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Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer

Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer

Titel: Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer
Autoren: Verschiedene
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nichts mehr geben würde, wohin ich ausweichen konnte, war abzusehen.
    Meine Gedanken überschlugen sich. Was ich sah, war vollkommen unmöglich – ein lebendes, sich bewegendes Wesen, dessen Körpertemperatur der von geschmolzener Lava entsprach; ein Schlag ins Gesicht aller Naturgesetze. Aber es war Realität – und es kam näher. Ich mußte aus dieser Fallgrube heraus, ganz gleich, wie! Aber ihre Wände waren acht Yards hoch und so glatt wie poliertes Glas. Wieder kam der Wurm näher. Seine Bewegungen waren um eine Winzigkeit schneller geworden; fahriger, als ließe seine Geduld allmählich nach, und das Stück Boden, das noch nicht zu heiß war, um darauf stehen zu können, schmolz unbarmherzig zusammen! Noch wenige Minuten, und das Ungeheuer hatte mich in eine Ecke getrieben wie eine Katze eine Maus. Wenn es mich berührte...
    Über mir erscholl ein gellender Schrei. Abrupt hob ich den Kopf.
    Auf dem Rand der Fallgrube waren drei Gestalten erschienen, schwarze Schatten, von denen ich nichts weiter erkennen konnte, als daß sie miteinander kämpften!
    »Halte durch, Robert!« schrie eine Stimme. »Ich hole dich raus!«
    Der Schrei gab mir noch einmal neue Kraft. Ich wartete, bis der Höllenwurm so dicht an mich herangekommen war, daß ich vor Hitze aufstöhnte, raffte all meine verbliebene Kraft zusammen und setzte mit einem verzweifelten Sprung über die satanische Kreatur hinweg.
    Ein wütendes Zischen erscholl. Die Bestie zuckte hoch, als versuche sie mich noch im Sprung zu erreichen. Ihr glühender Körper streifte mein Bein.
    Ein furchtbarer Schmerz zuckte bis in meine Hüfte hinauf. Ich fiel, überschlug mich und prallte gegen die Wand. Flammen schlugen aus meiner Hose. Ich stemmte mich hoch und schlug sie mit bloßen Händen aus.
    Abermals erscholl über mir ein Schrei, und plötzlich war eine der drei Gestalten verschwunden. Sekunden später taumelte die zweite, riß die Arme in die Luft, stürzte nach hinten und prallte dicht neben dem glühenden Wurm auf den Boden! Mit einem Zischen bäumte sich die Kreatur auf wie eine angreifende Kobra – und warf sich mit einem Satz auf die reglose Gestalt!
    »Robert! Fang!«
    Der Schrei ließ mich aufblicken. Ich sah einen Schatten auf mich zufliegen, griff instinktiv zu und fühlte ein Seil unter meinen Fingern. Der Ruck, mit dem das Tau straffgezogen wurde, riß mir schier die Arme aus den Gelenken. Hastig versuchte ich mit den Beinen Halt an der Wand zu finden, um meinen geheimnisvollen Retter zu unterstützen, aber das schien ihm zu langsam zu gehen. Wie eine leblose Last zerrte er mich die Mauer hinauf, ergriff mich schließlich unter den Achseln und stellte mich mit einem Ruck auf die Füße.
    Und in diesem Moment erkannte ich ihn.
    »Shannon!«
    Der junge Drachenkrieger machte eine hastige Bewegung mit der Hand, als ich weitersprechen wollte. »Jetzt nicht, Robert«, sagte er. »Wir müssen raus hier! Schnell!« Achtlos ließ er das Seil fallen, mit dem er mich aus der Grube gezogen hatte, und gab mir einen Stoß, der mich weitertaumeln ließ.
    Trotzdem wandte ich noch einmal den Blick und sah in die Grube hinab. Der Anblick ließ mich aufstöhnen. Der unglückselige Mann, den Shannon in die Tiefe gestoßen hatte, war verschwunden, und statt seiner brodelte eine gewaltige Lache aus weißglühender Lava auf dem Boden, in dessen Zentrum sich ein schreckliches, wurmähnliches Etwas wand, fünfmal so groß wie die Kreatur, die aus dem Ei gekrochen war.
    Und plötzlich begriff ich den Sinn dieses ganzen schrecklichen Labyrinthes...
    Shannon gab mir keine Gelegenheit, meinem Entsetzen Ausdruck zu verleihen, sondern packte mich am Arm und rannte los.
    Hinter uns erklang ein ganzer Chor wütender Stimmen, und als ich mich umsah, erkannte ich mehr als ein Dutzend zerlumpter Gestalten, die aus allen Richtungen zugleich auf uns zustürzten, angeführt von Dagon selbst. Trotz der großen Entfernung glaubte ich zu erkennen, daß seine riesigen Fischaugen vor Zorn leuchteten.
    Wir kämpften uns bis zum Ende der Labyrinthhöhle durch, und Shannon stürzte wahllos in den ersten Gang, der sich in der Felswand auftat. Hitze und Licht blieben hinter uns zurück, aber das wütende Grölen der Verfolger blieb.
    Der Weg schien kein Ende zu nehmen. Ich wußte längst nicht mehr, wie Shannon das Kunststück fertigbrachte, in der fast vollkommenen Finsternis nicht die Orientierung zu verlieren; vielleicht wußte er auch selbst nicht, wohin wir eigentlich rannten, sondern stürzte
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