Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Gral-Mutant

Der Gral-Mutant

Titel: Der Gral-Mutant
Autoren: C. R. Munro
Vom Netzwerk:
ulkigen Humor, Rhet! Wegen dieser kleinen Kiste machst du dir Gedanken … ist unser Hochhaus denn gar keinen Gedanken wert?“
    Stylon konnte darauf keine Antwort geben. Der fast kreisrunde Platz, auf den das Gebäude gestellt worden war, hatte doch Leben.
    Irgend etwas stieg aus der Tiefe hervor. Der Boden mußte sich geöffnet haben. Ein silbernes Flimmern verdeckte die Tönung der ausgelegten Steinplatten. Das Flimmern huschte mit der Geschwindigkeit eines Schattens auf den Pilot-Star zu.
    Rhet Stylon und Fi Lando hielten den Atem an.
    Unten hatte das beweglich Silberne das kleine Aggregat erreicht und es umkreist.
    „Du großer Gott, das Aggregat kommt ja hoch!“
    Rhet Stylon wurde vom Expreß auf dem Flachdach des Gebäudes ausgespuckt. Er kam zur gleichen Zeit an wie der Pilot-Star. Das Silbrigglänzende lag noch darum. Er achtete nicht darauf, lief dem kleinen Ding entgegen und wurde plötzlich von einer schmerzlosen Gewalt gepackt und zurückgeschleudert.
    Mit unbewußten Handlungen fing er seinen Fall auf. Hastig raffte er sich wieder auf, aber er machte nicht den zweiten Versuch heranzukommen. Er sah zu. Das Silbrigglänzende zog davon. Es war geräuschlos. Es war keine Wolke und es war doch nicht massiv. Bis zur Brüstung des Flachdaches war es schon, dann löste es sich mit einem hellen Singen auf.
    Hinter seinem Rücken vernahm Rhet Stylon Aufstöhnen, Rufe und Schreien.
    Vierzig, fünfzig Menschen, die im ZNK-Gebäude Dienst taten, standen dichtgedrängt in der Liftöffnung und waren fassungslos. Lando zwängte sich durch die Menge, ging auf Stylon zu. In den kam Leben. Er machte den zweiten Versuch, an den Pilot-Star heranzukommen. Dieses Mal hinderte ihn nichts, dieses Mal wurde er von keiner schmerzlosen Gewalt zurückgeschleudert. Tief unter der Luke fand er die Nottaste. Stylon legte seine flache Hand darauf, er ließ seinen Pulsschlag auf die Metallwand ausstrahlen. Über sich, auf halber Rumpfhöhe des Aggregates, war dann ein leichtes Knirschen zu vernehmen. Luft zischte. Eine Klappe öffnete sich. Das Rattern einer ausfahrenden Rampe war zu hören. Stylon hatte die Kontaktstelle losgelassen, stand am Fuß der Rampe, er lief sie hinauf. Hinter ihm folgte Lando. Zusammen drangen sie in den Pilot-Star. Es gab in dem Aggregat nur zwei Kabinen.
    Dann fanden sie Commander Anta Gakk.
    Für Lando war sie tot. Aber Rhet Stylon rannte in die nächste Kabine, holte eine Ampullenpistole und schoß diese auf Anta Gakks entblößten linken Oberarm ab.
    Die junge Frau begann zu atmen und schlug die Augen auf. Sie war nicht schwach. Sie benötigte keine Hilfe, um sich aufzurichten. Ihr Blick glitt ab, zur Kalenderuhr.
    „Das ist aber schnell gegangen!“
    „Wann haben Sie sich zum Rettungsschlaf hingelegt, Commander?“ wollte Rhet wissen.
    Dann zuckte Fi Lando zusammen. Nach Commander Gakks Zeitangabe hatte sich die Frau erst einige Minuten im sogenannten Rettungsschlaf befunden.
    „Sie haben mich mit meinem Pilot-Star an Bord geholt?“ fragte sie.
    Rhet schüttelte den Kopf. „Sie sind auf dem Flachdach des ZNK-Gebäudes, Commander.“
    Mit einem Sprung stand die hübsche Frau auf den Beinen. Sie drängte sich an den beiden Männern vorbei, lief durch die zweite Kabine und blieb an der Rampe überrascht stehen. Unauffällig waren Stylon und Lando zurückgetreten. Stylon beobachtete sie scharf. Die Frage, die er lautwerden ließ, verriet seine Gedanken: „Was wissen Sie von unserer Verschiebung, Commander?“
    Sie drehte ihren Kopf. Aus ihren dunklen Augen musterte sie ihn aufmerksam.
    „Sie sind doch Rhet Stylon, nicht wahr? Ich habe das Verschwinden des ZNK-Gebäudes beobachten können. Nur als ich gerade die Koordination ablesen wollte, die mir verraten sollte, wohin man das Gebäude gebracht hatte, setzten sämtliche Funktionen im Star-Pilot aus. Auch die Luftanlage arbeitete nicht mehr. Der Kurs meines Schiffes, zwischen Pluto und Trans-Pluto hängend, zeigte auf den offenen Raum. Und jetzt bin ich hier …“
    „Wie wir …“ Rhet Stylons Bemerkung hörte sich wie ein Echo an.
    „Wo sind wir?“ wollte sie wissen.
    „Das können wir noch nicht sagen. Wir stehen auf einem großen, runden Platz mitten in einer riesigen Stadt, aber die Stadt ist tot. Und vor wenigen Minuten ist der Star-Pilot auf diesem Platz gelandet oder dorthingebracht worden. Kurz danach tauchte etwas Silbriges auf und trug Sie auf dieses Flachdach. Die Menschen, die Sie dort sehen, das sind meine Mitarbeiter.“
    Anta
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher