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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod
Autoren: Alan Dean Foster
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Granitgestein trat. Samen- und Früchtefresser beherrschten die Wolken.
    Dennoch hielt er einen Moment inne, um sich unter die letzten Ausläufer der schützenden Vegetation zu kauern und den dicht bevölkerten Himmel nach irgendwelchen krallenbewehrten Jägern abzusuchen. Wochen der Erfahrung hatten ihn gelehrt, dass Sicherheit auf dieser Welt eine Illusion war, und Sorglosigkeit der untrügliche Weg in die Katastrophe.
    Er war ungemein erleichtert, als er feststellte, dass sein Shuttle immer noch dort stand, wo er es zurückgelassen hatte. Nach so viel Grün war das stumpfe Grau des Transporters für seine Netzhäute geradezu ein Schock. Nach außen hin unberührt, schmiegte es sich an die baumlose Bergspitze, die ausgefahrene Zustiegsrampe nach wie vor einladend auf den nackten Fels aufgestützt. Ein kleiner Druck auf den Sender, der sich an seinem Gürtel befand, und die Verriegelung würde sich öffnen und ihm wieder Einlass gewähren in eine Welt, der er zeitweilig den Rücken gekehrt hatte.
    Neben seinem Shuttle stand ein zweites, größer als sein eigenes und ebenso verwaist. Es war von vertrauter, im gesamten Commonwealth verbreiteter Bauweise.
    Coerlis’ Schiff. Geduldig stand es da und wartete auf eine Besatzung, die niemals wiederkehren würde.
    Vom AAnn-Shuttle war keine Spur zu sehen, vorausgesetzt man zählte den schwarz verbrannten Bereich auf dem felsigen Untergrund nicht mit, den es hinterlassen hatte. Demnach hatten es Lord Caavax und seine restlichen Leute entweder geschafft, hierher zurückzukehren und zu verschwinden, oder aber ein anderes Shuttle war hier eingetroffen und hatte eine Ersatzcrew abgesetzt, um das Landefahrzeug des Adligen zu bergen. Flinx nahm Ersteres an. Caavax war zwar starrköpfig, aber durchaus erfinderisch.
    Sicher kreist er jetzt gemütlich im Orbit und wartet darauf, dass ich etwas von mir hören lasse, dachte er bei sich. Nun, das war eine Sache, die er so lang wie möglich aufzuschieben gedachte. Er erhob sich, trat aus der schützenden Vegetation und setzte sich in Richtung seines Schiffs in Bewegung.
    Nur, um sogleich abrupt stehen zu bleiben, als eine unvertraute Emotion aus dem Innern seines Shuttles auf seine Gedanken einstürmte.
    Während Pip dicht neben ihm schwebte, alarmiert und wachsam, versuchte er angestrengt, das Gefühl zu identifizieren. Es im Geiste analysierend und von allen mentalen Blickwinkeln aus prüfend, vermochte er den übergeordneten Eindruck einer alles durchdringenden Ruhe zu erspüren. Es konnte von einem auf ihn lauernden AAnn herrühren, aber es fanden sich einige deutliche Abweichungen, die eine gänzlich andere Quelle nahelegten. Eine, die, wie er befand, nicht menschlich war. Beispielsweise fehlte der internalisierte Zwiespalt, der bei seiner eigenen Art stets gegenwärtig war, völlig.
    Emotionen von Nichthumanoiden waren immer schwer zuzuordnen, geschweige denn zu analysieren.
    Wer, oder was, hatte sich in seinem Shuttle eingenistet? Auf jeden Fall nichts, was von dieser Welt stammte. Nicht einmal der gewiefteste Furcot wäre in der Lage gewesen, die Sicherheitsverriegelung der Außenschleuse aufzuheben.
    Abgesehen davon war ein Furcot klug genug, sich nicht so lange ungeschützt dem freien Himmel preiszugeben. Geduckt huschte Flinx auf die Einstiegsrampe zu.
    Unter dem Aufgang ging er in Deckung und lehnte sich gerade so weit hinaus, um erkennen zu können, dass die Schleuse, wie erwartet, immer noch verriegelt war. Konnte es sein, dass irgendein seltsames Tier, vielleicht eines, das beim Angriff oder bei der Verteidigung eine ähnliche Frequenz erzeugte, unbeabsichtigt das Signal ausgesendet hatte, das die Schleuse öffnete, nur um sich kurz darauf im Innern des Shuttles gefangen zu sehen? Zugegeben, das Szenario war relativ weit hergeholt, aber nach dem, was er in den vergangenen paar Wochen auf diesem Planeten erlebt hatte, traute er den Geschöpfen, die ihn bevölkerten, alles zu.
    Nein, entschied er. Hier war nichts Einheimisches im Spiel. Dafür lag zu viel Vertrautes in dem emotionalen Zustand, den er wahrnahm. Und auch ein AAnn konnte es nicht sein. Die Empfindung ging von einem einzelnen Verstand aus. Wäre es Lord Caavax’ Absicht gewesen, einen Posten an Bord seines Schiffs aufzustellen, hätte er mit Sicherheit mehr als nur einen Mann abkommandiert.
    Nichts von alldem ergab einen Sinn.
    Die Zeit verstrich, und nichts geschah, was darauf hingedeutet hätte, dass das, was sich im Innern seines Shuttles aufhielt, seine
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