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Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker
Autoren: A. E. van Vogt
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hervorzuholen. Der Geigerzähler hatte nicht ein einziges Mal getickt, darum legte er ihn zur Seite. Er sprach ein paar Worte ins Sprechgerät und erhielt als Erwiderung ein dröhnendes, brummendes, brüllendes Stimmengewirr, das ihm durch Mark und Bein ging.
    Er war plötzlich sehr unzufrieden mit ihrem gegenwärtigen Standort. »Mr. Rogan«, rief er, »glauben Sie nicht auch, daß wir uns hier einen etwas ungünstigen Platz ausgesucht haben?«
    Rogan wandte sich nicht um, ja er ignorierte die Frage sogar völlig. Hanleys Gesicht lief rot an, und plötzlich, wutentbrannt, ging er auf den anderen zu. ›Wir werden das ein für allemal klären‹, dachte er entschlossen.
    Als er bei Rogan ankam, sah er ihn auf einen kleinen Flecken Sand starren. Hanley entsann sich, daß Rogan bereits zweimal zuvor stehengeblieben war und ähnliche Sandablagen betrachtet hatte.
    Seine Wut legte sich ein wenig. Er hatte ein Schema in des Experten Haltung gesucht und es offensichtlich hier gefunden. Er blieb ebenfalls stehen und studierte den Flecken. Er sah aus wie normaler Sand, ein gräuliches Gelbbraun, völlig unauffällig und als Lebensbasis wohl kaum geeignet.
    Hanley zögerte. Er hätte gern etwas gefragt, aber der andere war so unhöflich, daß er keine Lust hatte, weitere Beleidigungen heraufzubeschwören. Er drehte sich zur Seite – da bemerkte er, daß Rogan ihn ansah.
    »Mr. Hanley«, begann er mit seiner sanften Stimme, »Ihr Benehmen sagt mir, daß Sie mich vor einer Weile angesprochen haben und nun ungehalten sind, weil ich nicht antwortete; stimmt das?«
    Hanley nickte nur, weil er befürchtete, etwas zu sagen, was er vielleicht später bereuen würde. Rogans Formulierung deutete an – nein, er konnte sich nicht festlegen, was sie andeutete, jedenfalls aber stachelte sie seinen Grimm aufs neue an. Wollte Rogan vielleicht gar behaupten, daß er ihn nicht gehört hatte? Hanley wartete wutentbrannt.
    »Ich gerate so oft in diese Lage«, fuhr Rogan fort, »daß ich mir gewöhnlich gar nicht mehr die Mühe mache, Erklärungen abzugeben.« Seine grünen Augen glühten von innen heraus. »Da unsere Zusammenarbeit in der bevorstehenden Krise jedoch unbedingt erforderlich ist, bitte ich Sie, mir zu glauben, ich höre wirklich nichts, wenn ich mich konzentriere. Ich schalte dann alles um mich herum aus. Es tut mir leid, wenn ich mit meiner Erklärung Ihren Realitätssinn verletzte«, schloß er sanft.
    »Ich hab’ schon von so etwas gehört«, gab Hanley widerwillig zu. »Hypnose, nicht wahr?«
    »Nun, wenn Sie unbedingt einen Namen dafür haben müssen«, sagte Rogan, »ist der so gut wie jeder andere. Tatsächlich paßt er nicht ganz.«
    Etwas verspätet kam es Hanley, daß der andere versucht hatte, freundlich zu sein. »Ich danke Ihnen, Mr. Rogan«, beeilte er sich deshalb zu sagen, »für Ihre Erklärung. Aber könnten Sie mir bitte auch noch verraten, was Sie in diesem Sandfleck suchen?«
    »Leben«, erklärte der Experte. »Leben in so primitiver Form, daß es gewöhnlich gar nicht erkannt wird. Sehen Sie, Mr. Hanley, jeder Planet hat seinen eigenen Startpunkt für das Leben, ein Stadium, wo organische und anorganische Materie so gut wie nicht voneinander zu unterscheiden sind. Der Entwicklungsprozeß schreitet kontinuierlich voran und bildet den Grundstein für alles weitere Leben auf einer Welt. Ich kann Ihnen das nicht beweisen. Ich kenne kein Gerät – außer meinem Gehirn –, das diese Existenz erfassen könnte. Sie werden nicht sofort erkennen, in welchem Maße das meine Handlungen bestimmt. Darum empfehle ich Ihnen, keine freundlichen Gefühle für mich aufkommen zu lassen, weil ich Ihnen diese etwas komplexe Erklärung abgegeben habe. Sie würden es vermutlich bereuen.«
    Hanley, der schon bereit gewesen war, dem anderen freundlicher entgegenzukommen, war nun irritiert. Es bestand kein Zweifel, daß Rogan genau das meinte, was er gesagt hatte.
    Er sah, daß der andere seine Aufmerksamkeit wieder dem Sand zuwandte. Hanley marschierte zu seinen Instrumenten zurück. ›Es sollte mir nicht schwerfallen, die größeren Lebensformen zu entdecken, ohne daß ich etwas über Grundsteine verstehe^ dachte er. ›Dafür ist meine Ausrüstung bestimmt genau richtige.‹
    Er stellte sein Bodenradargerät auf und begann Signale in die Tiefe zu senden, dann etwas schräger in alle Richtungen. Er entdeckte lediglich eine winzige, unbedeutende Höhle, sonst nichts.
    Er packte das Radargerät wieder ein und stellte die
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