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Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind

Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind

Titel: Der Hexer von Hymal, Buch VIII - Freund und Feind
Autoren: N. Bernhardt
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Euch ab, wie die Robe eines jeden Zauberers. Die meisten tragen überdies noch Schmuckstücke, die weiteren Schutz bieten.«
    Davon wusste der Junge ja noch gar nichts. Warum hatte Peryndor ihm nichts erzählt? Bei dem Alten wusste man eben nie, ob es nur Schusseligkeit war oder doch Vorsatz.
    Jetzt wurde dem Adepten plötzlich klar, warum der Großmeister ihn damals im Schlaf kontaktiert hatte. Tagsüber, wenn er die Robe trug, war er offenbar auch für den Alten nicht ohne Weiteres auffindbar.
    »Ich verstehe«, dachte Nikko laut. »Die Kenntnis des Seelenmusters eines anderen Menschen gibt dem Zauberer völlige Macht über ihn.«
    »Ganz so schlimm ist es zwar nicht«, berichtigte der Graf. »Aber es gibt dennoch gute Gründe, sein eigenes Muster stets zu verbergen.«
     
    Nikko hatte die vergangenen Tage damit verbracht, weitere Tiere zu beschwören und zu kontrollieren. Einige der Muster hatte er sich im Dorf aneignen können, wo es allerlei gewöhnliches Nutzvieh gab, wie auch jede Menge Hunde und Katzen. Andere hatte er in Büchern gefunden.
    Ein bisschen schäbig war sich der Junge aber schon vorgekommen, einfach so Vieh zu beschwören, das sicherlich jemandem gehörte. Von wo genau er die Tiere herrief, konnte er nämlich nicht sagen.
    Ein weiteres Problem war es gewesen, was nachher mit den Viechern geschehen sollte. Ohne zu wissen, woher sie gekommen waren, konnte er sie ja auch nicht wieder zurück teleportieren. So hatte der Burghof an einigen Tagen schon einem kleinen Bauernhof geglichen.
    Erst als der Junge angefangen hatte, auch mit unbekannten Mustern aus den Büchern zu experimentieren, hatte sich dies geändert. Der Platz war dann mehr und mehr zu einem Schlachthof geworden. Unter den Biestern, die Nikko beschworen hatte, waren nämlich auch diverse Raubtiere gewesen, die nur sehr schwierig zu kontrollieren waren. Einen riesigen weißen Bären hatte der Junge sogar mit dem Feuerstab erlegen müssen. Er hatte es einfach nicht geschafft, die wütende Bestie unter Kontrolle zu bringen.
    Wenn der Adept nicht gerade mit Beschwörungen beschäftigt gewesen war, hatte er viel über Seelenmuster nachgedacht. Vor allem, wie er das eigene gut verbergen konnte, hatte ihm einiges Kopfzerbrechen bereitet. Der Robe allein sollte er wohl lieber nicht trauen. Vielleicht war unter all den Schmuckstücken, die er damals in Terys mitgehen hatte lassen, ja auch eines dabei, das sein Muster besser verbergen konnte. Er würde sich die Ringe und Amulette genauer anschauen müssen, wenn er wieder zurück in Halfuár wäre.
    Nun aber, nach fast einer Woche Übens, wollte der Adept endlich Wesen aus anderen Dimensionen beschwören, w ar dies doch ein wichtiger Schritt hin zur Königsdisziplin. Zwar wusste Nikko nicht, wo genau Dämonen lebten. Aber es stand zu hoffen, dass es eine andere Wirklichkeit war.
    Mit Reisen in andere Dimensionen kannte sich der junge Zauberer aus und hatte selbst schon einige besucht. Sicherlich würde das Beschwören von Kreaturen aus solchen Dimensionen auf ebendieser Magie aufbauen, wie das Herbeirufen von Tieren aus der eigenen Wirklichkeit auf Teleportation beruhte.
    Oft genug war Nikko versucht, es auf eigene Faust zu probieren. Er könnte es ja einfach versuchen, so eine silberne Schlange aus der blauen Dimension zu beschwören. Allerdings hatte er keine Ahnung davon, welche Kräfte ein solches Wesen hier besaß. So entschied sich der Junge, doch lieber auf die Erfahrung des Nekromanten zu setzen.
     
    Unten im Beschwörungsraum, wo der Graf damals den Dämonen Faza gerufen hatte, bereitete Nikko nun alles vor. Der Meister stand daneben und instruierte den Adepten.
    Sie hatten sich geeinigt, eine dieser Schlangen aus der blauen Dimension zu rufen. Zwar hatte Hafuch keine Angaben dazu machen wollen, ob die Viecher wirklich gefährlich waren. Dennoch hatte er darauf bestanden, solch ein Wesen nur im Schutzkreis zu beschwören. Diesen musste der junge Zauberer jetzt akribisch präparieren.
    Nikko hatte den Kreis schon vor einem Jahr immer wieder nachbessern müssen. So ging es diesmal etwas schneller, bis der Nekromant endlich zufrieden war. Wie genau der Ring funktionierte, war dem Jungen allerdings nicht klar. Mit Peryndor hatte er sich nie der Ritualmagie gewidmet. Warum eigentlich?
    Diesmal kam nur der große Kreis zum Einsatz. Die beiden Beschwörer würden die Schlange von außen her rufen. Der Ring sollte als Begrenzung der Fläche dienen, in der das Wesen erscheinen würde.
    Sicherlich
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