Der Herr der Ringel: Die Bewährten (German Edition)

sagte Speicher. »Wann immer ich ihn gefragt habe, meinte er, der Projektplan wäre immer nur so weit verfügbar wie nötig.«
    »Kommt mir bekannt vor«, sagte sie mit einem Blick zu Cellophan.
    Er nickte. »In diesem Fall schlage ich vor, ihr reist mit Booten den Mächtig Großen Strom hinunter. Das ist weniger anstrengend, und ihr habt Gelegenheit, euch um den liegen gebliebenen Papierkram zu kümmern. Wir stellen euch die Boote, ohne sie euch zu berechnen. Stattdessen schicken wir E.On die Rechnung.«
    »Klingt gut«, sagte Speicher. »Einfach nach Suchtal damit. Danke.«
    »Kommen Sie morgen zum Tretbootverleih, dann treffen wir euch zum Mittagessen auf dem Fluss. Ich habe eure Checkoutzeit nach hinten geschoben, sodass ihr eure Zimmer nicht vor Mittag räumen müsst.«
    Speicher bestand darauf, dass sich die Clique in der Lounge bei etwas zu trinken zusammensetzte, um einen gangbaren Plan auszuformulieren. Um alle dazu bewegen zu können, musste er versprechen, dass er die Zeche übernahm.
    »Hat jeder ein Getränk?«, eröffnete Speicher die Sitzung. »Bestens. Wie ich vorhin schon sagte, ich bezahlte nur die erste Runde, und wenn ihr einen Happen essen wollt, müsst ihr das selbst übernehmen. Also, bevor Ranndarf in den Abgrund stürzte, hatte ich vorgehabt, mich zu diesem Zeitpunkt unserer Fahrt Biobier auf seiner Reise nach Minis Trieren anzuschließen. Ich dachte, dieser Ort wäre so gut wie jeder andere geeignet für mein unausweichliches Duell mit Saubohn. Wenn Sie jedoch, Promo, nicht ebenfalls mit Biobier mitzukommen gedenken, dann weiß ich nicht, ob ich Sie allein nach Schmoddor reisen lassen kann. Nehmen Sie es mir nicht krumm, aber alleine würden Sie das auf keinen Fall überleben. Wahrscheinlich würden Sie noch nicht einmal dorthin finden. Nicht einmal, wenn Spam Sie begleiten würde.«
    »Wenn weder der Ring noch Agrarnorm mit mir nach Minis Trieren kommen«, sagte Biobier, »dann gehe ich eben alleine dorthin. Solltet ihr ohnehin nur den Alleinen Ring zerstören wollen, dann habt ihr keinen Bedarf für meine Führungsqualitäten und meine atemberaubenden Fechtkünste. Aber wenn ihr Saubohns Reich des Bösen zerstören wollt, dann wäre es töricht, den Ring wegzuwerfen.«
    »Haben Sie eben gesagt, es wäre töricht, den Ring zu zerstören?«, sagte Promo.
    »Was? Nein!«, sagte Biobier. »Ich sagte, ähm, dass es tödlich wäre, den Ring wegzuwerfen. Warum? Haben Sie wirklich geglaubt, ich wolle sagen, dass Sie mir den Ring geben sollen? Und dass wir dann mit ihm nach Minis Trieren ziehen, Saubohn ein für alle Mal besiegen und sein existierendes Kapital dazu benutzen könnten, aus Neu-Gondödel das wirtschaftliche Zentrum Drittmittelerdes zu machen? Nein! So etwas käme mir nie über die Lippen!«
    Biobiers Wortschwall erschien Promo irgendwie eigenartig und auch gefährlich. Doch Speicher erwiderte nichts, stattdessen konzentrierte er sich darauf, die Getränkerechnung noch einmal nachzuprüfen. Der Barkeeper rief die letzte Runde aus, aber keiner aus der Clique wollte länger bleiben. Ein großer Tag stand ihnen bevor, und sie mussten noch packen.
    Wegen der vielen Geschenke und Kleider, die ihnen die Elben gegeben hatten, war das Packen schwieriger als sonst. Halde brachte jedem eine Geschenktasche aufs Zimmer. Der Proviant bestand vor allem aus einzeln verpackten Keksen, von denen Grummli sofort einen aß.
    »Nicht schlecht!«, urteilte er. »Mit etwas Erdnussbutter drauf würden die toll schmecken. Was sind das für Kekse? In Seestadt in der Nähe des Vereinsamten Bergs machen sie ganz ähnliche Snackriegel, die Käcke heißen. Pfählihn und die anderen Zwerge aßen davon, während sie den Drachen jagten.« Mit zwei Bissen schlang er einen weiteren Keks hinunter.
    »Langsam, langsam!«, sagte der Elb. »Wir nennen diese Kekse quempas oder Wegbrot. Sie werden in den Zauberküchen der Bahlsen-Elben für Studenten gebacken. Ein solcher Keks hält einen Erstsemester einen ganzen Tag lang fit und aufnahmefähig. Wir bemühen uns, unseren Absatzmarkt auf Reisende und Krieger auszuweiten, weshalb wir sehr an einem Feedback von euch interessiert wären. Wegbrote enthalten keinerlei tierisches Fett, Sodium, Fruktose, Gluten, Chemikalien oder künstliche Farb- oder Konservierungsstoffe, weshalb sie so klein und leicht sind. Dank eines geheimen Verfahrens halten sie sich endlos, solange sie eingewickelt bleiben. Was immer Sie tun, bringen Sie sie nicht mit Ammoniak in Berührung.«
    Die Kleider,