Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen

Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen

Titel: Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
noch später. Howard war unfreiwillig Zeuge meiner bizarren Unterhaltung geworden, und obgleich er kein Wort darüber verloren hatte, spürte ich doch überdeutlich, daß ihm nicht gefiel, was er gehört und gesehen hatte. Ich war froh gewesen, als er mir stumm mein Zimmer gezeigt und mir gesagt hatte, daß er mich bis zum Dinner alleinlassen würde.
    Trotz allem, was geschehen war, holte mich meine Müdigkeit wieder ein. Ich fiel in einen unruhigen, von Alpträumen und düsteren Visionen heimgesuchten Schlummer, aus dem mich Howard kurz vor Einbruch der Dämmerung geweckt hatte.
    Dann hatte mich Howard in die Bibliothek geführt und mich einem kleinwüchsigen, frühzeitig ergrauten Mann namens Lengley vorgestellt – Professor hier an der Universität für irgend etwas, das ich nicht verstand und das mich nicht interessierte.
    Lengley war trotz seines griesgrämigen Äußeren ein netter alter Mann, der meine knapp angebundene Art überging und mich freundlich aufforderte, vor dem Kamin Platz zu nehmen.
    Eine Zeitlang betrieben wir Konversation; anders kann man das höfliche Frage-und-Antwort-Spiel, durch das wir uns quälten, wohl kaum bezeichnen.
    Schließlich – nach einer Ewigkeit, wie es mir vorkam – räusperte sich Howard übertrieben. Er beugte sich ein wenig in dem wuchtigen Ohrensessel, in dem er Platz genommen hatte, vor, und kam endlich zur Sache.
    »Du hast keine Zeit verloren, Robert«, sagte er. »Lengley und ich hatten kaum damit gerechnet, dich vor Ende des Monats hier zu sehen.«
    »Ich habe ein schnelles Schiff bekommen«, antwortete ich. »Und ich bin sofort aufgebrochen, als dein Brief kam. Er klang dringend.«
    »Das ist es auch«, sagte Howard, und seine Stimme klang deutlich besorgt dabei. »Ich hätte dir die lange Reise nicht zugemutet, wenn es nicht wichtig wäre.«
    »Worum geht es?« fragte ich gerade heraus. »Um die GROSSEN ALTEN?«
    Lengley schien überrascht, aber nur für einen Moment. »Sie wissen also Bescheid«, sagte er. »Das erleichtert die Sache ein wenig.«
    »Ich habe einen kleinen Vorgeschmack bekommen«, antwortete ich sarkastisch. »Heute morgen, in Ihrer gastfreundlichen Stadt, Professor.«
    In seinen Augen erschien ein fragender Ausdruck. Offenbar hatte Howard ihm noch nicht erzählt, was mir widerfahren war und so tat ich es.
    Lengley hörte stumm und ohne mich ein einziges Mal zu unterbrechen zu, aber der Ausdruck von Sorge auf seinem Gesicht wurde immer stärker.
    Als ich zu Ende gekommen war, hockte er verkrampft auf seinem Sessel und war bleich geworden. Auf seiner Stirn glitzerte Schweiß. Seine Hände zitterten.
    »So schlimm ist es also schon«, murmelte er.
    »So schlimm ist was?« fragte ich betont. »Ich habe das Gefühl, daß Sie mir irgend etwas verheimlichen, Professor.«
    Howard sah auf, preßte die Lippen aufeinander und spielte einen Moment nervös an den Manschetten seiner Jacke, ehe er antwortete.
    »Du erinnerst dich an den Tag, an dem wir Roderick... das letzte Mal gesehen haben?« fragte er. Ein rasches, warnendes Funkeln glomm in seinem Blick auf. Lengley wußte also auch nichts von meiner unheimlichen Begegnung am Flußufer, und Howard schien wie ich der Meinung zu sein, daß es besser so bleiben sollte.
    Ich nickte.
    »Du erinnerst dich an die dreizehn GROSSEN ALTEN, die durch den Dimensionstunnel zu uns gelangt sind«, fuhr Howard fort. »Nicht sie selbst, aber ein Teil ihrer selbst, mächtig genug, die Tore der Zeit aufzustoßen und zu alter Macht aufzuerstehen. Wir alle... haben gehofft, daß sie eine lange Zeit brauchen werden, sich in dieser Welt zurechtzufinden, aber ich fürchte, unsere Frist ist kürzer, als ich dachte.«
    »Das heute morgen war keiner der GROSSEN ALTEN«, widersprach ich.
    »Natürlich nicht«, sagte Lengley. »Wäre es so gewesen, dann wären Sie jetzt tot, mein Junge. Es war irgendeine ihrer Kreaturen. Und nicht die erste, von der wir hören.«
    Plötzlich klang seine Stimme erregt. »Der Grund, aus dem Howard Sie hergebeten hat, Robert, ist das Auftauchen dieser Wesen. In den letzten Monaten erreichen uns immer wieder sonderbare Nachrichten, Gerüchte und Geschichten, an die niemand so recht glaubt.«
    Er lachte rauh. »Sie täten besser daran, sie zu glauben, Robert. Sie zeigen sich jetzt immer öfter.«
    »Sie?«
    »Die GROSSEN ALTEN, oder ihre Kreaturen«, sagte Howard ungeduldig. »Und das Beunruhigende ist, daß sie stets in der Nähe von Arkham auftauchen. Und sie scheinen näherzukommen.«
    »Was ist daran
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher