlaut zu.
    »Es ist ganz einfach, mein Schüler«, grinste der Graf. »Ihr müsst die Teleportation, wie Ihr sie kennt, nur umdrehen. Nehmt das Seelenmuster als Ausgangspunkt und lasst den Teleport hier vor Euren Füßen enden.«
    Das klang wirklich nicht zu schwer. Er hatte mittlerweile ja viel Erfahrung mit der Teleportation und fühlte sich so durchaus in der Lage, es einfach einmal auszuprobieren. Was konnte schon Schlimmes passieren?
    »Gut, Meister«, nickte der Adept. »Ich werde es probieren.«
    »Habt Ihr die Seelenmuster von Ratten studieren können?«, wollte der Nekromant dann wissen.
    »Ja«, lachte der Junge. »Im Keller der schartigen Spitzhacke gibt es davon genug!«
    »Dann nehmt Kontakt zu einer Ratte auf«, nickte der
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