Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
hat?«
    Ihr Gesicht glühte. »Ich hatte ihn zum Dinner eingeladen.« Und hastig fuhr sie fort. »Natürlich nahm ich an, daß du rechtzeitig zurückkämst, ich ahnte ja nicht …«
    Sie klang so aufgeregt, daß er sie beruhigen mußte. »Ist schon gut, ich verstehe.« Aber er war gar nicht so sicher, daß er wirklich verstand. Während er weiter an seinem Frühstück kaute, musterte er sie heimlich, von seinen eigenen Gedanken bestürzt. Fast hätte er sie gefragt, »bist du sicher, daß er nicht auch über Nacht blieb?« Er war wütend auf sich selbst, weil er so etwas auch nur denken konnte.
    Eigentlich hatte er vorgehabt zu warten, was Rogan entdeckt hatte, aber die anderen Kolonistenführer waren dazu nicht bereit, als sie von seiner eigenen Entdeckung hörten.
    »Unsere Frauen führen sich wie verrückt auf über diesen Kerl«, sagte einer zähneknirschend. »Wissen Sie, was meine Frau vorschlug, als sie von Strattons Tod erfuhr? Sie meinte, seine Witwe sollte Rogan schnell heiraten, ehe er wieder verschwindet. Rogan denkt sicher überhaupt nicht daran, jemals zu heiraten. Aber die Idee als solche! Wo Stratton kaum tot ist!«
    »Reiner Überlebensinstinkt«, besänftigte ihn ein anderer. »In der Geschichte gibt es viele Fälle, wo Frauen Kinder von berühmten Männern ersehnten. In diesem Fall mit Rogans besonderen Talenten …«
    »So besonders sind sie gar nicht«, unterbrach ein weiterer. »Unser eigener Anführer, Leonard Hanley, entdeckte den Feind ohne die Hilfe des berühmten Mannes.«
    Hanley beendete die etwas hitzige Diskussion. »Wir werden fast den ganzen Tag brauchen, um unsere Hauptausrüstung auf den Planeten zu schaffen. Falls Mr. Rogan sich herabläßt, zu erscheinen, ehe wir die Frauen und Kinder von Bord bringen, kann er uns ja seine Ansichten mitteilen. Ansonsten …«
    Mark Rogan, wie sich herausstellte, ließ sich nicht herab, zu erscheinen.
     
    Sie landeten auf einer großen Lichtung am Fluß, in dem bewaldeten Tal unterhalb des Wasserfalls. Gegen Mittag waren alle von Bord, und Kapitän Cranston erklärte, daß die Kolonist 12 sofort aufbrechen würde. »Wir haben die Zeit ohnehin schon überzogen«, brummte er. »Die Eigner werden sehr ungehalten sein.«
    Das ließ Hanley kalt, er dachte mehr an die Folgen für seine Siedler und überlegte verzweifelt, wie er das Schiff noch ein wenig zurückhalten könnte. »Was ist mit Mr. Rogan?« fragte er schließlich. »Werden Sie denn nicht auf ihn warten?«
    Kapitän Cranston zuckte nur die Schultern. »Ein Patrouillenschiff wird ihn schon abholen. Goodbye und viel Glück!«
    Als sie sich die Hände schüttelten, dachte Hanley zynisch: ›Auch er glaubt nicht an den Unsinn, daß Rogan ohne Raumschiff durch das All reisen kann.‹
     
    Mittnachmittag. Aus den Augenwinkeln bemerkte Hanley, daß sich Eleanora, die am Zelt gearbeitet hatte, hastig die Nase puderte. Er zuckte zusammen, als er Mark Rogan am Flußufer kommen sah.
    »Wo ist das Schiff?« fragte der Experte, als er vor Hanley stehenblieb. »Mr. Hanley, haben Sie die Landung angeordnet?« Seine Stimme klang so sanft wie immer, aber der unterdrückte Ärger war nicht zu überhören. ›Habe ich vielleicht doch einen Fehler gemacht?‹ fragte sich Hanley unwillkürlich.
    »Genau«, antwortete er laut. »Ich habe nämlich die feindliche Lebensform auf diesem Planeten entdeckt«, erklärte er stolz und wieder voll Selbstvertrauen. »Und wir haben alle nötigen Vorkehrungen getroffen.«
    Zweimal setzte Rogan zum Sprechen an. Aber dann beobachtete er nur mit einem rätselhaften Lächeln die schwerarbeitenden Siedler. Mehrere gefällte Bäume wurden gerade zu Plastik verarbeitet.
    Stumm trat Rogan zu der komplexen Maschine und beobachtete das Aufschäumen des Saftes im Holz, als es zersägt wurde, und die darauffolgende rasche chemische Reaktion, welche die harzige Substanz neutralisierte.
    »Was haben Sie entdeckt, Mr. Hanley?« erkundigte er sich, und seine grünen Augen schienen ironisch zu glühen.
    Er hielt den Kopf leicht geneigt, als vernähme er mehr als die Worte. Seine Augen schienen auf ein inneres Bild gerichtet.
    Als Hanley geendet hatte, fragte er schließlich: »Sie glauben also, daß der Kristall in dem zerschmetterten Stein das Gehirn darstellte?«
    Ehe Hanley zu einer langen Erklärung ansetzen konnte, eilte Eleanora herbei und faßte Rogan beunruhigt am Ärmel. »Was ist los?« drängte sie. »Ist irgend etwas passiert?«
    »Mrs. Hanley«, sagte er ruhig und löste sanft
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher