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Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Titel: Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen
Autoren: Verschiedene
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aufgegangen, und ein weiterer Drachenkrieger hatte den Saal betreten. Einen Moment lang stand er erstarrt vor Schrecken da, als er sich statt seiner Kameraden fünfzehn weißgekleideten Tempelrittern gegenüberstand, aber die Überraschung währte nur eine halbe Sekunde. Dann zuckte seine Hand zur Waffe.
    Er führte die Bewegung nie zu Ende.
    Es ging unglaublich schnell, und trotzdem sah Rupert Hayworthy jede noch so winzige Einzelheit mit beinahe übernatürlicher Klarheit.
    Die drei Templer, die der Tür am nächsten standen, hoben ihre Schwerter und drangen auf den Schwarzgekleideten ein, aber auch sie erreichten ihn nicht, denn in diesem Moment ließ Herzog Botho seine Waffe fallen und streckte beide Hände nach dem Drachenkrieger aus. Ein kehliger Schrei kam über seine Lippen. Hayworthy glaubte, die vernichtenden Energien wie einen Hauch der Hölle zu spüren, die der Animal-Master auf den Drachenkrieger schleuderte.
    Für den tausendstel Teil einer Sekunde schien sein Körper von innen heraus aufzuglühen, dann brach ein unglaublich helles, gleißendes Licht aus ihm hervor und riß ihn auseinander.
    Und irgend etwas in Hayworthy stieß einen gellenden Triumphschrei aus.
    Rupert Hayworthy schloß mit entsetztem Stöhnen die Augen und wandte sich ab. Aber das Bild des zerrissenen Drachenkriegers blieb vor seinem inneren Auge bestehen.
    Dies und der Ausdruck des Triumphes in Botho von Schmids Augen.
    »Bruder Jean«, flüsterte er entsetzt, »was hast du uns angetan?«
    Aber dann wurde das dunkle Etwas in ihm noch stärker, griff nach seinem Bewußtsein und fegte auch diesen Gedanken davon.
    Für immer.

    * * *

    Necron wechselte kein Wort mehr mit mir, bis wir seinen Thronsaal erreicht hatten, aber sein und das Benehmen seiner beiden Begleiter ließen keinen Zweifel an der Tatsache, daß ich nun wirklich sein Gefangener war. Ich hatte ein paarmal versucht, den Grund für diesen plötzlichen Sinneswandel von ihm zu erfragen, aber ich hatte keine Antwort bekommen.
    Nicht, daß ich ihn mir nicht denken konnte. Necron mußte Priscyllas Verschwinden bemerkt haben. Und es gehörte sicherlich nicht allzu viel Phantasie dazu, sich auszurechnen, wo er sie finden konnte. Der arme Bursche mußte reichlich frustriert gewesen sein, mich nicht in flagranti erwischt zu haben.
    Warum das allerdings so war, konnte ich mir in diesem Moment wohl am allerwenigsten erklären. Priscyllas so spurloses Verschwinden war mir schlichtweg rätselhaft. Und ich war auch nicht sehr sicher, ob ich die Erklärung dafür wirklich wissen wollte. Wenn es Priscylla gelang, binnen einer einzigen Sekunde aus einem vollkommen verschlossenen Zimmer zu verschwinden, dann mußte sie in dem Jahr, in dem wir uns nicht gesehen hatten, eine Menge Dinge gelernt haben. Dinge, vor denen selbst ich mich fürchtete.
    Wir erreichten den Thronsaal, wo sich uns ein weiteres halbes Dutzend schwarzvermummter Krieger anschloß, aber wir blieben nicht dort, sondern gingen weiter, bis wir die Halle erreichten, in der Necron am Nachmittag Priscylla erweckt und mir sein verrücktes Angebot gemacht hatte.
    Sie war nicht leer. Mehrere Dutzend Fackeln verbreiteten rotes Licht, und am Fuße der schwarzen Empore, auf der die beiden gläsernen Särge standen, hielten sich gute zwei Dutzend weiterer Drachenkrieger auf.
    Zusammen mit Shadow und Sitting Bull.
    Auf dem Gesicht der El-o-hym erschien ein erschrockener Ausdruck, als sie mich erblickte, wie ich zwischen Necrons Männern einherstolperte, halbnackt und mehr von den schwarzvermummten Kriegern gestoßen, als aus eigenem Antrieb gehend.
    Necron machte eine befehlende Geste, und einer seiner Männer antwortete mit einem groben Stoß zwischen meine Schulterblätter darauf, der mich haltlos nach vorne stolpern und direkt vor Shadows Füße auf Hände und Knie herabfallen ließ. Mühsam rappelte ich mich auf, warf dem Drachenkrieger einen arsengetränkten Blick zu und wandte mich an Shadow.
    »Was ist geschehen, Robert?« fragte Shadow.
    »Dasselbe wollte ich dich gerade fragen«, gab ich zurück. »Wieso seid ihr hier?«
    »Vielleicht kann ich diese Frage beantworten?« sagte Necron.
    Ich drehte mich herum und blickte ihn ärgerlich an. »Das wäre außerordentlich zuvorkommend von Ihnen«, sagte ich böse. »Oder ist das Ihre normale Art, Gäste zu behandeln?«
    Necron verzog abfällig die Lippen. »Mitnichten, mein lieber Robert. Aber normalerweise habe ich auch keine Gäste, die mich hintergehen.« Er brach ab, starrte der
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