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Der Gott des Krieges (German Edition)

Der Gott des Krieges (German Edition)

Titel: Der Gott des Krieges (German Edition)
Autoren: Uwe Siebert
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jeher legten die Steppenbewohner Wert darauf, ihr Blut nicht mit dem anderer Völker zu vermischen.
    Larkyen war einer der wenigen Fremdstämmigen g e wesen, denen einst die Vermählung mit einem Weib vom Blut der Majunay gestattet wurde.
     
    Schon bald erblickte Larkyen ein großes Lager aus Ze l ten. Der Rauch vieler Kochfeuer stieg auf und wehte den Duft von gebratenem Fleisch und würziger Suppen heran. Gelächter erklang, vermischt mit tosendem Beifall und dem Rufen vieler Stimmen in vielen Sprachen.
    Beim Näherkommen sah er hölzerne Stände und T i sche, an denen Händler ihre Waren feil boten. Ihr Ang e bot reichte von Kräutern über Felle und Teppiche bis hin zu Kleidern und Tieren.
    Viele Menschen der unterschiedlichsten Völker tu m melten sich in einer dichten Traube.
    Muskulöse Kedanier, deren Haut so weiß wie der Schnee ihrer Heimat im Norden war, schlitzäugige Maj u nay, dunkelhäutige Zhymaraner aus dem Süden. Verei n zelt waren auch die Menschen des Westens vertreten, die sich in ihrem Auftreten ähnelten. Ihre Haut war weiß, i h re Haare blond bis braun und ihre Augen waren von der blauen Farbe des Himmels oder dem Grün der Wälder.
    Die einheimischen Kanochier machten den Großteil der Festbesucher aus. Die Männer aus ihrem Volk waren stämmig, mit weißer Haut und starker Körperbehaarung, die Frauen zierlich, mit vollen Gesichtern und geflocht e nem Haar. Die Farbe ihres Haares war durchweg schwarz, ihre Augen bernsteinfarben, gleich denen der Majunay.
    Die Kanochier galten als freundlich und zuvorko m mend gegenüber Fremden. Wenig war über Kriegshan d lungen ihrerseits bekannt.
     
    Auf einem hohen Holzpodest war ein ausgestopfter Löwe zur Schau gestellt, der soeben zum Sprung ansetzte. Während das Maul des Tieres zu einem Brüllen geöffnet war, starrte es bedrohlich auf eine mit Blutflecken übe r säte Strohmatte herab.
    Ein bärtiger Kanochier betrat die Matte und rief: „Hört nun zu, die letzte Runde der Kämpfe um den Titel des Löwen von Kanochien kann beginnen!“
    Die Menschen strömten herbei und versammelten sich in einem weiten Kreis um die Kampfesstätte.
    Auf dem Rücken seines riesigen kedanischen Pferdes konnte Larkyen den bevorstehenden Kampf gut überbl i cken.
    Der Kanochier hob seine rechte Hand und rief den Zuschauern zu: „Der erfolgreichste Kämpfer des diesjä h rigen Festes stammt aus dem Nachbarland Majunay: Y e novar, vom Stamm der Oyenki. Ist jemand mutig genug, gegen Yenovar anzutreten?“
    Ein Raunen ging durch die Zuschauer.
    Ein kräftig gebauter Zhymaraner mit kahlem Schädel trat auf die Strohmatte und ließ sich von der Zuschaue r schar bejubeln. Trotz des kalten Windes entblößte er se i nen Oberkörper, spannte die Muskeln an und rief der Menge Worte in einer fremden Sprache zu.
    Der Kanochier zeigte sich begeistert. „Hier haben wir einen weiteren tapferen Kämpfer: Ahmarzan aus Zhym a ra nimmt es mit Yenovar auf.“
    Dem Zhymaraner trat nun ein Majunay gegenüber, der vor der hünenhaften Gestalt des Südländers eher klein und schmal wirkte. Er war älter als der Dunkelhäutige, sein kurzes Haar bereits mit grauen Strähnen durchsetzt. Auch der Majunay entledigte sich seiner Oberkörperb e kleidung und offenbarte sehnige Muskeln.
    Ehe er die Strohmatte wieder verließ, deutete der K a nochier auf den Majunay und rief: „Yenovar!“
    Der bevorstehende Kampf erinnerte Larkyen nur zu gut an alte Fehden zwischen den beiden Völkern. Und ein jeder der Kämpfer ließ sein Gegenüber all die empfund e ne Verachtung füreinander spüren.
    Larkyen unterbrach seinen Ritt, um sich den Kampf anzusehen.
    Der Zhymaraner stampfte brüllend auf den Majunay zu, um ihn mit seinen großen Händen zu erfassen. Der Majunay jedoch war flink und konnte der Attacke au s weichen. Dann ging er selbst zum Angriff über.
    In den Manövern des Majunays erkannte Larkyen die Schläge und Griffe wieder, die er bei  seiner Ausbildung zum Krieger selbst hatte erlernen müssen. Ihm drängte sich der Verdacht auf, dass jener Kämpfer einst Soldat gewesen war. Zu präzise und gekonnt verlief jegliche Bewegung.
    Tatsächlich dauerte es nicht lange, und der Majunay beförderte den Zhymaraner mit einem gezielten Tritt g e gen die Schläfe in tiefe Bewusstlosigkeit.
    Aus den Reihen der Zuschauer erntete er sowohl Jubel als auch Schreie der Verärgerung. Ein unzufriedener Zhymaraner stürmte aus der Menge hervor, um den M a junay zu attackieren. Eine Kombination aus Schlägen
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