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Der Gral-Mutant

Der Gral-Mutant

Titel: Der Gral-Mutant
Autoren: C. R. Munro
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Schicksal keine Zeit. Houg Slos Kommandoraumer verlor die Spitze. Mehr als zweihundert Mann der Besatzung verschwanden mit ihr. Im gleichen Moment zerflatterte ein Teil der verbogenen und verzerrten Feldschirme. Slos großes Schiff war nur noch ein Torso.
    Drei Feldschirme waren noch in Tätigkeit. Sie zeigten ihm verzerrt, was sich an der Steuerbordseite seines Schiffes abspielte. Vier irdische Zerstörer wurden zu Gaswolken. Ein Piratenboot flog in einer stummen Explosion auseinander.
    Seit ein paar Sekunden hatte Houg Slo nur noch Augen für ein bestimmtes Gerät. Er war sich darüber klar, daß er jetzt Vabanque spielte. Aber das Gerät, das er beobachtete, gab ihm auch keine Hilfe. Es erlaubte ihm keine Ratschlüsse, verriet nicht, auf welcher Basis die feindlichen Kampfmittel arbeiteten; was sie darstellten.
    Neben ihm hörte er das Aufstöhnen eines Offiziers. Das lenkte seinen Blick ab. Da konnte selbst Houg Slo einen Aufschrei nicht mehr zurückhalten.
    Die winzigen Piratenboote versuchten zu fliehen!
    Das nervenzerreißende Heulen in seinem halbzerstörten Schiff war vorüber. Das dumpfe Dröhnen der Energie-Konverter klang wieder laut und machtvoll.
    Aber was geschah draußen im Raum?
    Die drei Feldschirme waren wieder klar. Zwei irdische Zerstörer kamen herangeschossen, legten von Steuerbord und Backbord ihre Fangstrahlen um den Feind, und nach vergeblichen Versuchen zu entkommen, brach auffallend schnell jeder Widerstand zusammen.
    „Bei allen Sonnen und Satelliten …“ Slo war dicht an einen Feldschirm gestürzt und verfolgte mit weitaufgerissenen Augen den Entervorgang.
    Was hatte die irdische Flotte vor ihrem unvermeidlichen Untergang bewahrt?
    Was war in diesem Sektor des Weltraums geschehen, in dem ein hoffnungsloser Kampf sich abgespielt hatte?
    Woher kam diese Lichterscheinung, die an Zodiakal-Licht erinnerte, und was war sie?
    Plötzlich gab es auch wieder eine Sprechverbindung zu den anderen Raumern.
    Die Schlacht um die Erde war entschieden.
    Terras Menschen durften weiterleben. Die Verluste, die die Flotte hatte hinnehmen müssen, zählten jetzt nicht. Aber die wunderbare Wende, die diese hoffnungslose Schlacht genommen hatte, besaß Gewicht.
    Da meldete sich die Erde schon. Houg Slo wurde verlangt. Er sollte Bericht abgeben, er sollte viele Fragen beantworten. Schon jetzt bekam er Vorschußlorbeeren. Eine Welt mit einigen Milliarden Menschen lag ihm voller Dankbarkeit zu Füßen.
    Da schnitt Houg Slo dem Regierungssprecher das Wort ab.
    Er sagte ihm die harte nackte Wahrheit. Er sagte, daß er selbst nicht verstehen könnte, warum sie noch lebten, warum es noch eine irdische Raumflotte gab und warum die Erde nicht zu einem brodelnden, radioaktiven Sonnenplaneten geworden wäre.
    „… wir waren am Ende! Wir hatten uns selbst abgeschrieben und die Erde auch. Irgendeine Macht hat eingegriffen. Sie stand auf unserer Seite, aber was es war …? Wenn ihr es auf der Erde mit euren Instrumenten und Observatorien nicht habt beobachten können, verlangt dann von uns keine Antwort!“
    Einen Augenblick, später hatte Houg Slo keine Zeit mehr, sich mit dem Regierungssprecher auf der Erde zu unterhalten.
    Einer der beiden Zerstörer meldete sich, der mit dem Schwesterschiff ein Piratenboot gekapert und geentert hatte.
    Houg Slo schrie zum Zerstörer hinüber: „Ich komme an Bord!“
    Über die Bordanlage trommelte er die Wissenschaftler zusammen. Treffpunkt Schleuse 3. Als er dort ankam, wurde ihm die Meldung entgegengerufen, daß sie vollzählig waren.
    Das kleine Notboot brachte sie zum Zerstörer. Der hielt mit dem Schwesternschiff einen Raumpiraten fest in den Strahlfingern.
    Das Notboot konnte nicht an Bord genommen werden. Es war für den Zerstörer zu groß. Ein Strahltunnel stellte die Verbindung her. Slo mit seiner Kommission betrat den Zerstörer.
    Der Kommandant machte ihm Meldung. Slo winkte ab. „Was haben Sie mir melden lassen?“ fragte er kurz.
    Wortlos deutete der Kommandant des Zerstörers auf seine Kabine. Ahnungslos ging Houg Slo auf die Tür zu, öffnete sie und warf einen Blick in den Raum.
    „Was soll das?“ fragte er barsch.
    Neben ihn war der Zerstörer-Kommandant getreten. „Das ist die Besatzung des Piratenbootes“, erklärte dieser ruhig.
    Verärgert blickte Slo den Mann an. „Sie haben sich die schlechteste Zeit für noch schlechtere Witze ausgedacht. Dieses Zeug …“
    „Es lebt!“ wurde Slo unterbrochen. „Wir hoffen, daß es jetzt nicht mehr gefährlich
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