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Der Herodes-Killer

Der Herodes-Killer

Titel: Der Herodes-Killer
Autoren: Mark Roberts
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standen dicht beieinander.
    Es war eine lauschige Straße, eine abgelegene Allee, ein schöner Ort, um zu leben.
    Rosen rief Craig Parker, der zu ihm ans Kinderzimmerfenster trat.
    «Können Sie durch die Bäume hindurch auf die andere Straßenseite sehen? Wenn Sie es versuchen?», fragte Rosen.
    «Nein, ich sehe nicht viel, David», antwortete Parker.
    «Und genau darauf hat er gesetzt. Ich gehe jetzt in Nr. 24.» Ich möchte hier raus.
    «Warum?», fragte Parker.
    «Keine Einbruchspuren. Keine schwangere Frau in London wird mitten in der Nacht ihre Haustür öffnen, nicht in der derzeitigen Stimmung und nach dem, was vorgefallen ist. Ich gehe ins Nachbarhaus. Ich suche danach, wie er hier eingedrungen ist.»
    «David, Mensch, wie soll er denn aus Nr. 24 hierhergekommen sein …»
    Rosen hob die Hand. «Ich muss das überprüfen.»
    Als Rosen auf die Straße trat, bemerkte er, dass Catons Gesichtsfarbe inzwischen einen sonderbar gelblichen Ton angenommen hatte, die Farbe von Wachs. Ein schrecklicher Gedanke kam Rosen in den Sinn. Er hoffte, Catons Qualen wurden nicht noch dadurch verschlimmert, dass er beim Aufbruch zu seinem Einsatz einen Leichtsinnsfehler begangen hatte.
    Hast du vielleicht beim Hinausgehen mitten in der Nacht versehentlich die Haustür offen gelassen?

[zur Inhaltsübersicht]
    3
    Die Latten des Zauns zwischen den Häusern Nr. 22 und Nr. 24 der Brantwood Road waren zwar alt, aber völlig intakt. Die Entscheidung, den Tatort auszuweiten, entsprang einer Mischung aus Erfahrung und Intuition. Im Jahr 1999 war Rosen an einem Tatort gewesen, an dem man keine Einbruchspuren gefunden hatte. Es hatte sich dann herausgestellt, dass der Mörder durch einen Lüftungsschacht zwischen Nachbarwohnungen eingedrungen war.
    Er blickte zum Dach von Nr. 24 hinauf: Ein Flickenteppich verrutschter und fehlender Ziegel, der das Haus und den Dachboden Wind und Wetter aussetzte.
    Er schaute auf seine Armbanduhr. Acht Uhr. Die Zeit flog. Eine ganze Stunde war vergangen, während es ihm wie eine Minute vorgekommen war.
    Von vorne versperrte ihm eine an Nr. 24 angebaute verschlossene Garage den Zugang zum rückwärtigen Garten. Er hielt sich oben am Zaun zwischen beiden Häusern fest, schwang den Fuß auf den dicken Astknorren eines Strauchs und zog sich hinüber. Die Zaunlatte ächzte unter seinem Gewicht, als er in den Nachbargarten sprang.
    Er suchte den Boden ab. Er war mit dem Kot verschiedener Tiere übersät. Nur eine Armlänge von ihm entfernt flog ein Vogel auf Höhe seiner Augen aus einem Strauch auf.
    «Ist dort drüben alles in Ordnung, David?», kam Bellwoods Stimme aus dem Garten von Nr. 22.
    Er rief «Ja!» zurück, war sich aber nicht sicher, ob das stimmte.
    Rosen drehte sich um, als er Bellwood über den Zaun klettern hörte. Sie sprang anmutig in den Garten.
    Eine Mülltonne, die ein Fuchs oder ein anderes Tier vor langer Zeit umgekippt hatte, lag neben dem Haus. Der Abfall – Lebensmittelverpackungen und Zeitungen, deren Schlagzeilen, Sportereignisse und Katastrophen drei Jahre alt waren – war auf dem Boden vor der Hintertür festgebacken.
    Rosen spürte, wie sein Puls schneller schlug, als er sich der Tür näherte.
    Er blickte noch einmal auf seine Uhr: ein paar Sekunden nach acht. Er dachte an seine Frau Sarah und ihren Termin beim Hausarzt. Die Zeit lief einfach weiter. Er wollte sie begleiten, das hatte er ihr versprochen, und nun das … Der fünfte schreckliche Ausflug des Killers in das Leben anderer Menschen.
    Ein Ruck durchfuhr ihn, als er es sah. Seine Nerven spannten sich unwillkürlich an.
    Die Hintertür von Nr. 24 stand leicht offen, eine Glasscheibe in der Tür war säuberlich aus dem Rahmen herausgebrochen worden.
    Jemand hatte sich die Mühe gemacht, die Tür nicht einzuschlagen, um nicht die Aufmerksamkeit der Nachbarn zu erregen. Rosen betrachtete die Öffnung, die die fehlende Glasscheibe hinterlassen hatte. Sorgfältige Arbeit.
    «Carol?»
    «Ja?»
    «Können wir den Ehemann im Moment ausschließen?»
    «Seine Geschichte ist wasserdicht. Ich habe seinen Kunden angerufen. Caton war in Knightsbridge, genau wie er es gesagt hat.»
    «Hier ist eingebrochen worden. Wer vom Team ist inzwischen da?»
    «Harrison ist derzeit ohne Auftrag. Gold ist bei Caton, Corrigan und Feldman klopfen an die Türen der Nachbarn. David?»
    «Ja?»
    «Harrison ist eine Belastung.»
    «Was hat er denn getan?»
    «Gerade als Sie in Nr. 22 gegangen sind, hat Caton gefragt: Glauben Sie, dass der
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