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Der Gral-Mutant

Der Gral-Mutant

Titel: Der Gral-Mutant
Autoren: C. R. Munro
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sämtliche Eventualitäten, wagte nicht noch einmal sich umzublicken.
    Ihr Strahler war an der richtigen Stelle gelandet, nur das riesige ZNK-Hochhaus gab es nicht mehr!
    Es war innerhalb der Drei-Sekunden-Frist verschwunden, als durch die Military Space Control alle Schutzschirme abgeschaltet waren, um dem Strahler die Möglichkeit zu geben, die Gruppe bis vor das Gebäude zu bringen.
    „Wir sind hier eingesperrt. Wir können auch die Zentrale nicht anrufen. Die starken Schirme lassen keinen Spruch durch. Wir kommen aber auch nicht mehr hinaus. Selbst wenn wir den Konverter des Strahlers als Energie-Lieferant heranziehen, bringen wir unsere Meldungen nicht bis zur Space Control.“
    Der Mann, der das Programm in der Hand hielt, hatte diese Feststellung ausgesprochen. Er trug auf der Klappe der linken Brusttasche drei unauffällige Kunststoffknöpfe. Es gab im Machtbereich der Erde nur zwei Menschen, die dieses Zeichen trugen … Commander Ghor Crengk und Commander Anta Gakk. Der eine stand jetzt mitten in einer rötlich getönten Wüste, und ein paar Schritte neben ihnen lag der Strahler, der sie bis hierhergebracht hatte, und der andere … Commander Anta Gakk war eine Frau, und sie kreuzte im Augenblick allein in ihrem Pilot-Star zwischen Pluto und Trans-Pluto.
    Der Zufall hatte seine Hand im Spiel, daß sie mit ihrem Tele seit einigen Minuten gerade den Punkt betrachtete, den eine Gruppe von Spezialisten leer vorgefunden hatte.
    Was diese Männer nicht beobachten konnten, weil sie während des Vorganges noch im Strahler gesessen hatten, hatte Anta Gakk mit fassungslosem Erstaunen verfolgen dürfen.
    Sie sah kein Hochhaus davonsehwe-ben. Sie sah jene typische Erscheinung, die immer auftritt, wenn ein Körper auf Überlichtgeschwindigkeit beschleunigt wird … es blieb ihr zum Zusammenzucken keine Zeit. Als ihre langsam arbeitenden Gehirnwindungen die Hoffnung hervorbrachten, daß der Präzis-Taster ihres Pilot-Stars das verschwindende Objekt festhalten würde, da sah sie das Hochhaus wieder.
    Aber es stand nicht mehr auf der Erde!
    Es stand auf einem riesigen Platz inmitten einer gigantischen Stadt.
    Commander Anta Gakk saß allein in einem Metallsarg. Um sie herum war undurchdringliche Dunkelheit. Nicht einmal mehr die Luftanlage funktionierte. Es stellte kein besonders schwieriges Problem dar, sich auszurechnen, wann die letzte Luft verbraucht war. Das Schwerkraftfeld eines Sternes hatte Anta Gakk nicht zu befürchten. Sie glaubte sich des Kurses ihres Pilot-Stars zu erinnern. Danach war sie auf dem besten Weg, sich aus dem System der Sonne zu entfernen, um als winziges Nichts in den Tiefen des Raumes verloren zu gehen.
    Commander Anta Gakk traf die Schlußabrechnung. Ihre Lebensuhr war abgelaufen. Sie griff in die linke Tasche des Overalls, holte ein Plastikdöschen heraus, ließ den Verschluß aufspringen und nahm mit zwei Fingerspitzen eine Kapsel. Sie zitterte nicht, als sie danach griff, und sie zögerte nicht, als sie die Kapsel auf ihre Zunge legte und dann schluckte.
    Dreißig Minuten blieben ihr noch. Dann kam die Starre. Sie konnte alles innerhalb der dreißig Minuten wieder rückgängig machen, aber nicht in der einunddreißigsten.
    Sie ließ die Rücklehne ihres Federsitzes nach hinten fallen. Anta verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf. Jetzt lag sie im Dunkeln, jetzt hing sie mit dem Pilot-Star am Rande des Sonnen-Systems, und nun wartete sie auf die dreißigste Minute.
    Es war ihre einzige Chance. Eine Chance, eins zu einer Million.
    Gleich fiel sie in einen totenähnlichen Zustand. Vieles in ihrem Körper wurde abgeschaltet, vieles in seinen Funktionen gehemmt und der Rest stark abgebremst.
    Auch bei einem Atemzug pro Minute kann ein Mensch weiterleben, wenn der Körper sich in absoluter Ruhe befindet. Die Kapsel, die sie geschluckt hatte, zwang sie gleich zu dieser Ruhe. Nur ihre normale Lebensspanne war die Begrenzung der Dauer dieses Zustandes … und der erbärmlichste Luftvorrat in dem Pilot-Star. Selbst bei einem Atemzug in der Minute war er viel früher aufgebraucht als normalerweise ihre Lebensuhr abgelaufen wäre.
    Jetzt mußte die dreißigste Minute da sein.
    Anta Gakk fühlte eine unwahrscheinliche Leichtigkeit. Ihre Gedanken führten sie irgendwohin, wo es schön war. Und dann gab es für Anta Gakk nichts mehr …
    … und ein Pilot-Star hielt seine Beschleunigung bei. Zwei Planeten, die mit ihrem Schwerkraftfeld das kleine Schiff hätten in ihren Bann ziehen können, standen auf
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