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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod
Autoren: Alan Dean Foster
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in Ruhe gelassen werden. Eigentlich ganz leicht, wäre da nicht ein einziges Problem.
    Sein verdammtes Verantwortungsgefühl.
    Wenn er auch nur ansatzweise recht hatte mit dem, was sich dort draußen befand, an den Grenzen der Vorstellungskraft, dann wäre, lange nachdem er gestorben und zu Staub zerfallen sein würde, diese Welt mit all ihren Wundern in großer Gefahr. Und mit ihr alle anderen, die er einst besucht, und jene, auf die er niemals einen Fuß gesetzt hatte.
    Aber war das seine Sorge? War er einer Zivilisation, die es verabsäumt hatte, ihn zu schützen, noch ehe er überhaupt geboren worden war, irgendetwas schuldig? Das, was er jetzt war, war ebenso sehr das Resultat von Kalkulation wie Kopulation. Ein gescheitertes Experiment. Ein Experiment, das seine Experimentatoren überlebt hatte.
    Es war ein bisschen viel verlangt, von jemandem, der noch nicht einmal einundzwanzig Jahre zählte, zu erwarten, dass ihm das alles nichts ausmachte.
    Wie lange würde er das alles noch vor Berater Druvenmaquez und seinesgleichen, vor der Obrigkeit des Commonwealth und vor der Vereinigten Kirche geheim halten können? Es gab Decknamen, die Möglichkeiten plastischer Chirurgie, noch mehr Lebenslügen. Tatsächlich hatte es keinen einzigen Tag gegeben, an dem ihn seine Kopfschmerzen, die nichts anderes als sein sich selbst betrügendes Nervensystem waren, nicht an seinen Status eines Sonderlings erinnerten. Bis zu jenem Tag, an dem er hier eingetroffen war.
    Er wandte sich nach links und senkte den Blick, betrachtete den dreieckigen, leicht schimmernden Schädel, der still auf seiner Schulter ruhte. »Was ist mit dir, Pip? Was meinst du?«
    Der Reptilienkopf ruckte etwa einen Zentimeter in die Höhe. Die fliegende Schlange vermochte nicht mit Worten zu antworten, doch ein tiefergehender Impuls von Wärme durchflutete Flinx. So anders, dachte er, und dennoch in solch innerem Einklang.
    »Das habe ich mir gedacht.«
    Er stand auf, verließ seinen Platz auf dem Baumauswuchs und begab sich zum oberen Ende der Astrutschbahn. Der ausgewachsene Furcot, der es sich dort bequem gemacht hatte, schaute ihn aus allen drei Augen an. Es bedurfte keiner Worte, um sich zu verstehen.
    Entschlüsse von großer Tragweite waren nicht so mir nichts, dir nichts gefasst. So viel hatte er von Truzenzuzex und Bran Tse-Mallory gelernt.
    Bestürmt von den Kindern und unter den Blicken Dutzender tief grüner Augen, ließ sich Flinx auf der Rutsche nieder. Mit einem jauchzenden Schlachtruf stieß er sich auf dem schlüpfrigen Holz ab und ließ sich von seinem eigenen Schwung mitreißen.
    Pip löste sich von ihrem Herrn und Meister, erhob sich in die Lüfte und folgte ihm mühelos – eine geflügelte pinkblaue Aureole, die seine immer rasanter werdende Fahrt beschirmte.
    Gemeinsam jagten sie hinab.
    In die grüne, lockende Tiefe.
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