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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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Obdachlosen und der Junkies an. Doch an einem heißen Sommermorgen herrschte in diesem Abschnitt der Delancey Street Hochbetrieb.
    Eve hielt hinter einem Lieferwagen, der in zweiter Reihe parkte, und schaltete das Blaulicht ein.
    Widerstrebend stieg sie aus dem kühlen Wagen und trat in die heiße Feuchtigkeit des Hochsommers hinaus. Es roch nach Salz, Kaffee und Schweiß. Den durchaus guten Duft der Melonen, die der Obsthändler verkaufte, nahm sie neben dem Geruch von Ei-Ersatz und Zwiebeln, der in einer Wolke dichten, schwarzen Rauchs über einem Schwebekarren aufstieg, nur mit Mühe wahr.
    Sie versuchte, möglichst flach zu atmen - Wer zum Teufel aß wohl dieses Zeug? -, als sie wartend an der Ecke stand.

    Sie entdeckte weder ihre Assistentin noch Nadine, dafür aber drei Leute, die anscheinend Ladenbesitzer waren und mit einem Müllmann stritten, der vor einem grünen Recyclingcontainer stand.
    Ohne ihren Blick von den Männern abzuwenden überlegte sie, ob sie vielleicht Roarke anrufen sollte, um zu fragen, wie es Summerset ging. Vielleicht war ja ein Wunder geschehen, der Sanitäter hatte die Knochen des Butlers kleben können, er war inzwischen auf dem Weg zu seinem Flieger und käme, um sich von dem schrecklichen Erlebnis restlos zu erholen, nicht bereits in drei, sondern erst in vier Wochen wieder zurück.
    Oder er würde sich während des Urlaubs unsterblich in eine lizenzierte Gesellschafterin verlieben - Welche Frau ginge schließlich mit einem solchen Kerl ins Bett, ohne dass sie Geld dafür bekam? - und beschließen, dass er bis an sein Lebensende bei ihr in Europa blieb.
    Nein, nicht in Europa. Das war nicht weit genug von Amerika entfernt. Sie zögen also besser in die Alphakolonie auf Taurus I und kämen niemals wieder auf den Planeten namens Erde zurück.
    Solange sie nicht anrief, könnte sie sich weiter an die Silberfäden dieses wunderbaren Traumes klammern.
    Dann aber fielen ihr Summersets vor Schmerzen verzogenes Gesicht und Roarke, wie er seine Hand gehalten hatte, ein, und mit einem abgrundtiefen Seufzer nahm sie ihr Handy in die Hand.
    Ehe sie jedoch Roarkes Nummer wählen konnte, versetzte einer der drei Männer dem Müllmann einen Stoß, dieser stupste seinem Gegenüber wütend in die Brust, und bevor er sich’s versah, bekam er einen
Schlag verpasst, der ihn unsanft auf den Hintern plumpsen ließ. Eve steckte ihr Handy wieder ein und marschierte, um den Streit zu schlichten, den Bürgersteig hinab.
    Sie war noch über einen Meter von dem Recyclingcontainer entfernt, als sie es bereits roch. Sie hatte viel zu oft mit dem Tod zu tun gehabt, als dass ein Irrtum möglich war.
    Die Lebenden wälzten sich inzwischen auf dem Boden, und die Leute, die aus den Läden getreten waren oder auf dem Weg zur Arbeit eine kurze Pause machten, um das Schauspiel zu genießen, feuerten sie dabei an.
    Eve ersparte sich die Mühe, ihre Dienstmarke zu zücken, packte den Kerl, der oben lag, am Kragen seines Hemdes und stellte dem, der noch am Boden war, einen Stiefel auf die Brust.
    »Aufhören.«
    Der Ladenbesitzer war ein kleiner, drahtiger Geselle, und als er sich wütend losriss, blieb Eve mit einer Hand voll verschwitztem Hemd zurück. Das Blut in seinen Augen war ein Zeichen seiner Wut, das an seiner Lippe allerdings war echt. »Das hier geht Sie nichts an, Lady, also gehen Sie besser weiter, bevor Ihnen noch was passiert.«
    »Lieutenant Lady, wenn ich bitten darf.« Der Typ auf dem Boden blieb reglos liegen. Er war dickbäuchig, erschöpft, und sein linkes Auge schwoll allmählich zu. Da jedoch ihr Verhältnis zu städtischen Bediensteten nicht gerade herzlich war, ließ sie ihren Stiefel auf seiner Brust stehen, als sie ihre Dienstmarke aus ihrer Hosentasche zog.

    Als sie sich mit einem eisigen Lächeln an den Ladenbesitzer wandte, blitzten ihre Zähne dabei gefährlich auf. »Wollen wir wetten, wem von uns beiden eher etwas passiert? Und jetzt verschwinden Sie!«
    »Eine Polizistin. Gut. Sie sollten diesen Kerl hier hinter Gitter bringen. Ich zahle einen Haufen Steuern.« Der Mann warf die Hände in die Luft und sah sich wie ein Boxer, der zwischen zwei Runden einmal durch den Ring stolziert, Beifall heischend um. »Wir zahlen uns dumm und dämlich, und Schwachköpfe wie der hier machen dafür nichts als Mist.«
    »Er hat mich angegriffen. Ich möchte Anzeige erstatten.«
    Eve bedachte den Mann unter ihrem Stiefel mit einem abfälligen Blick.
    »Halten Sie die Klappe. Name«, wandte sie sich
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