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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod
Autoren: Alan Dean Foster
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kommerziellen Ausbeutung des Planeten. Er blieb ohne Erfolg. Nichts kann hier sehr lang überleben, solange es nicht lernt, mit dem Welt-Wald zusammenzuwirken. Versuchen Sie ihn zu beherrschen, und ehe Sie sich umschauen können, sind Sie Futter für die Pflanzen.«
    »Bemerkenswert.« Die Antennen des Beraters wippten aufgeregt. »Diese Welt wird unbedingt wieder in die Verzeichnisse des Commonwealth aufgenommen werden müssen. Ich würde sagen ›ausschließlich zu Studienzwecken – keinerlei Erschließung‹ wäre die angemessenste Klassifikation. Wie groß ist die Bevölkerungszahl der Überlebenden?«
    »Ich hab keine Ahnung. Sie sind in ein halbes Dutzend Stämme zersplittert. Der, mit dem ich mich angefreundet habe, scheint sich jedenfalls ganz wacker zu schlagen.«
    »Angefreundet. Das erklärt natürlich, wie Sie es vollbracht haben, in diesem Regenwald aller Regenwälder nicht das Zeitliche zu segnen.«
    Flinx biss in das letzte Stück Brot. »Ohne sie hätte ich wohl kaum lange durchgehalten. Sie haben nicht nur gelernt, wie man in dem Wald überlebt, sondern es im Zuge ihrer Entwicklung sogar geschafft, sich hervorragend in die Nische, die sie sich gesucht haben, einzufügen.«
    »Menschen sind außerordentlich anpassungsfähig«, stimmte der Berater zu.
    Da er keine Antennen besaß, mit denen er herumwedeln konnte, gestikulierte Flinx mit dem Rest seines Brots. »Warten Sie ab, bis Sie Ihrem ersten Furcot begegnen, Sir.«
    »Furcot?« Die Echthände des Beraters wedelten beunruhigt. »Bitte, das ist entschieden zu viel, um es auf einmal zu verdauen, und abgesehen davon bin ich sowieso nicht der Richtige, dem Sie das alles erzählen sollten. Ich bin kein Xenologe.« Eine Echthand und eine Fußhand verliehen seinen Worten Nachdruck. »Ich kam hierher, um nach Ihnen zu suchen und nicht nach außenweltlerischen Geheimnissen, weder menschlichen noch sonst irgendwelchen.
    Als wir hier ankamen, stießen wir zuerst auf die AAnn-Eindringlinge und anschließend dann noch auf ein weiteres Schiff, das auf ein angesehenes Handelshaus auf Samstead eingetragen ist, zusätzlich zu Ihrem eigenen Gefährt. Nachdem das zweite Schiff auf keinen Funkspruch reagiert hat, haben wir es geentert. Die Anwesenheit der AAnn spricht für sich: das übliche unbefugte Übertreten territorialer Grenzen.« Der trianguläre Schädel mit den goldgelben Augen hob sich und neigte sich ein wenig zur Seite. »Aber könnten Sie mir vielleicht erklären, was das andere Schiff hier wollte?«
    »Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit seinem Besitzer. Eine persönliche Streitigkeit, die er über die Grenzen der Vernunft hinaus unbedingt fortsetzen wollte. Er und seine Leute haben mich den ganzen Weg bis zu diesem Planeten und in den Wald hinunter verfolgt.«
    »Was ist mit ihnen geschehen?«
    »Der Wald.«
    Der Berater nickte verstehend, eine weitere von den Menschen übernommene nützliche Ausdrucksform. Die Thranx waren so angetan von dergleichen Gebärden, dass sie, wie Flinx wusste, nicht selten auch Gebrauch von ihnen machten, wenn sie unter sich waren. Für sie war es eine Prestigefrage – genau wie für die Menschen, die sich der Klicksprache des Hoch-Thranx als bevorzugten Party-Dialekt bedienten.
    »Nachdem ich eine beträchtliche Weile unter den widrigen Bedingungen dieser beispiellosen Welt zugebracht habe, nehme ich an, dass Sie sich gern in warmes Wasser tauchen würden.« Zwar konnten die Thranx die Philosophie hinter dem Vorgang, sich mit Wasser zu reinigen, theoretisch nachvollziehen, doch die Vorstellung, selbst ein Bad zu nehmen, war für sie blanker Horror. Was nur allzu verständlich war bei einer Spezies, die nicht schwimmen konnte und deren Atemöffnungen sich knapp unterhalb des Halses befanden. Ein Thranx konnte durchaus mit dem Kopf über Wasser stehen und dabei ertrinken.
    »Genau genommen hatte ich jeden Abend Gelegenheit zu einer warmen Dusche, Sir, allerdings ohne irgendeine Möglichkeit, mich zu säubern. Ich würde das in der Tat außerordentlich begrüßen.«
    Die sanitären Einrichtungen des Shuttles waren äußerst spartanisch, doch sie erfüllten ihren Zweck vollkommen. Noch willkommener waren Flinx jedoch die Kleider zum Wechseln, die er ganz unten in dem Aufbewahrungsschrank fand.
    »Was ist aus den AAnn geworden?«, fragte er, während er sich umzog. Der ältere Thranx zeigte nicht einmal ein akademisches Interesse an seiner entblößten Gestalt, aber Flinx litt ohnehin nicht an Nudophobie.
    »Ah, die
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