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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager
Autoren: Werner Schwanfelder
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Neujahrsfest wichtig, das die Chinesen nach dem traditionellen Mondkalender feiern. Wer zum chinesischen Neujahrsfest rote Unterwäsche trägt, soll ein ganzes Jahr lang Glück haben, sagt der Volksmund. Vor dem Fest werden daher in den Wäscheabteilungen der Kaufhäuser fast ausschließlich rote Dessous angeboten.
    Dabei ist festzustellen, dass sich nicht etwa nur ältere Menschen, die vielleicht besonders abergläubisch sind, mit roter Unterwäsche eindecken, sondern vielmehr junge, gebildete Frauen, die mitten im Erwerbsleben stehen. Wer will schon auf sein Glück verzichten?
    Die Chinesen wären aber nicht Chinesen, wenn sie sich nur auf die Dessous verlassen würden. Auch Fische bringen Glück und Überfluss, sagt der Volksglaube in China. Und weil sich das alle Chinesen wünschen, steht zumindest am Neujahrsfest Fisch auf dem Speiseplan.
    Und es gibt noch weitere Regeln: Mindestens einen Monat vor dem Fest spricht man möglichst wenig über den Tod. In den Häusern brennt drei Tage ohne Unterlass das Licht. Vor dem Fest wird das Haus geputzt, aber während der Feiern heben die Leute ihren Müll in einem Kübel unter dem Tisch auf. Spinnweben dürfen nicht entfernt werden – in ihnen könnte sich das Glück verfangen haben. Sind die Chinesen vielleicht doch nicht zu beneiden? Das »chinesische« Glück zu erhalten ist schon recht anstrengend.
    Wenn wir in Deutschland ein chinesisches Lokal besuchen, bekommen wir häufig einen Glücks-Keks geschenkt. Der ist in China interessanterweise weitgehend unbekannt. Bei uns haben chinesische Glücksbotschaften jedoch Hochkonjunktur, wie etwa die folgende:
    Willst du für eine Stunde glücklich sein, so betrinke dich.
Willst du für drei Tage glücklich sein, so heirate.
Willst du für acht Tage glücklich sein,
so schlachte ein Schwein und gib ein Festessen.
Willst du aber ein Leben lang glücklich sein,
so schaffe dir einen Garten.
    Ein chinesischer Brauch gefällt mir sehr gut. Im alten China (und hin und wieder auch heute noch) sucht der Feng Shui Meister den Namen eines neu geborenen Kindes aus. Das sind dann keine Namen wie Max, Franz oder Susanne, sondern vielleicht »vortreffliche Anmut«. Es werden Namen ausgesucht, von denen man denkt, dass sie zum Wesen des Kindes passen. Mein chinesischer Freund hat mir erzählt, dass viele chinesische Kinder mit diesen außergewöhnlichen Namen nichts anfangen können und zunächst einmal unglücklich darüber sind. Aber im Laufe der Zeit bekommen sie ein Gefühl für ihren Namen, dann wird er zur starken Maxime in ihrem Leben. Der Name wird zum Lebenssinn und in vielen Fällen geschieht es auch, dass er zum Programm des jeweiligen Menschen wird.
    Glücksbräuche
    Nun sollte man die Chinesen vielleicht nicht so hochmütig belächeln, Glücksbräuche gibt es überall, auch bei uns. In Stein im Jauntal (Kärnten) findet beispielsweise das alljährliche Striezelwerfen statt. Die Striezel werden vom Balkon der Burg zu den Menschen auf dem Vorplatz der Pfarrkirche geworfen. Wer einen der begehrten Striezel bekommt, darf sich freuen: ihn erwartet ein Jahr voller Glück, denn die Striezel sollen vor Krankheiten schützen und Unheil von Mensch und Vieh abwenden. Diesen Brauch gibt es seit 975. Damals residierte in der Burg die »heilige« Hildegardis. Sie war bekannt für ihre Wohltaten. Als sie das Gut ihrem Sohn schenkte, ermahnte sie ihn, die Armen und Wanderer zu unterstützen und zu nähren – mit Striezeln selbstverständlich. Übrigens: Wer nicht die Geduld hat, sich dem Striezelfangen auszusetzen, kann sich bei den Ministranten gegen eine Spende ein »Glücksbrot« sichern.
    Auch in München hält man an dem Aschermittwochsbrauch fest, am Fischbrunnen die Geldsäckel (natürlich auch den Stadtsäckel) auszuwaschen. Macht man das besonders gründlich, wird bald wieder Geld in das Säckel fließen. So provoziert man das Glück.
    Andere klopfen auf die Geldbörse, wenn sie einen Kuckuck hören. Das soll den gleichen Effekt haben. Ich habe allerdings den Eindruck, dass die Kuckucke seit der Finanzkrise ausgewandert sind…
    Besonders zu Silvester grinst das Glück durch alle Ritzen. Die Menschen versuchen, es einzufangen und haben absonderliche Bräuche. Sie verschenken Glück. Das leuchtet durchaus ein. Wer braucht im Neuen Jahr kein Glück? Es ist aber unklar, warum ausgerechnet der giftige Fliegenpilz zum Glücksbringer wurde. Früher gerne als Rauschmittel verwendet, löste er vielleicht im Rauschzustand glücksähnliche
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