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Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Titel: Der Golfklub Mörder Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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hielt. Vor der Tür, die zum Getränkekeller führte, blieb er abrupt stehen.
    „Schauen Sie sich das an!“ sagte er eher verblüfft als erschreckt. „Verschwunden!“
    James starrte auf das Schloß. Tatsächlich. Der Schlüsselbund hing nicht mehr daran.
    „Los!“ sagte er. „Der Bursche kann noch nicht sehr weit gekommen sein!“
    Er stürmte zum Hinterausgang und wollte die Tür aufstoßen. Sie war verschlossen. Verblüfft rüttelte er daran und wandte sich um. Der Doktor trat mit verstörtem Gesichtsausdruck näher. Er sah noch grauer aus als zuvor.
    „Das war kein Landstreicher", flüsterte er. „Auch kein kleiner Ganove, den es nach unserem Whisky verlangte. Das ist jemand, der uns in die Falle gelockt hat..."
    „In welche Falle, zum Teufel?" fragte James.
    In diesem Moment hörten sie das leise Schnappen eines Schlosses. Es kam vom anderen Ende des Kellers. Sie wandten sich um und hasteten zur Treppe. James war vor dem Doktor dort. Er sah sofort, was geschehen war. Irgend jemand hatte die Tür zum Aufenthaltsraum verschlossen. Sicherheitshalber stieg James die Treppe hinauf und rüttelte an der Tür. Sie gab nicht nach. Er drehte sich um und stieg die Treppe hinab. Der Doktor lehnte an der Wand und sah aus, als müsse er sich erbrechen.
    „Keine Sorge", meinte James. „Es ist kein Problem, hier herauszukommen. Wenn dabei eine Tür oder ein Schloß draufgehen sollten, läßt sich das nicht ändern."
    „Der Kerl ist verrückt", stammelte der Doktor. „Er muß doch verrückt sein, nicht wahr?"
    „Sieht so aus. Vor allem ist er rasch auf den Beinen. Er muß das Gebäude in der Zwischenzeit mehrere Male betreten und verlassen haben, ohne von uns bemerkt worden zu sein. Einer kann das kaum schaffen, Doktor. Wahrscheinlich sind es mindestens zwei..."
    „Während wir im Keller weilten, war er oben; wenn wir oben waren, huschte er außen herum in den Keller..."
    „Je nachdem, welchen Weg wir wählten", nickte James. „Er hatte ja immer eine Möglichkeit, uns auszuweichen. Es wäre besser gewesen, wir hätten uns getrennt."
    „Das Mädchen!" sagte der Doktor plötzlich. „Halten Sie es für möglich, daß sie mit dem Burschen unter einer Decke steckt?"
    „Nein . . ." erwiderte James gedehnt. „Nein, das bezweifle ich. Sie erklärte, von der Agentur geschickt worden zu sein. Sie wußte, daß wir für das Sommerfest eine Bardame brauchen."
    „Möglicherweise hat sie das Gespräch belauscht, das wir vorhin im Aufenthaltsraum führten. Vielleicht war sie schon die ganze Zeit im Hause!“
    „Das hat weder Hand noch Fuß", meinte James. „Ich verstehe überhaupt nicht, was unser unbekannter Gegner mit diesem Firlefanz bezweckt. Er hat uns eingeschlossen. Schön und gut. Aber ihm muß doch klar sein, daß wir mit nur geringer Anstrengung in weniger als fünf Minuten eine der Türen aufzubrechen vermögen."
    Der Doktor verzog die Lippen. „Ja, mein Lieber . . . aber er wird hören, an welcher Tür wir uns zu schaffen machen."
    „Na und?"
    „Verstehen Sie nicht? Er kann sich in Ruhe aufstellen und darauf warten, daß wir den Keller verlassen. Wahrscheinlich hat er sich vorgenommen, uns abzuschießen wie Tontauben."
    „Dafür hatte er doch schon mehr als genug Gelegenheit", meinte James ärgerlich. „Warum das idiotische Katz und Maus-Spiel? Ich glaube nicht an Ihre Theorie, daß wir es mit einem Verrückten zu tun haben. Hinter dem Ganzen verbirgt sich ein System."
    „Ich bin dafür, daß wir an einem anderen Ort darüber nachdenken", meinte der Arzt. „Kommen Sie, lassen Sie uns in den Getränkekeller gehen und ein paar Werkzeuge holen. Vielleicht schaffen wir es mit Hilfe eines abgebrochenen Golfschlägers, eine der Türen aufzubrechen. Im übrigen ist so ein Schläger eine vorzügliche Waffe."
    „Einverstanden", sagte James.
    Er wollte die Tür öffnen, die in den Getränkekeller führte, aber zu seiner Überraschung war sie verschlossen. Genauso verhielt es sich mit den anderen Türen.
    Der Doktor befeuchtete sich die Lippen mit der Zunge.
    „Nun?" fragte er. „Was sagen Sie jetzt? Unser Freund hat ganze Arbeit geleistet. Wollen Sie die Türen mit den Händen aufbrechen? Das schaffen Sie nicht. In diesem Haus ist alles solide gebaut."
    „Wir müssen es versuchen."
    Plötzlich erfolgte eine heftige Detonation, die den Keller vorübergehend mit einer grauen Wolke von Staub und Schmutz anfüllte. Fast gleichzeitig ertönte ein starkes, kräftiges Rauschen. Hustend und mit tränenden Augen
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