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Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer

Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer

Titel: Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer
Autoren: Verschiedene
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stehen.«
    Shannon tat so, als gehorche er, ganz das hypnotisierte willenlose Opfer, das all die anderen gewesen waren, die die Templer hier herabschickten, aber seine Konzentration reichte nicht mehr. Für eine Sekunde glaube er rauchige Linien aus grauem Licht zu sehen, die aus einem unsichtbaren Zentrum unter der Höhlendecke herauswuchsen und die gigantische Felskuppel durchzogen. Eine davon endete zwischen den Schulterblättern des Knöchernen.
    »Dieser Mensch ist ein Verräter«, krächzte der Unheimliche. »Vernichtet ihn!«
    Shannon reagierte einen Sekundenbruchteil vor den Männern. Als sie vorstürzten, tat er so, als wiche er zurück, steppte im letzten Moment zur Seite und ließ den ersten über sein vorgestrecktes Bein stolpern. Blitzartig wirbelte er herum, schlug einen weiteren Mann nieder und hebelte einen dritten aus, so daß er wie ein lebendes Geschoß durch die Luft flog und dabei zwei weitere seiner Kameraden von den Füßen riß. Der letzte verbliebene Gegner ergriff lautlos die Flucht, als sich Shannon herumdrehte.
    Shannon sah den Hieb kommen, aber nicht einmal seine Reaktion reichte aus, ihm vollends auszuweichen. Die Spinnenhand des Knöchernen traf ihn wie ein Keulenschlag, riß ihn von den Füßen und ließ ihn meterweit über den Boden schlittern, geradewegs auf den Rand des zischenden Lavasees zu. Im letzten Moment fand er Halt an einer Felszacke, nutzte seinen eigenen Schwung, um wieder auf die Füße zu kommen, und fuhr herum.
    Der Knochenmann drang lautlos auf ihn ein, mit erhobenen Armen und die Finger gespreizt. Shannon duckte sich unter einem wütenden Hieb weg, packte den linken Arm des Knöchernen und riß mit aller Macht daran. Gleichzeitig traf sein Fuß das Knie des unheimlichen Angreifers.
    Der Knöcherne taumelte an ihm vorüber, fiel auf die Knie herab und rang mit wild rudernden Armen um sein Gleichgewicht. Shannon ließ seine Hand los, drehte sich mit einem gellenden Schrei blitzartig einmal um seine Achse und schlug mit der ganzen Wucht der Drehung zu.
    Ein trockenes Knacken erklang. Der gesichtslose Schädel des bizarren Wesens begann zu zittern, neigte sich zur Seite – und fiel herab.
    Verblüfft starrte Shannon auf den zersplitterten Stumpf, der einmal der Hals des unheimlichen Wesens gewesen war.
    Er war leer.
    Die bizarre Erscheinung war nichts als eine leere Hülle, ein schwarzes Ding aus Horn oder Chitin, wie das Außenskelett einer Spinne, aber es umschloß keinen Körper!
    Und es schien unverwundbar, denn noch während Shannon verstört auf das unglaubliche Bild starrte, stemmte sich der kopflose Torso wieder in die Höhe, wandte sich um und kam mit weit ausgebreiteten Armen und schwerfällig wie ein angreifender Bär wieder auf ihn zu. Die Klauen des Unheimlichen zuckten nach seinem Gesicht.
    Im letzten Moment warf sich Shannon zurück. Der Hieb verfehlte ihn, aber der Unheimliche setzte sofort nach, bekam seine Hand zu packen und umklammerte sie.
    Shannon schrie vor Schmerz, als sich die Krallenhand des Knöchernen wie ein Schraubstock um seine Finger schloß. Mit aller Macht versuchte er seinen Arm loszureißen, aber das Wesen verfügte über Kräfte, die die eines Menschen weit überstiegen. Seine freie Hand hackte nach Shannons Gesicht und riß seine Wange auf.
    Shannon warf sich zurück, um einem weiteren Hieb auszuweichen, und schmetterte dem Knöchernen das Knie in den Leib. Ein heller, knackender Laut erklang, und im Brustkorb des Dinges erschien ein verworrenes Muster aus Rissen.
    Shannon ließ auch den letzten Rest von Rücksicht fahren, jetzt, da er wußte, daß er es nicht mit einem lebenden Gegner zu tun hatte. Mit aller Kraft warf er sich herum, verdrehte den Arm des Knöchernen und trat nach dessen Ellenbogen.
    Wieder erscholl dieses schreckliche, knackende Geräusch, und mit einem Male war seine Hand frei, der Arm des Knöchernen dicht über dem Ellbogengelenk abgebrochen. Keuchend wich Shannon zwei, drei Schritte zurück – und erstarrte.
    Der Unheimliche folgte ihm nicht, wie er erwartet hatte, sondern stand einfach nur reglos da. Dann begann sich sein Körper zu regenerieren!
    Abermals glaubte Shannon einen raschen Schatten von Grau zu sehen, wie eine Woge der Kraft, die aus dem unsichtbaren Zentrum des magischen hervorschoß und in den Leib des unheimlichen Wesens strömte. Ein helles Knistern wie das Rascheln von trockenem Pergament drang aus der bizarren Gestalt, und vor Shannons ungläubig geweiteten Augen begannen sich die Risse und
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