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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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Platz.
    Als sie endlich heimfuhr, ging bereits die Sonne auf. Das Gewitter hatte sich verzogen, und die Sonne warf ein beinahe weiches, nahezu hübsches Licht über die Stadt. Sie nahm an, dass dies möglicherweise ein Sinnbild für irgendetwas war, war aber viel zu müde, um zu überlegen, wofür es wohl stand.
    Jedoch nahm das Licht mit jedem Kilometer, den sie sich ihrem Zuhause näherte, an Kraft und Stärke
zu. Und als sie in die Einfahrt ihres Grundstücks bog, verlieh es ihrem Haus, ihrem wunderschönen Haus, einen strahlend hellen Glanz.
    Es war kühler, merkte sie, als sie aus ihrem Wagen stieg. Kühler als seit Tagen. Wochen. Vielleicht Jahren.
    Sie wollte verdammt sein, wenn nicht sogar eine angenehme, leichte Brise an ihren Haaren zupfte.
    Sie betrat das Haus, schälte sich aus ihrer Jacke, und noch während sie sie fallen ließ, kam Roarke aus dem Salon.
    »Guten Morgen, Lieutenant.«
    »Scheint ein ziemlich schöner Tag zu werden.«
    »Das ist er jetzt schon.« Er sah in ihre müden Augen und strich mit einem Finger über das kleine Grübchen in der Mitte ihres Kinns. »Wie geht es dir?«
    »Es ging mir schon besser, aber auch schon schlechter. Trueheart hat das Schlimmste überstanden - er wird in ein paar Stunden entlassen. Er ist wirklich zäh, und wie Baxter ihn bemuttert, ist richtiggehend süß.«
    »Hast du eine Belobigung für ihn beantragt?«
    Sie lachte leise auf. »Woher weißt du das? Bin ich so berechenbar?«
    »Für mich glücklicherweise auf jeden Fall.« Er nahm sie in die Arme und presste sie eng an seine Brust.
    »Wie ging es Baxter, als du im Krankenhaus gewesen bist?«
    Er grinste erheitert. »Ich scheine für dich ebenfalls ziemlich berechenbar zu sein. Er sah geradezu jung und eifrig aus, wenn auch reichlich k. o. Baxter hat Trueheart einen obszönen Luftballon in der Form eines riesigen Busens gekauft. Hin und her gerissen
zwischen Freude und Verlegenheit hat der Junge ihn an seinem Bettpfosten festgebunden.«
    »Ja, das Ding habe ich ebenfalls gesehen, als ich eben bei ihm war. Dann ist die Welt also wieder in Ordnung. Oder zumindest so in Ordnung, wie es geht.«
    »Er tut dir leid.«
    Sie wusste, dass er jetzt nicht mehr von Trueheart sprach. »Mehr als mir lieb ist. Er ist total verrückt. Vielleicht hat ihn der Tod seiner Mutter den Verstand verlieren lassen oder er wäre früher oder später auf jeden Fall übergeschnappt. Das zu entscheiden ist Sache der Psychologen. Ich habe meine Arbeit getan. Am besten gehe ich erst mal nach oben und haue mich für ein paar Stunden hin.«
    »Das kann ich gut verstehen. Dann verschieben wir unser Date einfach auf später.«
    »Welches Date?«
    Er legte einen Arm um ihre Taille und schob sie auf die Treppe zu. »Das Date, das wir uns vorgenommen hatten für den Tag, an dem Summerset in Urlaub fährt.«
    »Moment mal. Eine Sekunde.« Sie riss sich von ihm los und sah sich suchend um. »Er ist weg? Wir haben ein Summerset-freies Haus?«
    »Er ist vor einer guten Viertelstunde abgereist. Zwar hinkt er noch ein wenig, aber...«
    »Ich bin eindeutig übermüdet. Ich bin zurzeit nicht auf Zack. Ich hätte es wissen sollen. Ich hätte es sofort merken müssen, als ich heimgekommen bin.«
    Sie trat gegen ihre Jacke, wackelte ausgelassen mit den Hüften und tanzte ein paar Schritte durch den Flur.

    »Du scheinst noch verschwiegene Energiereserven aufgestöbert zu haben.«
    »Ich fühle mich wie neugeboren.« Lachend wirbelte sie zu Roarke herum, stellte sich auf die Zehenspitzen und sprang ihn einfach an. »Lass uns wilden Sex miteinander haben. Und zwar jetzt und hier.«
    »Wenn du darauf bestehst. Rein zufällig habe ich drüben im Salon eine Schale köstlicher Schokoladensauce stehen.«
    »Das ist ja wohl ein Witz.«
    »Man sollte niemals Witze machen, wenn es um Sex und Schokoladensauce geht.«
    Erneut lachte sie schallend, drückte ihm dann die Lippen derart heiß und hart auf seinen Mund, dass er rückwärtsstolperte, und als sie beide prustend auf dem Boden landeten, meinte sie zu hören, wie sich die Tür ein kleines bisschen weiter schloss.

Die Originalausgabe erschien 2003 unter dem Titel
»Portrait in Death« bei Berkley Books,
The Berkley Publishing Group,
Penguin Group (USA) Inc., New York.
     
    Verlagsgruppe Random House
     
    I. Auflage
Taschenbuchausgabe August 2009 bei Blanvalet,
einem Unternehmen der Verlagsgruppe
Random House GmbH, München.
    Copyright © Nora Roberts, 2009 Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2007 by
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