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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
Autoren: Karl Marx
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ungefähr 1450. Das angewandte Kapital wird auf ungefähr 1 Mill. geschätzt. Es wird wenigstens dreimal im Jahre umgeschlagen und jedesmal im Durchschnitt für 33 1 / 2 %; so daß die untern Klassen von England 100% jährlich bezahlen für den temporären Vorschuß einer Million, abgesehn von dem Verlust durch verwirkte Auslösungsfrist versetzter Artikel.« (J.D. Tuckett, »A History of the Past and Present State of the Labouring Population«, London 1846, I, p. 114.)

    114 Selbst in den Titeln ihrer Werke gaben sie als Hauptzweck an »das allgemeine Wohl der Grundbesitzer, die große Steigerung des Wertes von Grundbesitz, die Befreiung des Adels und der gentry etc. von Steuern, die Vermehrung ihres jährlichen Einkommens etc.« Nur die Wucherer würden verlieren, diese schlimmsten Feinde der Nation, die dem Adel und der yeomanry mehr Schaden getan, als eine Invasionsarmee aus Frankreich hätte tun können.

    115 »Karl II. von England z.B. hatte noch enorme Wucherzinsen und Agios an ›die Goldschmiede‹« (die Vorläufer der Bankiers) »zu zahlen, 20-30%. Ein so profitliches Geschäft veranlaßte ›die Goldschmiede‹, mehr und mehr dem Könige Vorschüsse zu machen, die gesamten Steuereingänge zu antizipieren, jede parlamentarische Geldbewilligung in Pfand zu nehmen, sobald sie gemacht war, auch miteinander zu wetteifern im Aufkauf und Pfandnahme von bills, orders und tallies, so daß in Wirklichkeit sämtliche Staatseinnahmen durch ihre Hand gingen.« (John Francis, »History of the Bank of England«, London 1848, I., p. 30, 31.) »Die Errichtung einer Bank war schon früher manchmal vorgeschlagen. Sie war endlich notwendig geworden.« (l.c. p.38.) »Die Bank war schon nötig allein für die von den Wucherern ausgesaugte Regierung, um Geld zu einem erträglichen Zinsfuß zu erhalten, auf die Sicherheit von parlamentarischen Bewilligungen.« (l.c. p.59, 60.)

    116 Bei der Überarbeitung des Manuskripts hätte Marx diese Stelle unbedingt stark modifiziert. Sie ist inspiriert durch die Rolle der Ex-Saint-Simonisten unter dem zweiten Kaiserreich in Frankreich, wo grade, als Marx obiges schrieb, die welterlösenden Kreditphantasien der Schule kraft der geschichtlichen Ironie sich realisierten als Schwindel auf bisher unerhörter Potenz. Später sprach Marx nur mit Bewunderung vom Genie und enzyklopädischen Kopf Saint-Simons. Wenn dieser in seinen frühern Schriften den Gegensatz zwischen der Bourgeoisie und dem in Frankreich eben erst entstehenden Proletariat ignorierte, wenn er den in der Produktion tätigen Teil der Bourgeoisie mit zu den travailleurs rechnete, so entspricht dies der Auffassung Fouriers, der Kapital und Arbeit versöhnen wollte, und erklärt sich aus der ökonomischen und politischen Lage des damaligen Frankreichs. Wenn Owen hier weiter sah, so, weil er in einem andern umgebenden Mittel lebte, inmitten der industriellen Revolution und dem sich bereits akut zuspitzenden Klassengegensatz. – F. E.

    117 Karl Marx, »Misère de la Philosophie«, Bruxelles et Paris 1847. – Karl Marx, »Kritik der Polit. Oekonomie«, p. 64.

    118 Nichts kann komischer sein als Hegels Entwicklung des Privatgrundeigentums. Der Mensch als Person muß seinem Willen Wirklichkeit geben als der Seele der äußern Natur, daher diese Natur als sein Privateigentum in Besitz nehmen. Wenn dies die Bestimmung » der Person« ist, des Menschen als Person, so würde folgen, daß jeder Mensch Grundeigentümer sein muß, um sich als Person zu verwirklichen. Das freie Privateigentum an Grund und Boden – ein sehr modernes Produkt – ist nach Hegel nicht ein bestimmtes gesellschaftliches Verhältnis, sondern ein Verhältnis des Menschen als Person zur »Natur«, »absolutes Zueignungsrecht des Menschen auf alle Sachen«. (Hegel, »Philosophie des Rechts«, Berlin 1840, S. 79.) Soviel ist zunächst klar, daß die einzelne Person sich nicht durch ihren »Willen« als Eigentümer behaupten kann gegenüber dem fremden Willen, der sich ebenfalls in demselben Fetzen Erdkörper verleiblichen will. Es gehören dazu ganz andre Dinge als der gute Wille. Es ist ferner absolut nicht abzusehn, wo »die Person« sich die Schranke der Verwirklichung ihres Willens setzt, ob das Dasein ihres Willens sich in einem ganzen Land realisiert oder ob sie einen ganzen Haufen Länder braucht, um durch deren Aneignung »die Hoheit meines Willens gegen die Sache zu manifestieren«. [S. 80.] Hier gerät Hegel denn auch vollständig in die Brüche. »Die
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