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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager
Autoren: Werner Schwanfelder
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Gefühle aus.
    Warum wurde das Schwein zum Glückssymbol? Gut, es galt schon immer als Symbol der Fruchtbarkeit und Stärke. Im Mittelalter bekamen Wettkampfverlierer als Trostpreis ein Schwein. So ging der Verlierer auch nicht leer aus und hatte sprichwörtlich »Schwein gehabt«.
    Der Schornsteinfeger bringt angeblich ebenfalls Glück. In vorelektrischen Zeiten war es eine Katastrophe, wenn der Kamin verstopft war. Es konnte dann nicht mehr gekocht und geheizt werden. Retter in der Not war dann der Kaminkehrer. Er befreite den Kamin von Asche, reinigte ihn und brachte damit vielleicht auch das Glück zurück.
    Und schließlich noch der vierblättrige Wiesenklee. Er kommt selten vor und damit wird es zum Glück, ihn zu finden. Das ist schon seit über 2000 Jahren so. Der Wiesenklee mit vier Blättern leidet übrigens an einem Fehler in seinem Erbgut, aber er kann das Vier-Blatt-Gen wohl verschmerzen.
    Es gibt noch viele solcher Bräuche, die alle etwas damit zu tun haben, dass man das (materielle) Glück erzwingen will: Für die meisten Menschen ist beispielsweise die Hochzeit ein Moment des Glücks. Dazu passt auch die Farbe Rot: Das Tragen roter Bänder oder Tücher gehörte bei vielen Völkern zu den Hochzeitsbräuchen. Diese Tradition gab es schon in der Römerzeit: Die römischen Bräute wurden mit einem feuerroten Tuch umhüllt. Noch heute tragen neugriechische, albanische und armenische Bräute rote Brautschleier.
    In China wird die Braut in einem roten Brautkleid und einer roten Sänfte zum Ort der Hochzeitsfeier getragen. Schade, dass unsere Bräute meistens weiß tragen…
    Auch in Russland steht die Farbe Rot für die Begriffe wertvoll und teuer.
    In Japan ist Rot die Farbe der Frauen.
    In Korea sollte man mit der Verwendung der roten Farbe etwas vorsichtiger sein, denn wenn man einen Namen in Rot schreibt, signalisiert man damit, dass diese Person tot ist.
    Und auch bei den Ashanti im westafrikanischen Ghana ist Rot die Farbe der Trauer.
    Gleichzeitig gilt in manchen Gegenden Afrikas Rot als Farbe des Lebens. Deshalb werden in bestimmten Regionen Zentralafrikas und Ozeaniens Kranke mit rotem Ocker bestrichen, um ihre Lebenskraft anzuregen.
    Diese wenigen Beispiele zeigen schon sehr deutlich, wie sehr wir Menschen (aller Nationen) versuchen, ein Stück vom Glück zu erhaschen.
    Was ist der Unterschied zwischen Glück und Zufriedenheit?
    Was versteht man unter subjektivem Wohlbefinden? Wir nutzen den zeitlichen Aspekt für die Unterscheidung: Ein relativ kurz anhaltendes Wohlbefinden kann man beispielsweise dadurch erreichen etwas Gutes zu essen; mit Freunden zusammen zu sein; eine wichtige Sache erfolgreich abzuschließen. Ein längerfristiges Wohlempfinden beschreibt man am besten mit »mit dem Leben zufrieden sein«. Darunter versteht man eine zufriedenstellende Lebensweise.
    Erlebt man ein einziges Glücksgefühl, so hält dieses Gefühl zwar eine Zeit lang an, verflüchtigt sich aber bald wieder. Erlebt man häufig Glücksgefühle, dann können sich diese sehr gut zur Zufriedenheit »anhäufen«. Und schließlich kann man feststellen, dass man im Gefühl der Zufriedenheit immer mehr Glücksgefühle hat. Die Zufriedenheit zieht Glücksgefühle sozusagen magisch an. Solche Glücksgefühle mögen einem Außenstehenden klein und bedeutungslos vorkommen, dem Betroffenen aber sind sie sehr wichtig.
    Vielleicht kann man die Glücksbeschreibung auch an einem (Landschafts-)Bild festmachen. Zufriedenheit ist eine Ebene, auf der wir uns sehr wohl fühlen. Glück ist ein Gipfel in dieser Landschaft der Zufriedenheit. Das Glück wäre damit der Höhepunkt der Zufriedenheit. Aus vielen Gipfeln ergibt sich vielleicht sogar eine Hochebene. In einem Gespräch erklärte mir jemand: »Vor Zufriedenheit weint man nicht oder kann man nicht jubeln, das kann man nur vor Glück.«
    Interessant war für mich, dass manche der von mir befragten Personen gar keine Aussagen über das Glück machen wollten, sondern den Begriff »Zufriedenheit« vorzogen. Es war ihnen sichtlich angenehmer darüber zu sprechen. Außerdem ist auch festzustellen, dass viele Menschen unterschiedliche Glücksdefinitionen haben. Weit verbreitet ist aber auf jeden Fall die sprachliche Gleichsetzung von Glück mit Zufriedenheit, wobei tendenziell der Begriff Zufriedenheit als ein dauerhafter Zustand verwendet wird.
    Zufriedenheit wird meistens von den Personen genannt, die der Meinung sind, dass man das Glück beeinflussen kann. Umgekehrt verwenden
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