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Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind

Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind

Titel: Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind
Autoren: N. Bernhardt
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Nikko umso klarer, dass das Fürstentum befreit werden musste, bevor der Besatzer hier noch vollendete Tatsachen schuf. Doch wie?
     
    Am Morgen des nächsten Tages war es höchste Zeit, den Nekromanten aufzusuchen. Nikko selbst war auf dessen Burg ja stets willkommen. So hatte er auch die vergangene Nacht in seinem Zimmer verbracht, wie schon so oft zuvor. Darüber, dass das Gemach nur eine Hexerei des Grafen war, dachte der Adept schon lange nicht mehr nach.
    Was für eine Lektion sollte er heute erbitten? Gut, dass er sich diesmal schon im Vorfeld Gedanken darüber machte. So hatte er mehr Zeit, darüber zu sinnieren.
    Eigentlich war aber klar, wohin die Reise gehen sollte. Seit der Nekromant vor einem knappen Jahr den Dämonen Faza beschworen hatte, war in dem jungen Zauberer der unbedingte Wille gewachsen, es dem Meister irgendwann gleich zu tun.
    Nicht nur die Ächtung dieser Schule der Magie durch den Arkanen Orden ließ die verbotene Frucht so süß erscheinen. Auch war das Beschwören so mächtiger Wesen eine wahre Kunst, wenn nicht sogar die absolute Königsdisziplin. Dass Faza dabei noch Informationen preisgegeben hatte, die fast alle Zauberer des Ordens in hellen Aufruhr versetzt hatten, tat ein Übriges, dass Nikko selbst so einen Dämon beschwören wollte.
    Im vergangenen Winter hatte der Nekromant zwar schon begonnen, den Jungen an einfachere Beschwörungen heranzuführen. Doch hatte diese Form der Zauberei sein Können damals noch weit überstiegen. Jetzt erst, viele Monate später, glaubte der Adept, sich an Spuren von Teleportation und Dimensionsmagie zu erinnern.
    Ja, es war nun endlich Zeit, auf diesem Wege weiter zu gehen. Dämonen waren ja nicht die einzigen Wesen, die man so herbeirufen konnte. Damals hatte der Graf auch ganz andere Kreaturen beschworen, darunter eine gewöhnliche Ratte.
    »Beschwörungen also«, grinste der Nekromant wenig später auf dem Wehrgang, wo Nikko ihn wieder einmal aufgespürt hatte. »Es wundert mich kaum. Niemanden, der je einer Dämonenbeschwörungen beigewohnt hat, lässt dieses Thema wieder los.«
    »Doch seid Euch darüber im Klaren, dass Dämonen die wohl am schwierigsten zu rufenden Wesen sind«, keckerte der Graf in seiner untoten Form. »Sie unter Kontrolle zu halten, ist zudem eine wahre Herausforderung an Kraft und Geist selbst mächtigster Zauberer.«
    »Dann lasst uns mit etwas Einfacherem beginnen«, lächelte Nikko.
    »Natürlich«, brummte der Meister. »Wie wäre es mit… einer Ratte?«
    »Warum nicht?«, zuckte der Adept die Schultern und fragte sich erst dann, ob dieser Vorschlag nicht eher als Scherz oder Provokation gemeint war.
    »Wie würdet Ihr denn eine Ratte beschwören, Adept?«, fragte der Nekromant.
    Ja wie denn? Wenn der Junge das wüsste, bräuchte er ja keinen Meister mehr! Hoffentlich artete dies nicht wieder in eine der berüchtigten Fragerunden aus, mit denen der Graf ihn schon früher genervt hatte.
    Nun gut. Der Adept musste wohl oder übel mitspielen. Wahrscheinlich war es gar nicht wichtig, ob er die Frage richtig beantwortete oder nicht. Sicherlich wollte der Lehrer nur wieder testen, ob sein Schüler überhaupt mitdachte.
    Man könnte die Ratte ja einfach herteleportieren, kam es dem Jungen in den Sinn. Konnte es wirklich so einfach sein?
    »Teleportieren?«, antwortete Nikko und machte sich keinerlei Mühen, seine Unsicherheit zu verbergen.
    »Gar nicht so dumm«, fletschte der untote Meister die Zähne. »In der Tat ist die Teleportation wichtiger Bestandteil einiger Beschwörungen. Welcher?«
    Der Junge hatte es schon befürchtet. Die Fragerei ging also weiter. Hatte er darüber etwas gelesen? Wenn ja, konnte er sich leider nicht mehr daran erinnern.
    Vielleicht käme er ja von allein darauf. Eigentlich sollte man die Teleportation bei allen Beschwörungen nutzen können, um das Wesen her zu teleportieren. Aber es gab sicherlich auch genügend Kreaturen, die von selbst reisen konnten.
    »Bei Beschwörungen von Wesen, die nicht selbst kommen können… oder wollen«, riet der Junge.
    »Sehr gut«, freute sich der Nekromant und keckerte laut: »Doch versucht besser niemals, einen unwilligen Dämonen her zu teleportieren.«
    Nikko verstand zwar noch nicht warum, aber jetzt wollte er lieber froh sein, sich bei der Beantwortung der Fragen nicht allzu sehr blamiert zu haben.
    »Kennt Ihr Euch schon mit Seelenmustern aus, Adept?«, wollte der Graf dann wissen.
    »Nein, Meister«, musste der Junge zugeben. »Ich glaube nicht,
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