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Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Titel: Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen
Autoren: Verschiedene
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zuckte die Achseln. »Vielleicht.« Er deutete mit einer Kopfbewegung nach oben. »Wenn sie wissen, daß wir kommen, wird es nicht leicht werden. Dieser ganze Berg ist eine verdammte Festung.« Er seufzte. »Ich würde mich wohler fühlen, wenn wir ein paar gute Gewehre hätten, statt dieser Spielzeuge hier.« Er ließ die Linke auf das Schwert klatschen, das an seinem Gürtel hing.
    Hayworthy lächelte dünn. Obwohl sie so verschieden waren, wie zwei Männer nur sein konnten, war er doch einer der wenigen Templer, zu denen Herzog Botho von Schmid so etwas wie Vertrauen gefaßt hatte; manchmal jedenfalls.
    »Worum machst du dir Sorgen?« fragte er. »Du bist ein ausgezeichneter Fechter.«
    »Das sind die Männer dort oben mit Sicherheit auch«, grollte von Schmid. »Zum Teufel, diese Hunde können uns aufreiben, wenn sie nur mit Steinen schmeißen!«
    »Wenn Bruder Jean hören könnte, wie du redest, wäre er entsetzt«, sagte Hayworthy lächelnd.
    Von Schmid grinste. »Er hört es ja nicht, oder?« Übergangslos wurde er wieder ernst. »Wir müssen dieses Kastell nehmen, Rupert, ganz gleich, wie.«
    Hayworthy verstand sehr gut, was von Schmid mit diesen Worten wirklich sagen wollte, aber er ging nicht darauf ein. Er hatte Bruder Balestranos Warnung nicht vergessen.
    Aber er wußte auch, daß von Schmid nur zu recht hatte. Man mußte kein Meisterstratege wie er sein, um zu erkennen, daß diese an sich winzige, halb aus dem Fels herausgemeißelte Festung allein reichte, eine ganze Armee aufzuhalten. Der Weg hier herauf war so schmal, daß zwei Männer nicht nebeneinander gehen konnten, und er verlief schnurgerade, ohne die allergeringste Deckung. Der Animal-Master hatte nicht übertrieben – ein einziger Mann, der hinter den Zinnen des Kastells stand, konnte eine Armee aufhalten, indem er nur mit Steinen warf.
    »Wir warten noch«, sagte er schließlich.
    Von Schmid schnaubte, widersprach aber nicht mehr, und für Minuten, die sich zu Ewigkeiten zu dehnen schienen, versanken sie wieder in Schweigen. Dann näherten sich fast lautlose Schritte ihrem Versteck, und eine geduckte Gestalt erschien zwischen den Felsen. Von Schmid hob für eine halbe Sekunde die Hand hinter seiner Deckung hervor, und der Templer huschte auf sie zu.
    »Nun?« fragte Hayworthy hastig.
    Der Krieger schüttelte den Kopf. »Nichts, Brüder«, sagte er. »Bruder Raimund und ich haben jeden Quadratzoll abgesucht.« Er deutete auf den schwarzen Schatten des Kastells. »Kein zweiter Eingang. Die Wände sind glatt wie Glas.«
    Hayworthy seufzte. »Wachen?«
    »Eine auf der anderen Seite«, bestätigte der Templer. »Und diesen dort oben. Sie scheinen sich sicher zu fühlen.«
    »Ja«, grollte von Schmid, »Oder sie wollen, daß wir genau das denken.« Er schüttelte den Kopf und ballte gleich darauf zornig die Faust. »Wir müssen –
    »Wir müssen tun, was Bruder Jean befohlen hat«, unterbrach ihn Hayworthy scharf. »Nichts anderes.«
    Aber diesmal gab der Herzog nicht mehr nach. In seinen Augen blitzte es zornig auf. »Zum Teufel, was sollen wir tun? Das Kastell einfach stürmen? Das ist unmöglich, und das weißt du besser als ich, Rupert!«
    Hayworthy setzte zu einer neuerlichen, scharfen Antwort an. Aber er sprach die Worte nicht aus, die ihm auf der Zunge lagen. Irgend etwas sagte ihm, daß es besser wäre, auf Balestranos Warnung zu hören. Wenn er von Schmid jetzt gestattete, seine besonderen Kräfte einzusetzen, dann verspielten sie vielleicht den einzigen Trumpf, den sie hatten.
    Und trotzdem...
    Sein Blick wanderte wieder zum Kastell. Die schwarzen Mauern aus geglätteter Lava waren nicht einmal sonderlich hoch – zehn, allerhöchstem fünfzehn Meter, schätzte er. Und er glaubte nicht, daß die winzige Festung mehr als ein Dutzend Männer beherbergte.
    Aber von Schmid hatte trotzdem recht. Der Posten, der dort oben stand, patrouillierte in unregelmäßigen Abständen, und er schien nicht sonderlich aufmerksam zu sein. Aber die Pausen zwischen seinen Rundgängen waren niemals groß genug, als daß sie ausgereicht hätten, einen der Männer die Wand ersteigen zu lassen. Und sie konnten sich nicht auf einen langen Kampf einlassen, selbst wenn sie ihn gewannen. Ein einziger Schrei, und keiner von ihnen würde die Burg auf dem Berggipfel erreichen.
    »Bitte, Rupert«, sagte von Schmid. »Laß mich den Posten ausschalten. Nicht mehr. Bruder Jean wird es nicht einmal merken!«
    Hayworthy hätte erschrecken müssen, denn was von Schmid
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