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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod
Autoren: Alan Dean Foster
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gemacht, nur um Sie von den Nachstellungen irgendwelcher neugieriger AAnn zu befreien. Wir – einschließlich mir selbst – hätten gern ein paar Antworten.«
    »Ich bin nicht ganz sicher, Sir, ob ich die Fragen kenne.«
    »Spielen Sie keine Spielchen mit mir, junger Mensch!« Der Berater wedelte mit einer Echthand in Flinx’ Richtung. Pip hob ihren Kopf und verfolgte interessiert die pendelartigen Bewegungen. »Die Menschen fangen gerade erst an, ihr volles geistiges Potenzial zu erforschen – dank unserer Hilfe, versteht sich.«
    Flinx schaute zur Seite. »Sie wollen mich zu wissenschaftlichen Studienzwecken mitnehmen«, stellte er mit tonloser Stimme fest.
    »Wir wollen wissen, weshalb Sie wissen, was Sie wissen.«
    »Ich sagte es doch bereits: Ich hab das alles geträumt.«
    »Fabelhaft. Träume sind ein legitimer Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.«
    »Stehe ich unter offiziellem Arrest?«
    Der Berater wich voll Entsetzen zurück, einer Emotion, die der Thranx vermittels seiner Körpersprache auszudrücken verstand. »Was für ein Gedanke! Sie haben doch kein Verbrechen begangen. Aber angesichts der Gefahr, in die Sie sich selbst hineinmanövriert haben, wäre es nicht ganz unrichtig zu sagen, dass Sie sich als in Schutzhaft genommen betrachten dürfen.«
    »Ich bin der ungewollten Aufmerksamkeit des Menschen Coerlis entkommen«, sagte Flinx. »Ich habe die AAnn abgehängt. Wenn ich es vorziehe, Ihren Wünschen nicht nachzukommen und hierzubleiben, gibt es nichts, was Sie dagegen unternehmen können. Sie werden es niemals schaffen, mich gegen meinen Willen von dieser Welt fortzubringen.« Die Selbstsicherheit, mit der er diese Worte vorbrachte, überraschte selbst ihn.
    Der alte Thranx sah ihn scharf an. »Ich möchte das hier und jetzt nicht bestreiten, da ich nicht die Informationen zur Hand habe, um das zu tun. Weitaus besser, weitaus angenehmer wäre es, Sie würden einer Zusammenarbeit zustimmen. Wir suchen nur nach Erkenntnis.« Er zuckte die Schultern. »Schon möglich, dass nichts dabei herauskommt. Wie Sie bereits sagten, vielleicht gibt es hier nicht mehr zu untersuchen als einen Traum. Einen Traum von physikalischen Gesetzen und endgültiger Moral.«
    Flinx war hin und her gerissen. »Glauben Sie mir, Sir, es gibt einen ganzen Haufen Dinge, die ich gern über mich selbst erfahren würde. Ich möchte einfach nur nicht als Abstrich auf einem Objektträger enden.«
    »Würden Sie sich wohler fühlen, wenn Sie die ganze Zeit über auf Ihrem Schiff blieben und ich und meine Mitarbeiter an Bord der Sodwana f«
    Flinx’ Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Das würde Ihnen reichen?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Aber mir ist daran gelegen, mit Ihnen zu arbeiten und nicht gegen Sie, junger Mensch. Es wäre ein Anfang, und vielleicht würde es genügen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich schon bereit bin, diesen Ort zu verlassen.«
    »Das kann ich verstehen. Ich bin selbst nicht ganz sicher, ob ich irgendein Verlangen verspüre, so rasch wieder von hier abzureisen.« Eine Echthand und eine Fußhand vollführten simultan eine Geste. »Es gibt hier so vieles zu entdecken! Der Wald ist eine Heimstätte für Milliarden von Geheimnissen.«
    Du hast ja überhaupt keine Vorstellung, dachte Flinx bei sich.
    Der Berater legte Flinx die vier Chitinfinger einer Echthand auf den Unterarm. »Denken Sie darüber nach, was ich gesagt habe. Mein Interesse an der Sache ist rein astronomischer Natur. Ihres dagegen scheint mir mehr auf das Böse gerichtet. Falls es da wirklich irgendeine Art von Verbindung gibt, die über die Schranken der Metaphysik hinausweist, meinen Sie nicht, sie wäre es wert, dass ihr weiter nachgegangen wird? Als Sie mit Pater Bateleur sprachen, haben Sie jedenfalls noch so gedacht.« Die Finger des Thranx drückten sich sanft in seinen Arm. »Wenn Sie bereit sind, hoffe ich, werden Sie ebenso offen mit mir sprechen.«
    Druvenmaquez wandte sich ab und schlenderte gemächlich auf eine Gruppe von Frauen zu, die gemeinschaftlich an einer großen grünen Decke webte. Die Thranx waren geradezu fasziniert von jeglichem Aspekt des menschlichen Zusammenlebens, der auch nur ansatzweise ihrem eigenen ähnelte.
    Den Berater seinen Studien überlassend, schweifte Flinx in Gedanken versunken umher, bis er sich unversehens an seinem Lieblingsplatz innerhalb der geschützten Grenzen des Heimatbaums wiederfand.
    Ein knorriges Rindengeschwulst, das aus einem der Nebenstamme des gewaltigen Hauptbaums
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