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Der Gott des Krieges (German Edition)

Der Gott des Krieges (German Edition)

Titel: Der Gott des Krieges (German Edition)
Autoren: Uwe Siebert
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drahtigen Leib erfüllte, den Selbstheilungskräften und der ewigen Jugend, war die Gabe, die Kraft anderer Lebew e sen aufzunehmen und diese Kräfte als die eigenen zu gebrauchen, die unheimlichste seiner mannigfaltigen F ä higkeiten. Trotzdem konnte er nicht verleugnen, wie sehr er seine übernatürliche Macht genoss.
     
    Das Ziel seiner Reise, war das Land Kentar. Die Heimat seiner Vorväter, gelegen im Westen der Welt. Der Weg dorthin war weit, aber Larkyen gelangte schneller voran, als es ein Mensch je hätte schaffen können. Längst ve r spürte er nicht mehr den Drang, essen, trinken oder schl a fen zu müssen, denn der Leib eines Kindes der schwarzen Sonne benötigte nichts dergleichen. Eine Rast legte er nur ab und zu seinem Pferd zuliebe ein, und der kräftige Hengst benötigte davon nur wenig.
    Schon zum nächsten Herbst hin, so hoffte Larkyen i n ständig, würde er endlich die Heimat seines Volkes mit eigenen Augen erblicken können. Oftmals versuchte er sich in Gedanken auszumalen, wie das kleine Land an den Ufern des grauen Meeres heute wohl aussah.
    Wie tief mochten die Spuren sein, die der einst im Westen herrschende große Krieg hinterlassen hatte?
     
    Vor wenigen Tagen hatte endlich das Tauwetter eing e setzt. Der Schnee schmolz vereinzelt und legte mit Fel s gestein durchsetzte Wiesen frei. In großer Zahl plätsche r ten Bäche an den umliegenden Hängen hinab.
    Am Rande eines lichten Waldstücks legte Larkyen die erste Rast in Kanochien ein.
    Und während das Pferd graste, wollte sich Larkyen wieder einmal in der Kampfkunst üben.
    Er zog sein Schwert aus der Scheide. Die magische Klinge trug den Namen Kaerelys und glitzerte auf unn a türliche Weise in kühlem Blau.
    In Larkyens Händen war jene Waffe ein verheerendes Werkzeug der Massenvernichtung.
    Während sich der Blick seiner Raubtieraugen auf dem makellosen Stahl widerspiegelte, hörte er im Geiste wi e der die Todesschreie seiner Feinde.
    Mit dem Schwert Kaerelys in der Hand, vollführte Larkyen einen Tanz tödlicher Präzision. Dabei achtend auf Haltung, Angriff und Verteidigung. Seine Bewegu n gen verursachten nicht den geringsten Laut.
    Wäre er beobachtet worden, hätten die anderen ledi g lich einen rasenden Schatten inmitten der Wildnis e r blickt und einen immer wieder durch die Luft fahrenden blauen Blitz.
    Mit Ehrerbietung dachte er bei jeder seiner Übungen an seinen Lehrmeister Khorgo zurück, einen Veteranen der Reiterhorden Majunays. Vieles hatte Larkyen durch ihn in der Kampkunst erlernt. Und bereits als er das erste Mal ein Schwert in die Hand nahm, wusste er, dass er für den Kampf bestimmt war. Der Umgang mit der Waffe und das Töten des Feindes waren für ihn nichts, woran er sich erst hätte gewöhnen müssen. Vielleicht lag ihm der Kampf tatsächlich im Blut, wie der Lehrmeister an jenem Tage gesagt hatte.
    Dennoch galt es für ihn, im Streben nach stetiger Ve r besserung, die erlernte Kampfkunst auch weiterzuentw i ckeln.
    Denn jene, die nicht strebten und sich jeglicher En t wicklung verschlossen, würden an ihrem eigenen Stil l stand zugrunde gehen. – Eine Weisheit der Krieger.
     
    Ein plötzliches Knacken im Unterholz ließ Larkyen innehalten. Sein grasendes Pferd wurde unruhig und schnaubte. Beinahe zeitgleich hatten sie etwas gewittert.
    Das Knacken wurde lauter, kam näher und näher.
    Larkyen erspähte im Wald einen Bären. Doch das Tier war bei weitem größer als seine Artgenossen. Anhand grauweißer Streifen, mit denen das braune Fell durchsetzt war, erkannte Larkyen einen der gefürchteten Gebirgsb ä ren.
    Es gab Berichte, dass diese mächtigen Raubtiere nicht davor zurückschreckten, in ihrem Hunger nach Beute, sogar Handelskarawanen der Menschen anzugreifen.
    Noch im selben Moment brach der Bär durch das D i ckicht und sprintete auf das Pferd zu.
    Der Hengst bäumte sich abwehrend auf. Er traf den Bär mit seinen Hufen.
    Nur kurz wich der Bär zurück. Er schüttelte seinen rundlichen Kopf. Dann öffnete sich sein Maul zu einem Brüllen. Mit einer seiner furchteinflößenden Tatzen, holte er zum Schlag aus. Die Krallen würden dem kedanischen Hengst eine verheerende Wunde reißen, die früher oder später unweigerlich zum Tod führte.
    Doch bevor sein Pferd ein Opfer des Gebirgsbären werden konnte, stellte sich Larkyen dem Raubtier in den Weg.
    Er sah dem Bär direkt in die Augen. Das Tier knurrte und senkte die Tatze wieder.
    „Ruhig“, flüsterte Larkyen.
    Vorsichtig bewegte er sich auf den
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