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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager
Autoren: Werner Schwanfelder
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Eindruck will ich schon zu Beginn des Buches verraten: Das Glück kommt leise daher.
    Eine andere Erkenntnis möchte ich ebenfalls noch vorausschicken, weil ich darüber nicht detaillierter berichten werde. Unser individuelles Glück steht natürlich nicht allein auf weiter Flur, sondern es ist vom »Glück« unserer Gesellschaft abhängig.
    Wie glücklich ist unsere Gesellschaft?
    Häufig hört man, dass Krisen (Lebenskrisen, Staatskrisen, Unternehmenskrisen, Wirtschaftskrisen…) zum Nachdenken und zur Neuorientierung anregen. Es herrscht allgemeiner Konsens darüber, dass das Leben in der Krise komplizierter, unübersichtlicher und fragiler geworden ist – und Sehnsüchte nach den einfachen Dingen des Lebens weckt.
    Es scheint in der Tat so manche Menschen zu geben, die ihr Leben nach Krisen umgestellt haben. In Zeitungsberichten habe ich von einem Banker gelesen, der nach der Bankenkrise seinen Beruf an den Nagel gehängt hat und im Frankfurter Bankenviertel nun einen Imbiss managt. Er baute einen alten Linienbus zur Würstchenbude um, steht jetzt in Jeans und T-Shirt am Grill und serviert mittags den ehemaligen Bankerkollegen Würstchen mit Pommes. Er ist sein eigener Herr und glücklich. Sein Glück kann man riechen und schmecken. Wenn er es über die Theke schiebt, sieht man sofort, ob es auch den anderen glücklich macht.
    Ist das nun schon der Wertewandel, der in unserer Gesellschaft angeblich durch die Krise ausgelöst wurde? Jedenfalls ist die Frage bei uns angekommen: Was macht das Leben eigentlich gut und lebenswert? Was macht uns eigentlich wirklich glücklich?
    Ich stelle bei den Menschen in unserer Gesellschaft eine gewisse Unzufriedenheit fest. Mit der (überstandenen?) Wirtschaftskrise kann man sicherlich nicht alles erklären. Es sind eher die schleichenden Veränderungen, die durch die Krise lediglich offenbar wurden. Das sind beispielsweise ein veränderter Arbeitsmarkt, die unsicheren Jobs, die befristeten Verträge, die Zeitarbeit, die Praktikumsgeneration, der Abbau der Sozialsysteme und Hartz IV. Diese Veränderungen in summa erreichten nicht nur die Randgruppen der Gesellschaft, sondern sind mitten in der Gesellschaft angekommen.
    Parallel dazu sind auch die Anforderungen an den Einzelnen gestiegen. Der Leistungsdruck stieg an, das Gefühl an gesellschaftlicher Sicherheit nahm ab, der Konkurrenzkampf setzte den Mitarbeitern zu. Manche Menschen ertrugen das nicht mehr und zogen mit einem Selbstmord einen Schlussstrich.
    Auch wenn man selbst von Selbstmordgedanken noch weit entfernt ist, stellen sich dennoch viele Fragen nach dem richtigen Weg zu einem glücklichen Leben.
    Ein Freund äußerte sich über Glück und Unglück folgendermaßen: »Das Unglück der meisten Menschen ist, dass sie einem Glück nachjagen, das nicht zu ihnen passt.« Ich denke über diesen Satz nach. Ist er inhaltlich richtig? Er besagt, dass wir einen Großteil unseres Lebens damit verbringen, dem Glück hinterherzujagen. Welches Glück ist das? Karriere, Geld, Prestige? Und wenn es nun tatsächlich so sein sollte, dass wir einem Glück nacheifern, das nicht zu uns passt, dann werden wir ja nie glücklich werden, auch wenn wir Karriere, Geld oder Prestige einmal erreicht haben. Dann war alles vergeblich.
    Kann Arbeit glücklich machen?
    Wenn ich Berichte über Selbstmorde, über die Überforderung der Menschen in der Arbeitswelt lese, dann denke ich, dass die Arbeit die Geißel der Menschheit ist und jedes Glück im Keim erstickt. Aber ist das so?
    Konsequent wäre für manche das so genannte Aussteigen. Vielleicht auch noch das Umsteigen. Aber wie viele Würstchenbuden kann unser Staat vertragen? Immer verbreiteter wird ein Trend, der mit dem schönen Begriff Downshifting beschrieben wird. Was ist damit gemeint?
    Einen Gang herunterzuschalten, weniger zu arbeiten, auf die Karriere zu pfeifen, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, weniger Einkommen zur Verfügung zu haben, dafür aber mehr Lebensqualität zu genießen, halbtags zu arbeiten statt einen Herzinfarkt zu riskieren, Bauernhof statt Burn-out zu erleben.
    Auf jeden Fall ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, wie man das Arbeitsleben glücklicher gestalten kann.
    Durch radikales Vereinfachen? Hierfür spricht, dass sich die Simplify-Buchgattung im Markt erfolgreich etabliert hat. Wer liest solche Bücher? Menschen, die sich nach Vereinfachung in ihrem Leben sehnen? Begründet sich Glück in der Einfachheit? Ist »Simplify your life« gleichzusetzen mit
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