Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager
Autoren: Werner Schwanfelder
Vom Netzwerk:
man lediglich, »gut« sein. Dieses Konzept klingt zwar einfach und utopisch gleichermaßen, doch es spielt in unseren späteren Überlegungen durchaus eine Rolle.
    Glück ist, wenn wir Glücksmomente empfinden
    Viele Menschen in unserer Gesellschaft pflegen eine hedonistische Betrachtung des Glücks. Im Hedonismus sieht man die Lust als höchstes Gut und als Bedingung für die Glückseligkeit. Lust wird einseitig materialistisch aufgefasst und entspricht einer sehr egoistischen Lebenseinstellung. Das höchst simple Konzept besagt, dass sich die Qualität des Lebens aus der Addition seiner guten abzüglich seiner schlechten Momente ergibt. Viele Menschen scheinen auch heute ihr Leben darauf auszurichten. Dennoch dürfte es schwierig sein, vom Maß unserer Gefühle auf das Glück zu schließen. Die Schlussfolgerung aus diesem Konzept würde heißen, dass wir versuchen, so viele Glücksmomente wie möglich anzuhäufen. Sie ersticken dann sozusagen alle Enttäuschungen. Das führt jedoch nachweislich nicht zum Erfolg, weil man sich im Leben rasch an alle guten Dinge und Glückserlebnisse gewöhnt und damit die Ansprüche steigen. Hat man also ein gewisses Glücksniveau auf dieser Basis erreicht, gewöhnt man sich daran und empfindet es nicht mehr als Glück. Die Folge ist, man braucht noch mehr Glücksmomente, um das Glück erneut zu verspüren. Eine schöne Anschaffung, zum Beispiel ein neues Auto, mag zunächst ein Glücksgefühl erzeugen, das aber auch schnell erlischt, wenn man sich an den Besitz gewöhnt hat.
    Die Forschung hat bewiesen, dass Glück nicht von materiellen Gütern abhängig ist. Es gibt keine signifikanten Unterschiede im Glückserleben zwischen weniger Begüterten und mehr Begüterten. Reichtum und Besitz korrelieren nur ganz wenig mit dem Glücksniveau. Wohlhabende Menschen sind nur unwesentlich glücklicher als ärmere Menschen. Hierzu wird auf die Tatsache verwiesen, dass das Realeinkommen in den Wirtschaftsnationen in den letzten 50 Jahren zwar enorm angestiegen, die Lebenszufriedenheit aber eher auf dem gleichen Niveau geblieben ist.
    Glück ist, wenn unsere Bedürfnisse erfüllt werden
    Auch ein zufriedener Mensch wird Phasen der Unzufriedenheit erleben. Schließlich leben wir nicht per se in einer Wohlfühl-Welt. Im Gegenteil, die Menschen mussten dem Universum ihre Existenz schon immer abringen. Die Sicherung unserer Existenz bedeutet einen ungleichen Kampf des kleinen Individuums mit der ganzen Welt. Als Individuum können wir den Lauf des Universums wenig beeinflussen, als Menschheit natürlich schon eher. Wir sind verpflichtet, die Natur zu pflegen, den Klimaschutz voranzutreiben, einen Atomkrieg zu vermeiden. Aber wir können nicht sicher sein, wie wir das Universum damit beeindrucken. Wir werden mit unserem täglichen Tun als Individuum der Welt kein Wohlbefinden entlocken können. Somit wird in unserer menschlichen Seele immer eine Unzufriedenheit bleiben, wenn wir unser Denken nicht ändern.
    Das beginnt damit, dass wir uns mit den äußeren Bedingungen des Weltgeschehens abfinden und aus unseren tagtäglichen Erfahrungen lernen. Die Herausforderung ist, wie wir aus diesen Erfahrungen zu einer inneren Harmonie gelangen, die uns glücklich werden lässt. Es geht also nicht darum, ob wir das Universum kontrollieren können, sondern, ob wir lernen, uns selbst zu beherrschen. Es kommt auf unsere Einstellung an.
    Zuerst müssen wir unsere Grundprobleme klären, ehe wir uns mit dem Glück beschäftigen können. Wir müssen also genügend Nahrung, ein Dach über dem Kopf und ein soziales Netzwerk haben. Dann können wir uns um unser Wohlempfinden kümmern. Wir müssen lernen, wann und für was wir »wohl empfinden«. Anders ausgedrückt: Wir müssen lernen, das zu genießen.
    Dummerweise stören uns dabei die Wünsche, die nun immer mächtiger werden, die Wünsche nach dem »mehr«. Hier lauert die Zufriedenheitsfalle: Die Erfüllung unserer Wünsche macht uns nicht glücklicher, zumindest nicht nachhaltig. Im Gegenteil: Hinter der nächsten Ecke lauern neue Wünsche, die wir wieder erfüllen wollen und müssen. Es gibt immerhin aber die Möglichkeit, sich diese Wünsche mit Freude zu erfüllen. Dabei darf man nicht nur auf die Erfüllung schielen, sondern auch auf den Weg zur Erfüllung.
    Glück ist, wenn unsere Erwartungen realistisch sind
    Glück hat immer etwas mit der Einstellung und mit den Erwartungen zu tun. Wir werden heute verführt, uns an den Besten, den Schönsten, den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher