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Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Titel: Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer
Autoren: Verschiedene
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Gleichgewicht!
    Einen Moment lang stand die menschliche Puppe mit wild rudernden Armen da, fast grotesk nach vorn und zur Seite gebeugt und in schlichtweg unmöglichem Winkel. Dann kippte sie rücklings über Rowlf hinweg in das geöffnete Grab hinein. Ein dumpfer, irgendwie klirrender Laut kündete von einem nicht sehr sanften Aufprall.
    Rowlf verschwendete nicht einmal einen Blick an Cohen, sondern eilte Howard zu Hilfe. Gray hatte ihn mittlerweile zu Boden gerungen und seinen Griff gelockert; augenscheinlich war auch ihm nicht daran gelegen, seinen Gegner zu töten, sondern nur, ihn kampfunfähig zu machen. Rowlf packte Grays Kopf mit beiden Händen und legte alle Kraft in einen einzigen, unglaublich harten Ruck.
    Ein heller, peitschender Laut erklang. Grays Gesicht drehte sich mit einem Male um hundertachtzig Grad nach hinten und grinste Rowlf an, während seine Hände noch immer um Howards Hals lagen und zudrückten.
    Rowlf schrie auf, packte Grays Hände und versuchte seinen Griff zu sprengen, aber es gelang ihm nicht einmal, einen einzigen Finger zurückzubiegen!
    »Weg!« keuchte Howard. »Lauf... weg, Rowlf!«
    Rowlf hätte nicht darauf gehört, hätte Frankenstein nicht in diesem Moment hinter ihm ebenfalls gellend aufgeschrien. Über dem Rand des offenen Grabes war eine schmutzige Hand erschienen; einer der Finger war fleischlos und blitzte wie Silber.
    »Lauf... weg!« keuchte Howard noch einmal.
    Und endlich reagierte Rowlf. Blitzschnell war er beim Grab, holte aus und trat mit aller Gewalt zu, als Cohens gerissenes Gummigesicht über dem Rand der Grube erschien. Ein entsetzlicher Schmerz schoß durch sein Bein bis in seinen ohnehin schmerzenden Rücken hinauf. Rowlf krümmte sich und fiel auf die Knie, aber der Tritt schleuderte das Ungeheuer abermals in die Grube zurück.
    Hinter ihm erscholl ein Laut, wie ihn keine menschliche Kehle jemals hervorbringen konnte. Rowlf fuhr herum und sah, daß Gray von seinem Opfer abgelassen hatte und mit gierig vorgestreckten Händen auf ihn zugeeilt kam. Sein Kopf pendelte dabei wild hin und her, denn Rowlfs erster Angriff hatte ihn seines Haltes beraubt.
    Was das stählerne Ungeheuer um keinen Deut ungefährlicher machte!
    Aber es erreichte Rowlf nicht. Mit ungeheurer Willensanstrengung stemmte sich Howard noch einmal hoch, griff mit beiden Händen nach Grays Beinen und klammerte sich daran fest. Genausogut hätte er versuchen können, eine Lokomotive mit bloßen Händen aufzuhalten – er wurde einfach mitgeschleift. Aber sein Angriff verschaffte Rowlf die Sekundenbruchteile, die er brauchte, sich vor den zupackenden Klauen der Bestie zur Seite zu werfen und aufzuspringen.
    »Hau endlich ab!« brüllte Howard mit letzter Kraft.
    Und diesmal gehorchte Rowlf. Als die Gray-Puppe herumfuhr, um ihn endgültig zu packen, steppte er zur Seite, griff ganz instinktiv nach Frankensteins Arm und zerrte den völlig gelähmt Dastehenden einfach mit sich. Abermals erscholl dieser wütende, sonderbar metallisch klingende Laut, und Rowlf war kaum ein paar Yards davongestolpert, als Cohens Kunstgesicht schon wieder über dem Grabesrand auftauchte. Aber er hatte einige Sekunden gewonnen, und zumindest Gray versuchte nicht, ihm zu folgen, sondern beschränkte sich darauf, Howard festzuhalten.
    Wie von Sinnen rannte Rowlf weiter, Frankenstein einfach mit sich zerrend. Die Dunkelheit des Friedhofes nahm sie auf, und nach einigen weiteren Augenblicken waren die beiden Ungeheuer wie ein Spuk hinter ihnen verschwunden. Trotzdem rannte Rowlf weiter, so schnell er konnte.
    Sie schafften es genau bis zum Zaun. Dann war Rowlf so fertig, daß er nicht einmal mehr auf einen Stuhl hätte klettern können. Keuchend lehnte er sich gegen die Eisenstäbe, ließ endlich Viktor Frankensteins Hand los und starrte so wütend an dem Zaun hoch, als könnte allein sein Blick das Hindernis beseitigen. Doch es half nichts; er mußte darüber hinweg. Obwohl sich allmählich alles um ihn zu drehen begann, griff er mit beiden Händen zu und begann, mit zusammengebissenen Zähnen zu klettern.
    Er kam genau einen halben Meter hoch, dann gab seine linke Hand nach, und er klatschte hart auf den Rasen. Der Aufprall preßte ihm einen Schrei aus der Kehle, der auf dem ganzen Friedhof zu hören sein mußte. Mit einem erschrockenen Laut kniete Frankenstein neben ihm nieder und streckte die Hand nach ihm aus.
    Rowlf schlug sie beiseite, kämpfte sich mit schier übermenschlicher Energie noch einmal auf die Beine und
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