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Der Hexer - NR47 - Stadt der bösen Träume

Der Hexer - NR47 - Stadt der bösen Träume

Titel: Der Hexer - NR47 - Stadt der bösen Träume
Autoren: Verschiedene
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dann war es auch Necron nicht, und wir befanden uns immer noch zusammen mit Buffalo Bill Cody und Sitting Bull in seiner Gewalt. Und das Böse hatte niemals über Priscylla triumphiert.
    (Das darf doch nicht wahr sein! Ich hoffe, ihr habt Band 30 noch nicht weggeworfen...)
    »Ich muß zu Necron«, verkündete ich und schwang mich von der Pritsche.
    »Aber Robert, du kannst nicht...«
    »Hör mir zu, Shadow«, unterbrach ich sie. »Es kann sein, daß ich nur einen wirren Traum hatte, aber es kann auch sein, daß ich einen Blick in die Zukunft getan habe. Eine Zukunft, deren Verlauf ich unter allen Umständen verhindern muß. Du magst es lächerlich finden, aber es geht auch um dein Leben.«
    Ich war mir bewußt, wie kitschig meine Worte klangen, aber mir fiel nichts anderes ein. Hastig wandte ich mich um, trat zu der Tür aus massiven Eichenbohlen und hämmerte mit der Faust dagegen. Shadow zog mich zurück und liebkoste erneut mein Gesicht. Noch bevor ich etwas sagen konnte, preßte sie ihre Lippen auf meinen Mund, und wieder erlosch mein Widerstand fast schlagartig.
    »Gehen wir erst einmal ins Wohnzimmer«, sagte sie, als wir uns nach einigen Minuten schweratmend wieder voneinander lösten. Sie führte mich zu einer kleinen Tür im Hintergrund der Kammer, die mir zuvor nicht aufgefallen war. Erneut zerbrach die Wirklichkeit um mich herum, als wir hindurchtraten.
    Wir befanden uns im Wohnzimmer meines Hauses am Ashton Place 9!

    * * *

    Von ohnmächtigem Zorn erfüllt starrte Nemo das riesige turmartige Gebäude an, in dem sich seine Gefährten befanden. Selbst inmitten dieser bizarren Stadt, in der sich hunderte verschiedener Baustile aneinanderreihten, wirkte es noch deplaziert. Nicht nur, daß der eckige Klotz keine der üblichen Verzierungen aufwies, seine Winkel schienen auf die gleiche unmögliche Art ineinander verformt wie der Stollen, der zu dem Tor geführt hatte, als hätte sich die Realität um eine Winzigkeit ins Absurde hinein verschoben.
    Ein instinktives Gefühl warnte ihn. Es gelang ihm gerade noch rechtzeitig, sich hinter eine Hauswand zu ducken, als Es aus einer Nebenstraße auf das Gebäude zutrat. Nemos Herz schien einen schmerzhaften Schlag zu überspringen, als er die zweite, kleinere Gestalt erkannte, die dem Shoggoten folgte.
    Es war Howard Lovecraft, der Mann, auf den er alle Hoffnungen gesetzt hatte. Auch er hatte seinen freien Willen verloren, wie seine ungelenken Bewegungen und der starre Gesichtsausdruck deutlich verrieten.
    Der Anblick der willenlosen Marionette peitschte blinden Haß in Nemo hoch. Ohne bewußtes Zutun kroch seine Hand zum Griff des Revolvers, der immer noch in seinem Gürtel steckte. Es hatte es nicht für nötig befunden, ihm die Waffe abzunehmen. Wozu auch? Ein Mensch, der nicht einmal einen unabhängigen Gedanken zu fassen vermochte, konnte keine Waffe ziehen, und selbst wenn es ihm aufgrund irgendwelcher Umstände gelingen sollte, konnte eine solche Waffe dem Shoggoten nicht gefährlich werden.
    Dieser Gedanke ernüchterte Nemo ein wenig. Gegen einen solchen Gegner war der Revolver nicht mehr als ein Kinderspielzeug. Er zog seine Finger vom Griff zurück. In hilflosem Zorn ballte er die Hände zu Fäusten und sah regungslos mit an, wie Howard dem Shoggoten mit den steifen, ungelenken Schritten eines Menschen, der einem fremden Willen gehorcht, in das Gebäude folgte.
    Auch dann verharrte er noch minutenlang in seiner Deckung. Auch wenn er ahnte, daß ein Wesen wie Es nicht allein auf eine optische Wahrnehmung angewiesen war, verlieh die schützende Hauswand Nemo doch ein wenig trügerische Sicherheit. Der Shoggote mußte seine Flucht längst bemerkt haben, doch er kehrte nicht zurück, um die Verfolgung aufzunehmen.
    Es gab einen Grund dafür, doch Nemo unterdrückte den Gedanken sofort mit aller Kraft. Wenn er zutreffen sollte, war von vorneherein alles verloren. Howard war einst ein Master des Templerordens gewesen, und seine magische Kraft mochte ausreichen, das Unmögliche wahr werden zu lassen. Schon einmal hatte Nemo erlebt, wie Lovecraft die Grenzen der Zeit niedergerissen hatte. Schlimmstenfalls mochte er fähig sein, auch Nyarlathotep aus seinem Gefängnis hinter den Grenzen der Zeit zu befreien.
    Es konnte noch tausende andere Gründe geben, warum Es sich nicht um seinen entflohenen Gefangenen kümmerte, und Nemo hoffte mit aller Inbrunst, daß einer von ihnen zutraf.
    Dann durchzuckte ihn ein anderer Gedanke. Howard hatte ihm Hilfe versprochen, aber er
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