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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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der Küche und hast dort Summerset umgarnt.«
    Sie neigte ihren Kopf und lachte den Kater an. »Tja, das wird für dich drei wunderbare, phänomenale, phantastische Wochen das letzte Mal gewesen sein. Und weißt du auch, warum? Weißt du, warum?«
    Vor Freude überwältigt gab sie nach und hielt dem Tier ein Stück des Eierkuchens hin. »Weil der klapperige, knochenarschige Hurensohn heute in Urlaub fährt! Weit, weit weg von hier.« Fast hätte sie angefangen
vor lauter Glück zu singen, weil der Butler ihres Mannes, ihr Intimfeind, weder heute Abend noch an einem anderen Abend in den nächsten Wochen hier sein würde, um ihr den letzten Nerv zu rauben.
    »Vor mir liegen einundzwanzig Summerset-freie Tage, und ich weiß vor lauter Freude kaum, wohin.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob der Kater deine Freude teilt«, erklärte Roarke, der im Türrahmen lehnte und sie amüsiert beobachtete.
    »Natürlich tut er das.« Bevor Galahad ihr den Pfannkuchen klauen konnte, schob sie sich die nächste volle Gabel in den Mund. »Er spielt nur den Coolen, ich seh’s ihm an. Aber ich dachte, du hättest heute Morgen irgendeine interstellare Konferenz.«
    »Die ist bereits beendet.«
    Er kam hereingeschlendert, und Eve steigerte ihr Glücksgefühl, indem sie ihn betrachtete. Die Geschmeidigkeit und Eleganz, mit der er sich bewegte, wirkten geradezu gefährlich maskulin.
    Er hätte selbst dem ansonsten gelenkigen Kater noch eine Lektion erteilen können, dachte sie. Es gab sicher keine Frau auf Erden, die nicht begeistert wäre, wenn sie beim Frühstück in ein derart attraktives Gesicht sehen würde.
    Es war ein regelrechtes Meisterwerk, das vom lieben Gott an einem seiner besten Tage gemeißelt worden war. Schmal, mit scharfkantigen Wangenknochen, keltisch blauen Augen und einem festen, vollen Mund, dessen bloßer Anblick in ihrem Mund das Wasser zusammenlaufen ließ. Umrahmt wurde all dies von dichtem, schwarz glänzendem Haar.
    Auch der Rest von ihm war alles andere als übel,
überlegte sie. Groß, langgliedrig - und sehr ausdauernd.
    »Komm her, mein Hübscher.« Sie erwischte ihn an seinem Hemd, zog ihn zu sich heran, grub ihm wollüstig die Zähne in die Unterlippe, fuhr kurz mit ihrer Zunge über seine Zähne und lehnte sich dann wieder zurück. »Du schmeckst noch viel besser als die leckersten Pfannkuchen der Welt.«
    »Du bist heute Morgen aber außergewöhnlich gut gelaunt.«
    »Allerdings. Und so wird es bleiben. Ich werde nichts als Freude und Gelächter unter die Menschheit bringen an diesem wunderbaren Tag.«
    »Was für eine nette Abwechslung.« Eine gewisse Belustigung verstärkte seinen melodiösen irischen Akzent. »Vielleicht fängst du ja damit an, dass du mit mir runterkommst und Summerset noch eine gute Reise wünschst.«
    Sie zog eine Grimasse. »Vielleicht verdirbt mir das den Appetit.« Probeweise schob sie sich die nächste volle Gabel in den Mund. »Nein, nein, tut es nicht. Also werde ich es sicher schaffen. Ich werde es ganz sicher schaffen, mit dir runterzugehen und ihm noch kurz zu winken.«
    Er zog die Brauen in die Höhe und zupfte leicht an einer Strähne ihres Haars. »Aber sei dabei bitte möglichst nett.«
    »Ich werde erst mit einem Freudentanz beginnen, wenn er es nicht mehr sieht. Drei Wochen.« Mit einem wohligen Schauder stand sie auf und verärgerte den Kater, indem sie ihren Teller so hoch stellte, dass er für ihn nicht mehr zu erreichen war. »Drei wunderbare
Wochen lang werde ich weder seine quietschende Stimme hören noch seine hässliche Visage sehen.«
    »Ich bin der festen Überzeugung, dass er wahrscheinlich andersrum ähnlich denkt.« Seufzend wandte sich Roarke zum Gehen. »Genau, wie ich mir sicher bin, dass euch beiden euer ständiges Geplänkel spätestens in drei Tagen fehlen wird.«
    »Das wird es garantiert nicht.« Eilig legte sie ihr Waffenhalfter an. »Heute Abend werde ich zur Feier seiner Abreise im Wohnzimmer herumlungern und eine ganze Familienpizza essen. Und zwar splitternackt.«
    Abermals zog Roarke die Brauen hoch. »Das wird sicher schön.«
    »Aber bring dir eine eigene Pizza mit.« Sie zog sich ihre Jacke an. »Ich muss ihm jetzt schon winken. Ich muss nämlich aufs Revier.«
    »Erst solltest du eventuell kurz üben.« Er umfasste ihre Schultern und drehte sie zu sich herum. »Also: Gute Reise. Ich wünsche Ihnen einen schönen Urlaub.«
    »Du hast nicht gesagt, dass ich mit ihm reden muss.« Als Roarke sie schweigend musterte, atmete sie schnaubend aus.
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