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Der Gral-Mutant

Der Gral-Mutant

Titel: Der Gral-Mutant
Autoren: C. R. Munro
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ist. Alles liegt in einer neutralen Zone. Aber sobald es mit irgendeiner Strahlung in Berührung kommt, ist es selbst Strahlung.“
    „Und wie haben Sie dann dieses Zeug an Bord bekommen, Kommandant?“ fragte Slo ironisch zurück. „Wer hat Ihnen diesen Unfug erzählt?“
    Er mußte schweigen, weil der Kommandant des Zerstörers in eine bestimmte Richtung deutete. Houg Slo hatte sich umzudrehen und sah einen Mann, der sich vor die Gruppe der Wissenschaftler gestellt hatte, die er als seine Begleitung zum Zerstörer ausgesucht hatte.
    An dem Mann war nichts Besonderes, bis auch Slo das Besondere auffiel.
    Der andere war durchsichtig!
    Er stand genau vor Professor Tetu und doch konnte Slo diesen Professor sehen.
    „Wer ist das?“ flüsterte der Befehlshaber der irdischen Schlachtflotte. „Wie kommt ‚das’ an Bord Ihres Schiffes?“
    Der Zerstörer-Kommandant zuckte mit den Schultern. „Der war da, bevor ich die ersten Leute zum Entern hinüberschicken konnte. Er nennt sich Nono. Er beruft sich auf Rhet Stylon, den Chef der Zentralen Nachrichten-Kontrolle. Er nennt sich aber auch ‚der Gral-Mutant’ und …“
    „Ein Mutant?“ Houg Slo, der Befehlshaber der irdischen Flotte, war als extremster Verfechter der Deportation von Mutanten jedem bekannt. „Kommandant, Sie haben sich auf den Rat eines Mutanten verlassen und danach gehandelt?“
    Da bekam Houg Slo ein uraltes Sprichwort zu hören: „Der Zweck heiligt die Mittel!“
    Auf Slos Stirn erschien eine Zornesader. Er ließ seinen Rücken krumm werden und zog den Kopf in die Schultern. Bereit zu einem Sprung, so hatte er sich hingestellt. Aber der Gral-Mutant Nono, der ihm soeben noch auf drei Schritte Entfernung gegenübergestanden hatte, war jetzt nicht mehr vorhanden.
    Es gab ihn nicht mehr.
    Es gab ihn auch nach zehn Minuten nicht wieder. Jeder Winkel im Zerstörer war durchsucht worden. Die Verwirrung stieg höher, und die Erregung auch. Houg Slo wartete mit verbissenem Gesicht in der kleinen Kommando-Kajüte des Zerstörers auf die Schlußmeldung.
    Sie kam nach vierzehn Minuten fruchtlosen Suchens.
    „Der Gral-Mutant ist nicht zu finden! Aber auch das andere, das nach Auslassung des Gral-Mutanten als etwas Lebendiges gezeigt wurde und unter einem neutralen Strahlschirm sich in Isolation befand, ist nicht mehr da!“
    „Nicht mehr da?“ flüsterte Slo keuchend.
    Der Offizier, der die Meldung machte, straffte sich. „Weder das eine noch das andere ist vorhanden! Nur das Piratenboot noch. Das sind Tatsachen!“
    „Schon gut. Sie können gehen!“ Slo war auffallend ruhig geworden. Er gab dem Offizier ein Zeichen, daß er entlassen war. Dann rasselte hinter dem Mann das Schott zu, und er befand sich mit dem Zerstörer-Kommandanten allein.
    „Sie bleiben also bei Ihrer Angabe?“
    „Ja!“
    Slo fragte weiter. „Glauben Sie selbst, was Sie mir eben gesagt haben, als ich einen Blick in die Kabine werfen durfte, in der das Zeug lag? Haben Sie das wirklich für etwas Lebendiges gehalten?“
    „Es war noch sehr lebendig!“ gab der Kommandant zur Antwort. „Ich kann mich auf die Aussagen meines Offiziers verlassen, der das Enter-Kommando führte. Als es dem Kommando endlich gelungen war, ein Loch in die Schiffswand es Piratenbootes zu schneiden und einzudringen, fanden sie dieses ‚Zeug’ damit beschäftigt, die Einrichtung des eigenen Bootes zu vernichten!“
    Slo beugte sich zum Zerstörer-Kommandant vor und legte ihm beide Hände auf die Schulter.
    „Hat Ihnen das dieser … Gral Mutant erzählt … oder sind jetzt Ihre Aussagen die Wahrnehmungen des Offiziers, der das Enter-Kommando führte? Wenn Sie den letzten Teil meiner Frage bejahen müssen, dann will ich gleichzeitig wissen, woher dieser Offizier sein Wissen schöpft, daß jenes Zeugs damit beschäftigt war, die eigene Schiffsanlage zu zerstören, als Sie eindrangen? Eben haben Sie mir doch mitgeteilt, daß man sich unter der Inneneinrichtung des Piratenbootes überhaupt nichts vorstellen könnte! Wenn Sie mir jetzt antworten, überlegen Sie sich vorher jedes einzelne Wort und …“
    Der Lautsprecher schnarrte.
    Vom Schlacht-Raumer kam ein Spruch durch.
    „Commander Anta Gakk verlangt dringend den Befehlshaber der Schlachtflotte zu sprechen. Erhält Commander Anta Gakk mit seinem Pilot-Star Landeerlaubnis?“
    Houg Slo knurrte. Das Militär hatte sich noch nie mit der Military Space Control verstehen können, geschweige jemals bis auf einige kümmerliche, ergebnislose Versuche
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