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Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Titel: Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer
Autoren: Verschiedene
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unter seinen Füßen schien zu schwanken.
    »Das ist doch... das ist doch nicht möglich«, stammelte er.
    »Ich fürchte, ich muß Sie enttäuschen, Mister Lovecraft«, sagte eine Stimme hinter ihm. »Es ist sehr wohl möglich, wie Sie sehen.«
    Howard erstarrte für einen Moment, dann fuhr er mit einem Schrei herum – und prallte zum zweiten Male zurück.
    Hinter ihm stand Inspektor Cohen. Aber das war es nicht, was ihn so überraschte – dessen Stimme hatte er erkannt, im gleichen Moment, in dem er die Worte gehört hatte.
    Aber der Mann, der neben Cohen stand, war ungefähr der letzte Mensch auf der Welt, den er in diesem Moment und an diesem Ort zu sehen erwartet hätte.
    »Gray?« keuchte er. »Sie?!«
    Dr. Gray nickte. Auf seinem Gesicht erschien ein Ausdruck tiefer Trauer. »Ich fürchte, ja«, sagte er. »Es tut mir außerordentlich leid, mein lieber Howard, aber Sie wissen, ich bin ein Mann des Gesetzes, und was Sie hier tun, ist durch und durch ungesetzlich.«
    Howard starrte ihn an. Er suchte vergeblich nach Worten, während er in Grays kalte, ausdruckslose Augen blickte.
    Und dann, endlich, begriff er.
    »Sie sind nicht Gray«, sagte er, und fügte, an Cohen gewandt, hinzu: »Und Sie sind auch nicht Cohen.«
    »Wie kommen Sie darauf, Howard?« fragte Cohen freundlich.
    »Wat soll’n dat heiß’n?« erkundigte sich Rowlf, der bisher kein Wort gesagt hatte – statt dessen hatte er die Schaufel aufgehoben, um sie wie eine Keule zu halten.
    »Das soll heißen, daß die beiden nicht die sind, für die wir sie bisher gehalten haben«, sagte Howard ruhig. »Sie sind nicht einmal Menschen, Rowlf.«
    »Wie recht Sie doch haben«, erklärte Gray fröhlich. »Nur fürchte ich, würde Ihnen niemand glauben – vorausgesetzt, Sie hätten Gelegenheit, Ihre Anschuldigungen irgendwo vorzubringen.«
    »Die Sie nicht haben werden«, pflichtete ihm Cohen bei, griff unter seine Jacke und trat einen Schritt auf Howard zu.
    Dann geschah alles unglaublich schnell. Howard schrie auf und warf sich mit weit ausgebreiteten Armen auf den vermeintlichen Gray, während Rowlf mit einem ungeheuren Brüllen seine Schaufel schwang und Cohen das Blatt ins Gesicht schlug.
    Ein heller, peitschender Ton erklang. Das Schaufelblatt verbog sich wie dünnes Blech, und noch während Rowlf mit einem halb überraschten, halb schmerzhaften Keuchen zurücktaumelte, packte Cohen die Schaufel mit nur einer Hand und brach sie entzwei. Rowlf brüllte abermals, tauchte unter seiner zupackenden anderen Hand hindurch und versuchte Howard zu Hilfe zu eilen, der mit aller Kraft an Grays Händen zerrte, die sich wie stählerne Klammern – und nichts anderes waren sie ja auch – um seinen Hals gelegt hatten und zudrückten.
    Aber nicht einmal Rowlfs Riesenkräften gelang es, den Griff des Maschinenmenschen zu lockern. Und plötzlich fühlte auch er sich gepackt und zurückgezerrt. Ohne die geringste sichtliche Anstrengung hob die Cohen-Puppe ihn in die Höhe, nahm Schwung und schleuderte ihn in hohem Bogen von sich.
    Wäre Rowlf gegen einen Grabstein oder auch nur gegen einen Baum geprallt, wäre es um ihn geschehen gewesen, denn der Wurf war mit der Kraft von Muskeln ausgeführt, die aus Stahl und Draht geschaffen waren. Doch obwohl der frisch ausgehobene Erdhügel seinen Sturz dämpfte, war der Aufprall hart genug. Rowlf schrammte über Schotter und steinharte Erde und spürte ein Knacken im Rücken, das mit einem stechenden Schmerz verbunden war.
    Als er wieder sehen konnte, stand Cohen über ihm, die Hände weit geöffnet, wie um ihn zu packen, aber reglos.
    »Gib auf!« schnarrte er, mit einer Stimme, die absolut nichts Menschliches mehr hatte. »Ich will dich nicht töten, aber du zwingst mich dazu!«
    Rowlf stieß einen erstickten Schrei aus, denn sein ganzer Körper schien eine einzige Wunde zu sein, in der die Schmerzen rasten. Blut rann ihm warm die Stirn herab und verklebte seine Augen. Mühsam hob er die Hand und fuhr sich durch das Gesicht. Cohens Gestalt schien vor ihm zu verschwimmen. Alles war hinter einem blutroten Nebel verborgen. Aber vielleicht war es gerade das, was ihm noch einmal Kraft gab – der Anblick von Cohens gespaltenem Gesicht, hinter dem blinkendes Metall und dünne silbrige Drähte sichtbar waren.
    Und Howards keuchender Schrei.
    Mit einer Bewegung, die in ihrer Behendigkeit selbst Cohen überraschte, schnellte er hoch und packte mit weit vorgestreckten Armen den vermeintlichen Inspektor.
    Und brachte ihn aus dem
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