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Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Titel: Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen
Autoren: Verschiedene
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Schmid neben ihm. Er runzelte verwirrt die Stirn. »Aber wieso? Der Kundschafter muß uns doch gemeldet haben.«
    Hayworthy überlegte einen Moment, dann zuckte er mit den Achseln. »Ich verstehe es auch nicht«, murmelte er. »Wenn es eine Falle ist, dann die raffinierteste, die ich je gesehen habe.« Aber das glaubte er nicht wirklich. Er spürte einfach, daß sich die Männer dort unten am Ende der Treppe sicher fühlten. Er hatte zu viele Kämpfe erlebt, um nicht einfach zu fühlen, ob er in eine Falle lief oder nicht. Jean Balestrano hatte ihn nicht umsonst zum War-Master des Ordens gemacht.
    Er bedeutete von Schmid mit einer Geste, von nun an still zu sein, wechselte das Schwert von der rechten in die linke Hand und näherte sich auf Zehenspitzen der Treppe. Das Stimmengemurmel und Lachen wurde lauter. Er blieb stehen, lauschte abermals und schlich weiter, noch immer mit angehaltenem Atem und jeden Augenblick auf einen Angriff gefaßt.
    Aber der kam nicht. Unbehelligt erreichten Hayworthy, von Schmid und ihre Begleiter die Treppe, schlichen die ausgetretenen Stufen hinab und blieben vor der letzten Biegung der eng gewendelten Treppe stehen. Das rote Licht war heller geworden, und mit den Stimmen wehte ein Hauch angenehmer Wärme und der Duft von gebratenem Fleisch zu ihnen herüber.
    Hayworthy tauschte einen raschen Blick mit von Schmid. Der deutsche Herzog nickte. »Keine Gefangenen«, flüsterte er.
    Dann stürmten sie los.
    Hinter der Treppe lag ein weitläufiger, nur spärlich möblierter Raum, der den größten Teil der gesamten Festung einnehmen mußte. An einem Tisch vor der rückwärtigen Wand saßen fünf Gestalten, alle in schwarze, burnusartige Gewänder gekleidet, die auch von ihren Gesichtern nur schmale Streifen über Augen und Nasenwurzel freiließen. Und ihre Überraschung war vollkommen.
    Hayworthy zog seinen Dolch und schleuderte ihn, noch ehe der erste Drachenkrieger auch nur Zeit fand, einen überraschten Schrei auszustoßen. Die Klinge zuckte wie ein silberner Blitz durch die Luft, bohrte sich in den Rücken eines der Krieger und tötete ihn auf der Stelle. Die anderen sprangen erschrocken auf und griffen nach ihren Waffen.
    Sie hatten keine Chance.
    Hayworthy und von Schmid fuhren lautlos unter sie und ließen ihre Klingen pfeifen.
    Schon ihr erster, ungestümer Angriff tötete zwei der vier überlebenden Männer. Die beiden anderen versuchten sich zurückzuziehen, aber sie überlebten ihre Kameraden nur um Sekunden.
    Der Kampf dauerte nicht einmal ganz fünf Sekunden. Keiner von Hayworthys und von Schmids Begleitern kam auch nur dazu, seine Waffe zu heben.
    Aber es war noch nicht vorbei.
    Hayworthy stand mit gespreizten Beinen über dem Mann, den er zuletzt erstochen hatte. Seine Hände umklammerten das Schwert, und irgend etwas Finsteres, unglaublich Machtvolles umklammerte gleichsam seinen Geist. Hayworthy verspürte mit einem Male das schreckliche Bedürfnis, seine Klinge zu nehmen und in den reglosen Körper vor seinen Füßen zu treiben. Natürlich tat er es nicht, aber es kostete ihn ungeheuere Anstrengung, und er spürte, wie dieses furchtbare Etwas in ihm stärker und stärker wurde. Es war wie ein Ungeheuer, das bis zu diesem Moment tief in seiner Seele geschlummert hatte und das nun erwacht war.
    Er stöhnte. Kalter Schweiß bedeckte seine Stirn. Seine Hände begannen zu zittern. Töte! wisperte eine Stimme in ihm. Töte!
    Hayworthy sah auf. Von Schmids Gesicht schien vor ihm auf und ab zu tanzen, immer wieder zu verschwimmen, als woge ein unsichtbarer Nebel vor seinem Gesicht. Aber er sah trotzdem, daß es dem Animal-Master nicht anders erging als ihm. Auch in seinen Augen flackerte das Grauen.
    »Was... was ist... das, Bruder Botho?« flüsterte er. »Was geschieht mit uns?«
    Von Schmid antwortete nicht, sondern stieß ebenfalls ein fast qualvolles Stöhnen aus. Blasiger Schaum erschien auf seinen Lippen, und für einen Moment verzerrte sich sein Gesicht wirklich. Hayworthy begriff, daß er die gleichen Höllenqualen ausstand wie er selbst.
    Und es wurde dunkel.
    Das dunkle Etwas in Hayworthys Geist wuchs, krallte sich in sein Bewußtsein und schaltete seinen Willen Stück für Stück aus. Und er war unfähig, sich dagegen zu wehren.
    Plötzlich erscholl hinter ihnen ein gellender Schrei.
    Hayworthy und von Schmid fuhren in einer beinahe synchronen Bewegung herum.
    Auf der anderen Seite der Halle, dicht neben der Treppe, über die sie hier herabgekommen waren, war eine Tür
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