Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
Vom Netzwerk:
wieder dem Ladenbesitzer zu.
    »Remke. Waldo Remke.« Er stemmte die lädierten Fäuste in die schmalen Hüften. »Ich bin derjenige, der Anzeige erstatten will.«
    »Ja, ja. Gehört der Ihnen?«, fragte sie und zeigte auf den Delikatessenladen, vor dem sie gerade stand.
    »Mir gehört er seit achtzehn Jahren, und vorher hat mein Vater ihn geführt. Wir zahlen einen Haufen Steuern.«
    »Das habe ich bereits gehört. Und, ist das hier Ihr Recycler?«
    »Wir haben für das Ding zwanzigmal mehr bezahlt, als es uns nützt. Ich, Costello und Mintz.« Während ihm der Schweiß über das Gesicht rann, wies er mit dem Daumen auf die beiden Männer hinter ihm. »Die Hälfte der Zeit ist es kaputt. Riechen Sie das? Verdammt,
riechen Sie das? Wer will bei uns was kaufen, wenn es hier derart stinkt? Das ist das dritte Mal in weniger als sechs Wochen, dass das Teil nicht funktioniert. Jedes Mal haben wir angerufen, aber nie ist irgendwas passiert.«
    Die Umstehenden brachen in zustimmendes Murmeln aus, und ein Witzbold rief: »Tod den Faschisten!«
    Die bisher harmlose Menge könnte sich aufgrund der Hitze, des Gestanks und des Blutes, das bereits vergossen worden war, im Bruchteil einer Sekunde in einen wilden Mob verwandeln, mutmaßte Eve.
    »Mr Remke, bitte treten Sie, Mr Costello und Mr Mintz ein paar Schritte zurück. Alle anderen verschwinden jetzt bitte von hier.«
    Als das eindeutige schnelle Klopfen von Polizistenschuhen an ihre Ohren drang, sagte sie ohne sich umzudrehen: »Peabody, sorgen Sie dafür, dass die Menge sich zerstreut, bevor jemand ein Seil findet und den Kerl hier lyncht.«
    Ein wenig atemlos trat Peabody neben Eve. »Zu Befehl, Ma’am. Bitte gehen Sie«, sagte sie zu den Leuten. »Bitte kümmern Sie sich wieder um Ihre eigenen Angelegenheiten. Hier gibt es nichts mehr zu sehen.«
    Obwohl ihre Uniform aufgrund der Hitze nicht mehr ganz frisch aussah, genügte doch ihr Anblick, und die meisten Schaulustigen wandten sich gehorsam ab. Sie rückte ihre Sonnenbrille und ihre Kappe gerade, denn sie waren während ihres Laufs etwas verrutscht.
    Schweiß glänzte in ihrem viereckigen Gesicht, aber die Augen hinter den getönten Gläsern ihrer Brille
wirkten völlig ruhig. Sie warf einen Blick auf den Recycler und dann wieder auf Eve. »Lieutenant?«
    »Ja. Name«, sagte diese und stieß den Müllmann unsanft mit dem Stiefel an.
    »Larry Poole. Hören Sie, Lieutenant, ich mache nur meine Arbeit. Ich bin hier, weil jemand einen kaputten Recycler bei uns gemeldet hat. Doch sofort hat dieser Typ hier mich blöd angemacht.«
    »Wann sind Sie hier angekommen?«
    »Vor weniger als zehn Minuten. Dieser verdammte Hundesohn hat mir nicht mal die Gelegenheit gegeben, mir den Recycler anzugucken, bevor er auf mich losgegangen ist.«
    »Dann werden Sie sich den Recycler jetzt ansehen. Und Sie halten sich zurück«, fügte sie, an Remke gewandt, hinzu.
    »Ich möchte eine Beschwerde einreichen.« Als Eve Poole wieder auf die Beine half, kreuzte Remke wütend die Arme vor der Brust.
    »Die Leute werfen allen möglichen Scheiß hier rein«, setzte Poole zu seiner Verteidigungsrede an. »Das ist das Problem, verstehen Sie? Sie benutzen nie die richtigen Schlitze. Und wenn man organische Abfälle auf die nichtorganische Seite wirft, fängt alles an zu stinken.«
    Er hinkte zum Recycler und setzte sich umständlich eine Filtermaske auf. »Sie bräuchten sich nur an die Anweisungen zu halten, aber nein, sie rufen lieber alle fünf Minuten mit einer Beschwerde bei uns an.«
    »Wie funktioniert das Schloss?«
    »Es hat einen Code. Sehen Sie, sie haben den Container von der Stadt gemietet, und die Stadt hat die
Codes unter Verschluss. Ich lese den Code mit meinem Scanner ein, und dann... Verdammt, das Ding ist ja total kaputt.«
    »Das habe ich Ihnen doch die ganze Zeit gesagt.«
    Poole richtete sich auf, nahm eine möglichst würdevolle Haltung ein und funkelte Remke an. »Das Schloss und das Siegel sind kaputt. Manchmal machen das irgendwelche Kinder. Ich kann, verdammt noch mal, auf alle Fälle nichts dazu. Wer zum Teufel kann schon sagen, weshalb die Kinder solchen Blödsinn machen? Wahrscheinlich haben sie das Ding letzte Nacht kaputt gemacht und dann noch eine tote Katze oder so was reingeschmissen, so wie es aus der Öffnung stinkt.«
    »Solange Ihre Schlösser nicht funktionieren, bezahle ich auch nicht«, setzte Remke an.
    »Mr Remke«, warnte Eve. »Ersparen Sie uns Ihre Drohungen gefälligst. Ist das Ding jetzt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher