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Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Titel: Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen
Autoren: Verschiedene
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aber deutlich, dann rutschte ein winziges hartes Etwas an seinem Bein hinab und kollerte über den Boden.
    Die Augen des Mannes weiteten sich entsetzt, als er den zermalmten Skorpion erkannte. Ein halblauter, krächzender Schrei kam über seine Lippen.
    Dann stach der zweite Skorpion zu.
    Der Wächter keuchte, machte einen Schritt nach vorne und fiel. Seine Beine hatten mit einem Male nicht mehr die Kraft, das Gewicht seines Körpers zu tragen. Mühsam wälzte er sich herum, versuchte sich auf Hände und Knie hochzustemmen.
    Plötzlich berührte etwas seinen Nacken. Ganz leicht nur, beinahe sanft.
    Aber nur für eine Sekunde. Dann schoß ein stechender Schmerz durch seinen Hals.
    Der Mann bäumte sich auf, wollte schreien, aber seine Kehle war wie zugeschnürt. Dem Schmerz folgte eine Woge betäubender Lähmung. Seine Muskeln verkrampften sich. In seinem letzten, verzweifelten Aufbäumen warf er sich herum, griff in seinen Nacken und spürte etwas Kleines, Haariges zischen den Fingern. Er zerquetschte es.
    Aber er war tot, ehe er auch nur begriff, was ihn umgebracht hatte...
    ... und Bruder von Schmid richtete sich mit einem erschöpften Seufzen auf. Schweiß bedeckte seine Stirn und als er zu Hayworthy hinübersah, verschwamm die Gestalt des grauhaarigen Schotten für einen Moment vor seinem Blick.
    »Was hast du?« fragte Hayworthy besorgt.
    »Nichts«, antwortete von Schmid ausweichend. »Es war... sehr anstrengend. Ich... bin wohl etwas müde.«
    Hayworthy antwortete nicht, aber sein Blick sagte sehr deutlich, daß er sich mit dieser Antwort alles andere als zufrieden gab.
    Und es war auch nicht die Wahrheit, dachte von Schmid schaudernd.
    Die Wahrheit war, daß es ihm noch niemals so leicht gefallen war, Macht über den Willen eines Tieres zu erlangen wie jetzt.
    Und daß er noch niemals zuvor eine solche Freude am Töten verspürt hatte wie heute. Ein winziges Stückchen von ihm war im Geist der fünf Tiere gewesen, die den Drachenkrieger getötet hatten.
    Gott, dachte von Schmid schaudernd. Was geschieht mit mir?
    Aber er bekam keine Antwort.
    Nur tief, sehr sehr tief in sich, glaubte er ein dunkles böses Lachen zu hören.

    * * *

    Priscylla blieb länger als zwei Stunden, und wir verbrachten nur die letzten zehn oder fünfzehn Minuten dieser Zeit mit Reden (was aber nun ganz und gar nicht heißt, daß wir uns in der übrigen Zeit etwa gelangweilt hätten...).
    Als sie sich – es mußte lange nach Mitternacht sein, wenn meine innere Uhr nicht vollends durcheinandergeraten war – schließlich auf dem Bettrand aufsetzte und nach ihrem Negligé angelte, fühlte ich mich so erschöpft und ausgelaugt wie selten zuvor in meinem Leben – allerdings auf eine höchst angenehme Art und Weise. Meine Glieder schienen mit Blei gefüllt zu sein, und ich mußte schon alle Willenskraft aufbieten, auch nur die Lider zu heben und zu ihr aufzusehen.
    Der Anblick, der sich mir bot, entschädigte mich allerdings bei weitem für diese kleine Anstrengung, denn Priscylla war gerade damit beschäftigt, ihr Kleid über den Kopf zu streifen, wodurch sie mir noch einmal ihre phantastische Figur präsentierte, in einer so aufreizenden, aber dabei ganz und gar nicht anzüglichen Pose, daß ich für einen Moment ernsthaft überlegte, meinen inneren Schweinehund in seine Hütte zurückzuschicken und unsere Unterredung um einen weiteren Diskussionspunkt zu verlängern.
    Aber dazu war ich im Grunde viel zu müde, und so beschränkte ich mich darauf, sie weiterhin anzublicken und mich mit dieser Art der Sinnesfreuden zu begnügen.
    Priscylla mußte meinen Blick wohl bemerkt haben, denn sie hielt plötzlich inne, blickte auf mich herab und zog in übertrieben dargestelltem Ärger die Nase kraus.
    »Was starrt Er mich so an, unverschämter Lümmel?« fragte sie in geschauspielerter Empörung. »Weiß Er nicht, was sich gehört, wenn Er einer Dame schon die Peinlichkeit nicht ersparen kann, im gleichen Raum zu sein, wenn sie sich ankleidet?«
    »Und ob er das weiß«, murmelte ich und streckte die Hand nach ihr aus. Aber Priscylla wich blitzschnell zurück, schlug mir auf die Finger und ballte drohend die Faust vor meiner Nase.
    »Benimm dich, du Lustmolch!« sagte sie drohend. »Oder ich schreie um Hilfe!«
    »Das ist eine Drohung«, gab ich zurück. »Du allein hast mich ja schon fast an den Rand eines Herzschlages –
    Priscylla erstickte den Rest meines Satzes, indem sie sich auf mich warf, meine Arme mit den Knien auf das Bett nagelte
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