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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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der wahre Künstler fängt das Licht gleich richtig ein. Ich habe diese Dinge jahrelang an der Schule und für mich allein studiert. Trotzdem habe ich hier in New York nie eine Ausstellung bekommen. New York ist eine harte Stadt.«
    Er klang nicht erbost, sondern geduldig. Während Trueheart darum kämpfte, seine Finger zu bewegen, verfolgte er, wie Gerry einen Schritt nach hinten machte und die Werke betrachtete, die in schmalen Silberrahmen an den Wänden hingen.
    Rachel Howard. Kenby Sulu. Alicia Dilbert. Alle perfekt beleuchtet, alle in perfekter Pose. Alle tot.
    Es gab auch andere Aufnahmen von ihnen, nahm Trueheart verschwommen wahr. Er hatte die Schnappschüsse ebenfalls gerahmt und in Gruppen aufgehängt.
    »Vor einem Jahr hatte ich eine kleine Ausstellung in Philadelphia«, fuhr Gerry heiter fort. »Es war nur eine kleine Galerie, aber immerhin. War ein guter Anfang. Ich hätte schon längst groß herauskommen sollen. Aber nachdem Mom krank geworden war, habe ich meine Karriere erst einmal auf Eis gelegt. Habe das College abgebrochen und mich ganz auf ihre Pflege konzentriert. Sie hat es nicht gewollt, aber wie hätte ich mir Gedanken über meinen Ruhm als Künstler machen sollen, während sie so krank war? Was für ein Sohn wäre ich dann gewesen?«
    Seine Stimme wurde leise. »Ich habe sie sterben sehen. Ich habe gesehen, wie ihr Licht erloschen ist. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich hatte damals keine Ahnung, was ich hätte machen sollen. Aber inzwischen ist es mir bewusst. Ich wünschte... ich wünschte nur,
ich hätte es bereits gewusst, bevor es für sie zu spät gewesen ist.«
    Mit einem sanften Lächeln wandte er sich wieder Trueheart zu. »Gut, am besten fangen wir jetzt an.«
    Als er durch das Zimmer auf ihn zukam, rann Trueheart von der Anstrengung, den Peilsender des Handys einzuschalten, der Schweiß in Strömen über das Gesicht.
     
    »Wo ist der Van?« Trotz des dichten Regens hatte Baxter das Fenster des Wagens geöffnet und den Kopf herausgestreckt. »Wo ist der gottverdammte Van?« Er strich sich das klitschnasse Haar aus dem Gesicht. »Jeder Cop in der verdammten Stadt hält Ausschau nach dem Ding, und trotzdem haben wir ihn noch nicht entdeckt!«
    Er hätte ihn in eine Tiefgarage fahren können, überlegte Eve. Doch das glaubte sie nicht. Danach hatte es sich auf jeden Fall nicht angehört. Wahrscheinlich hatte er das Fahrzeug direkt an der Straße abgestellt, denn eine Treppe hatten er und Trueheart nicht benutzt.
    Sie war ganz in seiner Nähe. Sie wusste, dass sie ganz in seiner Nähe war. Aber falls auch nur ein Block sie noch voneinander trennte...
    »Greenwich Street 207, Apartment 5-B.« Jetzt hob Roarke den Kopf und sah sie aus blitzenden Augen an. »Javert Stevens.«
    »An alle Einheiten.« Ohne auf irgendeine Verkehrsregel zu achten, riss Eve das Lenkrad ihres Fahrzeuges herum, und sämtliche anderen Verkehrsteilnehmer auf dieser Straße teilten sich wie das Rote Meer vor
Moses, als sie mit quietschenden Reifen in der falschen Richtung durch die Einbahnstraße schoss.
    »Er hat seinen Peilsender eingestellt!« Peabody packte Baxters Arm. »Er hat es geschafft. Wir sind nur noch zwei Blocks von ihm entfernt.«
    Neben ihr zog Baxter seinen Kopf wieder ins Auto, sandte ein Stoßgebet zum Himmel und stellte seinen Stunner ein.
     
    Er war sich nicht ganz sicher, ob es ihm gelungen war, ließ aber nun sein Handy zwischen die Kissen auf dem Sofa gleiten, auf dem er in sich zusammengesunken saß.
    Er versuchte die Hände fortzuschieben, die ihn packten, schaffte aber nur ein schwaches Wedeln, ehe er die Arme wieder sinken ließ.
    »Es wird alles gut werden, versprochen. Es tut ganz bestimmt nicht weh. Ich werde dafür sorgen. Und dann wirst du es sehen. Es ist wirklich erstaunlich. Ich möchte, dass du stehst. Kerzengerade. Wie ein Soldat. Ich sehe in dir nämlich einen Soldaten - tapfer und vor allem treu. Aber nicht so steif. Daran müssen wir noch etwas arbeiten.«
    Er lehnte Trueheart gegen einen hüfthohen Ständer, zog ein paar dünne Drähte, die er bereits daran befestigt hatte, um seine beiden Knöchel und sah ihn fragend an. »Möchtest du vielleicht Musik? Ich lege sofort welche auf. Ich glaube, ich stelle dich am besten in - wie heißt es so schön?, in bequemer Stellung auf. Lass mich sehen, wie das aussieht.«
    Er bog Truehearts Arme nach hinten und befestigte sie mit anderen Drähten an dem Ständer.

    »So wird es gut aussehen. Weißt du, den Ständer und die Drähte
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