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Der Gral-Mutant

Der Gral-Mutant

Titel: Der Gral-Mutant
Autoren: C. R. Munro
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abgelenkt, und sie verschwanden spurlos.
    Auf Vorhaltungen von anderen Planeten bestritt die Erde, ihrer Privatflotte den Befehl zum Angriff gegeben zu haben. Die Galaktische Föderation stieß in dasselbe Hörn und die Sternenreiche beteuerten ebenfalls ihre Unschuld, aber der eine warf dem anderen Piraterei vor, Vertragsverletzung, mörderische Überfälle. Einer glaubte dem anderen nicht mehr. Plötzlich sagten sich innerhalb der Galaktischen Föderation einige Planeten aus dem großen Staatsverband los. Sie ließen ihre Kampfflotten starten, und zwei konzentrische Angriffe wurden geführt … der eine gegen die Erde und der andere gegen das Sternenreich der Beteigeuze.
    Die Regierung der Erde hatte versucht zu retten, was noch zu retten war. In all ihren Noten und Botschaften behauptete sie, Beweise zu besitzen, die einwandfrei darauf hindeuteten, daß weder die Privatflotte des einen Reiches noch irgendeines anderen einen Angriff auf harmlose Passagierschiffe geflogen hätten … daß aus unbekannten Raumtiefen der Angriff vorgetragen worden wäre unter der Flagge der Sternenreiche und der Galaktischen Föderation, nur zum Zweck, einen Krieg zwischen den Sternen zu entfesseln.
    Der Erde wurde nicht geglaubt. Die kriegerische Entwicklung war zu weit vorgeschritten, als daß sie noch aufgehalten werden konnte.
    Und nun war er da: der Krieg über die halbe Milchstraße.
    Rhet Stylon griff an diesem Tag zum drittenmal zur Droge. Wochen unmenschlicher Arbeit lagen hinter ihm, und heute ging ein Tag zur Neige, der alles Vergangene weit in den Schatten stellte. Ihm wurden nur die wichtigsten aufgefangenen Meldungen vorgelegt, ihrem Inhalt nach manchmal nur eine Bagatelle, und doch stellten einige Mosaiksteine dar, mit denen ein noch unvollständiges Bild fertiggestellt werden konnte.
    Seit Wochen wartete Rhet Stylon darauf, daß in einer Meldung ein bestimmter Begriff auftauchte: Gral-Mutant. Aber die Wortzusammensetzung kam nicht. Auch der Name Nono wurde von keiner superschnellen Welle von Stern zu Stern getragen.
    Stylon, der auf die Wirkung der Droge wartete, fragte sich verzweifelt, ob er gar nichts anderes zu tun hatte, als diese unnützen Überlegungen zu führen, da brachte ihm das Band eine neue Meldung heran.
    Sie war an ihn gerichtet!
    Rhet zuckte zusammen, schickte seinen Blick zur linken oberen Ecke des Blattes. Ein erlöstes Aufatmen quälte sich aus seinen Lungen. Die Sendung war zuvor durch die Dechiffrier-Maschine gelaufen. Aber die Erleichterung, die er sich selbst geschenkt hatte, war nur von kurzer Dauer. Rhet Stylon konnte nicht begreifen, daß›ein Spruch, der einen Abgrund von Millionen und mehr Lichtjahren übersprungen hatte, nach der Kode des irdischen Raum-Ministeriums verschlüsselt worden war.
    Er las den Text:
    ‚Ich lade mich zu einer Besprechung am 24. 1. 4217, um 15 Uhr 30 ein.
    Nono.’
    Eine Sekunde später war das Büro des Chefs der ZNK über drei Verbindungen mit der Military Space Control verbunden.
    Rhet Stylon sprach im Klartext. Ein ebenfalls von Lando konstruiertes Gerät zerriß jede Tonschwingung, verfälschte sie, nackte sie in viele Teile auseinander und ließ sie anschließend, die chronologische Folge nicht achtend, über drei verschiedene Phasen laufen.
    Der Beamte in der Military Space Control, an den der Spruch gerichtet war, empfing ihn klar und ohne Verzerrung. Nono bedeutete für ihn ein Stichwort. Er war über die seinerzeitigen Vorgänge in der ZNK informiert. Für eine Gruppe ausgesuchter Spezialisten gab es Alarm. Ein Strahler brachte sie in Stundenfrist zur Zentralen Nachrichten-Kontrolle. Damit das Aggregat landen konnte, mußte auf die Dauer von drei Sekunden jeder Schutzschirm gelöscht sein.
    Der Strahler landete. Das Kommando stieg aus.
    Ein Mann stürzte in das Aggregat zurück, riß aus dem Kurz-Diktator das Programm heraus, kam mit der Metallfolie zurück, und alle betrachteten die Folie.
    Man sprach nicht. Derselbe, der das Programm aus dem Kurs-Diktator herausgerissen hatte, stellte Länge und Breite des Punktes fest, auf dem ihr Strahler gelandet war.
    Das kleine Heulton-Instrument brach unter satanischem Pfeifen seine impertinente Musik ab. Wo gerade noch zwei längliche, farblose Schlitze der Oberfläche des Aggregats ein seltsames Aussehen gegeben hatten, konnte man nun Zahlen ablesen. Längen- und Breitengrade, die Minuten und Sekunden dazu.
    Dieses Spezialkommando, einer unwahrscheinlich harten Schulung unterworfen gewesen und vorbereitet auf
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