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Der Hexer - GK583 - Im Schatten der Bestie

Der Hexer - GK583 - Im Schatten der Bestie

Titel: Der Hexer - GK583 - Im Schatten der Bestie
Autoren: Verschiedene
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selbst nicht.«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Bensen. »Genau darum bin ich hier, Fred. Ich will wissen, was da draußen wirklich passiert ist. Und wenn dabei noch ein paar Pfund extra herausspringen – um so besser. Du ...? Er verstummte mitten im Satz, als draußen auf der Treppe das Geräusch rascher Schritte laut wurde, sah auf und wandte sich zur Tür.
    Augenblicke später betrat ein hochgewachsener, dunkelhaariger Mann den Raum, blieb einen Moment
    unter der Tür stehen und kam dann mit schnellen Schritten auf den Tisch zu. »Mister ... Bensen?« fragte er.
    Bensen nickte. Phillips hatte sich verändert – er wirkte müde, sein Gesicht war eingefallen und von den Spuren tiefer Erschöpfung gezeichnet, und seine Haltung war nicht mehr ganz so aufrecht und kraftvoll. Bensen hatte ihn nur einmal gesehen, und auch da nur für wenige Augenblicke und aus großer Entfernung. Aber ein Gesicht wie dieses vergaß man nicht so rasch. Er stand auf, streckte Phillips die Hand entgegen – die dieser ignorierte – setzte sich wieder und wartete, bis Phillips sich ebenfalls einen Stuhl herangezogen und darauf Platz genommen hatte.
    »Ich glaube nicht, daß wir uns kennen«, begann Phillips nach einer Weile. »Oder?«
    »Wir haben uns kurz gesehen«, antwortete Bensen. »Unten im Black Sheep, letzte Woche. Erinnern Sie sich?«
    Phillips schwieg einen Moment, als müsse er erst darüber nachdenken, ob und warum er in der kleinen Hafenkneipe am anderen Ende der Stadt gewesen war. Dann nickte er. »Ja. Jetzt erinnere ich mich.«
    »Gut«, sagte Bensen. Phillips gekünsteltes Gehabe brachte ihn allmählich in Wut. Dieser hochnäsige Fatzke wußte ganz genau, wer sie waren und was sie hier wollten. Er spielte nur den Dummen. Nun, dachte er zornig, er würde jede Minute, die er ihn und Norris weiter warten ließ, teuer bezahlen. Sehr teuer.
    »Wir haben uns ein bißchen an der Küste umgesehen«, fuhr er fort. »Und ich glaube, wir haben gefunden, wonach Sie suchen, Mister Phillips.«
    Phillips blieb äußerlich vollkommen ruhig. Der gelangweilte Ausdruck auf seinem Gesicht vertiefte sich sogar noch um einige weitere Nuancen. Aber das Flackern in seinem Blick konnte er nicht ganz unterdrücken. Bensen änderte in Gedanken die Summe, die er fordern würde, noch einmal nach oben.
    »Wir haben das Schiff«, sagte er noch einmal, als Phillips immer noch nicht reagierte. »Es liegt direkt vor der Küste. Nur ein paar Meilen von hier. Sie haben eine Belohnung von ...«
    »Nicht so schnell, junger Mann«, unterbrach ihn
    Phillips sanft. »Ich glaube Ihnen gerne, daß Sie irgendein Wrack gefunden haben. Aber die Belohnung, die ich in Aussicht gestellt habe, gilt für ein ganz bestimmtes Schiff. Sagen Sie mir die genaue Position, und ich werde nachprüfen, ob es sich wirklich um die LADY handelt. Wenn ja, bekommen Sie und Ihr Freund unverzüglich Ihr Geld.«
    Bensen lächelte kalt. »Nein«, sagte er.
    Diesmal gelang es ihm, Phillips wenigstens für einen Moment aus der Fassung zu bringen. »Wie bitte?« machte er. »Was soll das heißen?«
    »Nein«, wiederholte Bensen. »Nein bedeutet nein, Mister Phillips. En-e-i-en, verstehen Sie? Sie bekommen die Lage nicht von mir. Nicht für hundertfünfzig Pfund. Ich werde von hier aus ...«
    Phillips atmete hörbar ein. »Hören Sie, junger Mann«, sagte er scharf. »Wenn Sie glauben, mich unter Druck setzen zu können, dann ...«
    »Werden wir direkt zur Polizei gehen und dem Constabler die ganze Geschichte erzählen«, fuhr Bensen unbeeindruckt fort. »Wer weiß – vielleicht interessieren sich ja auch noch andere für das Wrack. Und vielleicht werden Sie eine Menge unangenehmer Fragen beantworten müssen, wenn die Polizei erfährt, wie scharf Sie auf dieses Schiff sind.«
    Es war ein Schuß ins Blaue, aber er traf. Phillips’ Gesicht verlor sichtbar an Farbe. Sein Adamsapfel hüpfte nervös auf und ab, und seine Hände schlossen sich so fest um den Griff des dünnen schwarzen Stöckchens, das er ständig mit sich herumschleppte, als wolle er ihn zerbrechen.
    »Was ... meinen Sie damit?« fragte er stockend.
    Bensen verbiß sich im allerletzten Moment ein triumphierendes Grinsen. Er hatte gewonnen, das spürte er. Er tauschte einen raschen Blick mit Norris, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, ehe er weiterredete: »Es hat einen Toten gegeben, Mister Phillips«, sagte er.
    »Einen ... Toten?«
    Bensen nickte. »Dieses Wrack da draußen«, sagte er, jedes Wort genau
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