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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager
Autoren: Werner Schwanfelder
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was ich im Leben eigentlich will, was ich noch vom Leben erwarte. Ich habe mich umgestellt: Ich arbeite nicht mehr so viel. Ich bin immer noch erfolgreich und habe Einfluss, aber ich weiß jetzt mehr über meine Bedürfnisse: Ich will Zeit für meine Frau haben. Ich will noch viele Länder bereisen. Ich habe noch viele Wünsche. Das habe ich erst jetzt so richtig kapiert.«
    Es gibt viele Dinge, die man einfach nicht nachholen kann. Manche Menschen warten aber auch auf die Zukunft. Irgendwann wird alles besser werden. Doch auch hierzu erzählte mir jemand: »Ich habe mir zu wenig Zeit genommen, um zu reisen, und dann bin ich alt geworden. Heute plagt mich die Bandscheibe – weite Reisen sind deshalb nicht mehr möglich.«
    Warum erkennen wir erst sehr spät, manchmal zu spät, was eigentlich gut für uns ist? Wir sind uns nicht darüber im Klaren, was im Leben wichtig ist. Daher ist der erste Schritt zu einem neuen Bewusstsein, dass wir unsere Wünsche erkennen, denn dort liegt das Glück. Es gehört nur ein bisschen Mut dazu, das Glück freizusetzen. Glück hat durchaus etwas mit der Erfüllung von Wünschen zu tun. Man kann sich bemühen, sich viele Wünsche zu erfüllen und sich damit glücklich machen. Das ist legitim, man muss es nur tun.
    Ich habe mir daraufhin eine Wunschliste gemacht. Meine Frau behauptet, ich spinne. Vielleicht, weil die Wünsche ausreichen würden, ein weiteres Leben zu füllen.
    Ich habe meine Wünsche in Rubriken eingeteilt. Eine davon heißt »Reisen«. Eine andere betrifft »Wissensgebiete«. Hier schreibe ich auf, was ich alles noch tiefer durchdringen möchte. Unter »Events« notiere ich, welche Feste ich noch selbst veranstalten möchte, welche Feste und Kulturveranstaltungen ich in meinem Leben unbedingt noch besuchen will. Eine weitere Rubrik heißt »kreative Kunst«. Darunter fällt alles, was ich künstlerisch noch entwickeln möchte. Natürlich reicht es nicht aus, eine Liste zu erstellen. Man muss sie auch umsetzen – ich bin dabei.
    Beeindruckend hierzu finde ich ein Gedicht von Nadine Stair:
    »Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,
würde ich im nächsten Leben versuchen,
mehr Fehler zu machen.
Ich würde nicht mehr so perfekt sein wollen,
ich würde mich mehr entspannen.
Ich wäre ein bisschen verrückter,
als ich es gewesen bin,
ich würde viel weniger Dinge so ernst nehmen.
Ich würde nicht so gesund leben.
Ich würde mehr riskieren, würde mehr reisen,
Sonnenuntergänge betrachten, mehr bergsteigen,
mehr in Flüssen schwimmen.
Ich war einer dieser klugen Menschen,
die jede Minute ihres Lebens fruchtbar verbrachten;
freilich hatte ich auch Momente der Freude,
aber wenn ich noch einmal anfangen könnte,
würde ich versuchen, nur noch gute Augenblicke zu haben.
Falls du es noch nicht weißt,
aus diesen besteht nämlich das Leben;
nur aus Augenblicken; vergiss nicht den jetzigen.
Wenn ich noch einmal leben könnte,
würde ich von Frühlingsbeginn an
bis in den Spätherbst hinein barfuss gehen.
Und ich würde mehr mit Kindern spielen,
wenn ich das Leben noch vor mir hätte.
Aber sehen Sie … ich bin 85 Jahre alt
und ich weiß, dass ich bald sterben werde.« 1
    Doch nicht nur die Zukunft, auch die Vergangenheit und die Gegenwart bedauern wir oft:
    Der Geschiedene denkt irgendwann einmal: »Meine Ehe war eigentlich ganz glücklich. Dass ich das nicht bemerkt habe!« Der Arbeitslose sagt voller Bitternis: »In meiner Arbeit lief zwar nicht alles gut, aber eigentlich war ich glücklich. Aber das ist schon lange vorbei.« Die Mutter bemerkt: »Die Kinder sind jetzt aus dem Haus. Ich kann mich jetzt richtig auf mich konzentrieren. Ich habe endlich Zeit für mich. Aber es war dennoch eine schöne Zeit, als die Kinder noch im Haushalt lebten. Warum habe ich das nicht genossen?«
    Ein Kollege hat mir einmal schon gebeichtet: »Vor lauter Arbeit habe ich kaum mitbekommen, wie schnell meine Kinder groß geworden sind. Da hätte ich mir mehr Zeit nehmen sollen.«
    Ein anderer sagte: »Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mehr verrückte Sachen auszuprobieren.« Aber er hat es eben nicht getan. Er hatte keine Zeit, etwas Angst und keinen Mut.
    Manchmal beschleicht mich eine ganz reale Furcht: Ich bin glücklich, aber ich weiß es nicht. Das wäre der Gau schlechthin. Ich befürchte, so geht es vielen Menschen.
    Stellen Sie sich vor, Sie sind richtig glücklich und nehmen das nicht wahr.
    Das wäre wirklich schlimm. Sie könnten so richtig von Herzen glücklich und
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